Ein Schulkomplex in der Nähe von Düsseldorf steht seit Dienstag in Flammen. Die Feuerwehr warnt vor Rauch – und möglicherweise Asbest.
Großbrand in ErkrathSchulzentrum brennt komplett ab – 1200 Schüler betroffen

Flammen schlagen bei einem Großbrand aus dem Dach eines Gebäudekomplexes mit mehreren Schulen im Kreis Mettmann. Dieser sei nicht mehr zu retten und werde nun kontrolliert abbrennen,so die Einsatzkräfte. Schülerinnen und Schüler seien zu dem Zeitpunkt nicht mehr vor Ort gewesen. Foto: David Young/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Copyright: Foto: David Young/dpa
Ein Gebäudekomplex mit mehreren Schulen ist in Erkrath am Dienstag (13. Mai) in Brand geraten. Erkrath gehört zum Kreis Mettmann und grenzt an den Osten Düsseldorfs. Dort brennen am Abend die Gebäude eines Gymnasiums und einer Realschule, die von 1.200 Schülern und Schülerinnen besucht werden. „Beide Schulen werden kontrolliert abbrennen“, sagt die Polizeisprecherin. Die Gebäude sind nicht mehr zu retten.
Auch am Mittwoch sind weiterhin Feuerwehrleute vor Ort, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. „Es ist nicht mehr dramatisch, aber es brennt noch. Ein paar Glutnester müssen noch bekämpft werden“, sagte er. Auch Straßen seien teilweise noch gesperrt.
220 Einsatzkräfte waren vor Ort – Dramatische Bilder aus Erkrath
Die Feuerwehr erhielt Unterstützung von anderen Feuerwehren im Kreis Mettmann, rund 220 Einsatzkräfte waren vor Ort. Um Löschwasser zu gewinnen, wurde aus dem Stadtweiher in der Nähe Wasser zum Brandort gepumpt. Die Umgebung sei großflächig abgesperrt. Schülerinnen und Schüler seien zu dem Zeitpunkt nicht mehr vor Ort gewesen, Verletzte gebe es nach ersten Erkenntnissen nicht. „Es ist wirklich dramatisch“, sagte eine Augenzeugin. Die Rauchwolke war weit über die Stadtgrenzen hinauszusehen.

Eine schwarze Rauchwolke ist bei einem Großbrand über einem Gebäudekomplex mit mehreren Schulen im Kreis Mettmann zu sehen. Das Feuer sei am Nachmittag ausgebrochen, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Copyright: Foto: Gianni Gattus/dpa
Auch die Warnapp NINA hatte am Abend eine Information veröffentlicht: Demnach wird vor Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag gewarnt. Menschen im Umkreis sollen Fenster und Türen geschlossen halten und Klimaanlagen ausschalten. Die Warnung gilt derzeit für die Städte Erkrath, Haan, Hilden, Mettmann, Monheim am Rhein und Langenfeld.
Großbrand in Erkrath: Auslöser des Feuers ist noch unklar
Der Auslöser des Feuers ist zurzeit noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen geriet die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach in Brand. Ein technischer Defekt ist möglich. Nach Angaben der Feuerwehr Erkrath finden in den Schulen zurzeit Asbestsanierungen statt. Es sei nicht auszuschließen, dass bei dem Feuer Asbest freigesetzt wurde.
Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Menschen, die sich draußen aufhalten, sollten möglichst eine Maske tragen. Es wurde geraten, Rußrückstände auf Balkons oder in Gärten abzuwaschen und dabei Einweghandschuhe anzuziehen. Am Mittwoch fällt der Unterricht für die rund 1.200 betroffenen Schülerinnen und Schüler aus.
In der Turnhalle des Schulzentrums wurde ein Krisenstab eingerichtet. Die Schulleiter und der Bürgermeister seien vor Ort, sagt die Polizeisprecherin. Die Stadt geht nach eigenen Angaben von einem „Totalverlust“ des betroffenen Gymnasiums und der betroffenen Realschule aus. Eine benachbarte Hauptschule wurde zwar nicht von dem Feuer in Mitleidenschaft gezogen, muss aber gereinigt werden.
Feuerwehr warnt: Im Gebäude liefen Asbestsanierungen
In Absprache mit der Stadt schreibt die Feuerwehr auch: Die zentralen Abschlussprüfungen der Realschule sowie die Abitur-Klausuren sollen wie geplant in benachbarten Containern und der Turnhalle stattfinden. Am Donnerstag werde es wahrscheinlich mit Distanzunterricht weitergehen.

Das Feuer war am Mittwochnachmittag ausgebrochen, sagte eine Sprecherin der Polizei. Schülerinnen und Schüler seien zu dem Zeitpunkt nicht mehr vor Ort gewesen.
Copyright: Gianni Gattus/dpa
Überdies werden nach Angaben der Stadt auch sechs Kinder- und Jugendeinrichtungen am Mittwoch vorsorglich geschlossen, darunter mehrere Kitas. Sie liegen in einem Bereich, in den Rauch- und Brandpartikel gezogen sein könnten, hieß es zur Begründung. Eltern sollten per Kita-App informiert werden. (sbo mit dpa)