Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Sternekoch Frank Rosin im Interview„Currywurst mit Pommes sind mein Leben“

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Frank Rosin

  1. Der Sternekoch Frank Rosin hat bereits 1500 TV-Shows aufgenommen.
  2. Mit seiner Sendung „Rosins Restaurant” feiert er zehnjähriges Bestehen, gerade startete ein weiteres Format.
  3. Im Interview erzählt er, wie es ihm gelingt, trotzdem seine zwei Michelin-Sterne zu halten. Und warum ihm Kritik egal ist.

Mit „Vorschrift ist Vorschrift“, wo es um skurrile Bürokratie-Fälle geht, haben Sie ein weiteres Format gestartet. Rosin ist allgegenwärtig. Mussten Sie lange überlegen, als Sie das Angebot für die Show bekommen haben?

Frank Rosin: Der Sender hatte eine Marktforschung gemacht und dort haben die Menschen gesagt: Sie wollen Frank Rosin gerne auch in solchen Formaten sehen. Und da das Thema Comedy mich sehr interessiert und ich es für den richtigen Zeitpunkt hielt, den nächsten Schritt zu machen, habe ich ja gesagt.

War es eine große Herausforderung, sich auf eine neue Show einzustellen, die gar nichts mit Kochen zu tun hat?

Nein. Ich habe mit Steffen Henssler 750 Sendungen „Topfgeldjäger“ gemacht und war auf eine Studioproduktion gut vorbereitet. Ich hab ja schon mehr als 1500 TV-Shows hinter mir – bin also Profi.

Hatten Sie selbst auch schon mal großen Ärger mit Behörden, der Sie so richtig auf die Palme gebracht hat?

Nun ja, ich bin ja in der Pommes-Bude geboren und habe meinem Vater damals geholfen, die Pommes-Bude umzubauen. Leider war die nachher 0,2 Quadratmeter zu groß. Deshalb hat das Amt gesagt, dass die Toiletten alle noch mal vergrößert werden müssen. Das hätte 50.000 Euro gekostet und hat das ganze Projekt kaputt gemacht.

Wie schwer ist es für Sie, die vielen Fernseh-Projekte unter einen Hut zu bekommen? Wie oft sind Sie überhaupt noch in Ihrem Zwei-Sterne-Restaurant in Dorsten ?

Ich bin so oft wie möglich in meinem Restaurant, aber ich bin auch Unternehmer. Und das ist das, was viele Gastronomen falsch machen – die konzentrieren sich immer auf einen Betreiber und einen Koch und versuchen nicht, die Kompetenzen auf mehrere Köpfe zu verteilen. Meine Mitarbeiter sind teilweise über 20 Jahre bei mir, die sind alle mit mir gewachsen.

Haben Sie noch Kontakt zu alten Fällen aus „Rosins Restaurants“?

Wir haben mit der Redaktion noch ein Jahr Kontakt mit den Restaurantbesitzern, um diese weiterhin zu begleiten. Es gibt zu einzelnen Kontakt, aber grundsätzlich ist es schwierig, weil ich, wenn ich alle persönlich weiter pflegen würde, nichts anderes mehr machen könnte.

Sie sind ein offener Mensch, der vor allem in „Rosins Restaurants“ sagt, was er denkt. Manche finden Ihre Art auch zu hart. Wie gehen Sie mit Kritik um?

Das ist mir egal. Derjenige, der versucht, mich zu kritisieren, hat sicherlich mit sich selbst genug zu tun. Ich komme damit sehr gut klar. Und man kann es ja nicht jedem recht machen.

Zwei Michelin-Sterne

Das Restaurant „Rosin“ von Frank Rosin (53) in Dorsten hat seit 2011 zwei Michelin-Sterne.

Im Fernsehen ist Frank Rosin seit 2007 zu sehen. Seit zehn Jahren coacht er in „Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf“ Gastronomen, die vor dem Abgrund stehen. Seine oft sehr ins Persönliche gehende Kritik an den Protagonisten ist nicht unumstritten.

Zu sehen ist er seit 2013 auch als Juror in „The Taste“. Demnächst misst er sich wieder in „Rosins Fettkampf“ mit anderen Kandidaten. Außerdem ist er Gaststar in vielen Shows. (cv)

Was macht Frank Rosin privat, um runterzukommen – außer kochen?

Ich spiele viel und sehr gerne Golf und reise sehr gerne. Außerdem produziere ich seit 14 Jahren Musik.

Was gibt es bei Frank Rosin an Weihnachten zu essen?

Ich koche mit den Kindern zusammen Gans und auch was Vegetarisches. Und dann verstecke ich mir um die Ecke immer eine Currywurst mit Pommes (lacht).

Wirklich?

Currywurst mit Pommes sind mein Leben. Das liebe ich. Ich drehe ja gerade auch „Rosins Fettkampf“ (neue Folgen Anfang Januar, d. Red.) und bin deshalb in einer starken Abnehmphase. Darum muss ich mich da sehr zusammenreißen.

Neuer Inhalt (2)

Frank Rosin (l.) in der Jury von „The Taste“

Haben Sie Tipps für unseren Leser zu Weihnachten?

Ich würde auf jeden Fall raten, einen Tag vorzukochen. Die Semmelknödel oder Rotkohl kann man schön einen Tag vorher vorbereiten, dann schmeckt der umso besser. Und die Knödel braucht man dann auch nicht mehr in Wasser warm machen, sondern man könnte sie zum Beispiel auch in Scheiben schneiden und in Butter braten. Dann hat man alles fertig und kann sich am Weihnachtstag um das Fleisch, die Gans oder den Braten kümmern und sich darauf konzentrieren. Und ganz wichtig: immer ein schönes Glas Rotwein dabei (lacht).

Was steht dieses Jahr noch an bei Ihnen?

Ende des Jahres, am 17. Dezember, erscheint mein neues Buch „Gesund und fit mit Frank Rosin“ – ein Abnehmbuch. Durch „Rosins Fettkampf“ habe ich gemerkt: Nach den Feiertagen wollen ganz viele Menschen unbedingt abnehmen und da leiste ich einen Beitrag. Seit November laufen außerdem neue Folgen „Rosins Restaurants“. Da feiern wir unser zehnjähriges Jubiläum.

Das Gespräch führte
Sebastian Oldenborg