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Angehörige fordern AufklärungFrau wacht bei eigener Beerdigung auf – und stirbt eine Woche später tatsächlich

Lesezeit 2 Minuten
In einem Sarg aufgebahrt, zeigte eine vermeintliche Leiche aus Ecuador wieder Lebenszeichen. Nun ist die als „wiederauferstandene Frau“ gefeierte 76-Jährige gestorben. (Symbolbild)

In einem Sarg aufgebahrt, zeigte eine vermeintliche Leiche aus Ecuador wieder Lebenszeichen. Nun ist die als „wiederauferstandene Frau“ gefeierte 76-Jährige gestorben. (Symbolbild)

Ein Fall in Ecuador ruft das Gesundheitsministerium auf den Plan. Wieso war die 76-Jährige fälschlicherweise für Tot erklärt worden?

Eine 76-jährige Frau aus Ecuador, die für tot erklärt worden war und ihre Verwandten überraschte, indem sie während ihrer Totenwache wieder Lebenszeichen von sich gab, ist nur rund eine Woche später tatsächlich gestorben. Nach sieben Tagen auf der Intensivstation sei die Frau gestorben, bestätigte in Quito das Gesundheitsministerium via Twitter.

Sie sei während des Krankenhausaufenthalts umfassend medizinisch versorgt und von Fachärzten regelmäßig untersucht worden, hieß es in der Mitteilung vom Freitag (Ortszeit). „Ich möchte, dass dasselbe wie vor einer Woche passiert, aber es wird nicht passieren. Dieses Mal ist meine Mutter gestorben, mein Leben wird nicht mehr dasselbe sein“, erklärte der Sohn der Frau, Gilberto Barbera Montoya, gegenüber der Zeitung „El Universo“.

Für tot erklärte Frau in Sarg zeigt plötzlich Lebenszeichen

Die Frau war am 9. Juni mit Verdacht auf einen Schlaganfall zu einer Klinik in der Stadt Babahoyo (Provinz Los Ríos) gebracht worden. Der diensthabende Arzt habe sie für tot erklärt, da sie nicht auf Wiederbelebungsmaßnahmen reagiert habe.

Als Angehörige während ihrer Totenwache gerade dabei waren, die vermeintliche Leiche für die Beerdigung umzuziehen, gab die 76-Jährige plötzlich wieder Lebenszeichen von sich und atmete, wie „El Universo“ unter Berufung auf die Familie berichtet hatte. In anderen lokalen Medienberichten hieß es, die Frau habe gegen den Sarg geklopft. Sicher scheint, dass die Kolumbianerin bereits mehrere Stunden in dem Sarg gelegen hat, bevor sie Lebenszeichen von sich gab. Lokale Medien feierten den Fall als „Auferstehung“.

Gesundheitsministerium will Grund für Arzt-Fehler klären

Das Gesundheitsministerium hatte angekündigt, den Fall untersuchen zu wollen. Die Regierung will aufklären, wie es genau passieren konnte, dass die Frau im Hospital erst irrtümlich für tot erklärt wurde und dann fast bestattet worden wäre. Wie das Gesundheitsministerium letzte Woche mitteilte, wurde ein technischer Ausschuss gebildet, der überprüfen soll, wie das Krankenhaus Sterbeurkunden ausstelle. Bislang ist noch nicht bekannt, welcher Arzt den vermeintlichen Tod bescheinigt hatte.

Die Familie fordert eine umfassende Aufklärung. Gilberto Barbera Montoya, der Sohn der Toten, sagte, er habe noch keinen Bericht von den Behörden über die medizinische Erklärung des Vorfalls erhalten. Montoya warnte, dass „die Dinge nicht so bleiben werden“. Seine Schwester habe bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen angeblicher Fahrlässigkeit eingereicht.

Die sterblichen Überreste der 76-jährigen ehemaligen Krankenschwester, befinden sich Medienberichten zufolge nun wieder in dem gleichen Bestattungsinstitut, in dem sie rund eine Woche zuvor aufgewacht war. Sie soll auf einem öffentlichen Friedhof beigesetzt werden. (pst mit dpa)