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Kurioser EinsatzFünf Badegäste gebissen – Polizist erschießt Zwei-Meter-Fisch

Lesezeit 2 Minuten
Ein Riesenwels ähnlich wie dieser hat in Bayern fünf Badegäste verletzt. (Symbolbild)

Ein Riesenwels ähnlich wie dieser hat in Bayern fünf Badegäste verletzt. (Symbolbild)

In einem Badesee in Bayern hat ein 90-Kilogramm-Fisch Schwimmer attackiert. Bis ein Polizist zu seiner Dienstpistole griff.

Ein außergewöhnlicher Vorfall hat am Brombachsee im bayerischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen für Aufsehen gesorgt: Ein mehr als zwei Meter langer Wels mit einem Gewicht von rund 90 Kilogramm hat mindestens fünf Badegäste verletzt – und musste am Ende von einem Polizisten mit der Dienstpistole erschossen werden.

Der Riesenfisch war am späten Freitagnachmittag (20. Juni) in der Nähe einer beliebten Schwimminsel auffällig geworden. Laut Polizei hielt sich das Tier über längere Zeit in dem Bereich auf, verhielt sich äußerst aggressiv und griff wiederholt Schwimmer an. Die Verletzten erlitten Bisswunden, die direkt vor Ort vom Roten Kreuz versorgt wurden.

Riesentier greift immer wieder an

Nachdem der aggressive Fisch keine Anzeichen zeigte, sich zurückzuziehen, rief die Wasserwacht die Polizei zur Hilfe. Der betroffene Bereich des Sees wurde gesperrt, um weitere Angriffe zu verhindern. Da sich zu dem Zeitpunkt auch zahlreiche Besucher zu einem Musikfestival am See aufhielten, stuften die Einsatzkräfte das Tier als ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko ein – und fassten einen drastischen Entschluss.

Ein Polizeibeamter erschoss den Wels schließlich mit seiner Dienstwaffe. Zwei herbeigerufene Angler bargen das gewaltige Tier anschließend mit einem Boot aus dem Wasser. Erst nachdem der Kadaver entfernt worden war, konnte der Badebereich wieder freigegeben werden.

Wels wollte möglicherweise Nest verteidigen

Polizeisprecher Michael Petzold sagte, dass Welse normalerweise nicht aggressiv seien. Es wird vermutet, dass das Tier ein Nest in der Nähe der Schwimmer hatte und insofern den Nachwuchs verteidigen wollte. „Das ist ein komplett atypisches Verhalten von dem Fisch gewesen.“

Welse, die auch als Waller bezeichnet werden, können mehrere Jahrzehnte alt und extrem groß werden. Die Tiere sorgen in Deutschland immer mal wieder für Aufsehen. In nordrhein-westfälischen Mönchengladbach etwa erlangte vor über 20 Jahren ein Fisch unter dem Namen „Kuno, der Killerwels“ international mediale Berühmtheit.

Dem Tier wurde damals nachgesagt, es habe einen jungen Rauhaardackel verschluckt. 2003 wurde dann ein Wels in dem besagten Teich in Mönchengladbach tot auf dem Wasser treibend entdeckt - schnell ging man davon aus, dass es „Kuno“ war. Der Fisch wurde ausgestopft und in ein Museum gestellt. (dpa)