Nach Verbot in BayernCSU löscht gegenderte Stellenanzeige, „weil die CSU nicht gendert“

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Die CSU Unterfranken hat eine Stellenanzeige gelöscht, weil sie in Gender-Schreibweise veröffentlicht wurde. (Symbolbild)

Die CSU Unterfranken hat eine Stellenanzeige gelöscht, weil sie in Gender-Schreibweise veröffentlicht wurde. (Symbolbild)

Die CSU Unterfranken suchte eine „Assistent:in (w/m/d)“, doch das Jobangebot ist gelöscht. Die CSU setzt selbst auch das Gender-Verbot um.

Gesucht wird eine „Assistent:in (w/m/d)“ in Teilzeit, 20 Arbeitsstunden pro Woche. Das Angebot ist unbefristet und ist an den Bundeswahlkreis Schweinfurt-Kitzingen gekoppelt. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Job-Seite der CSU.

So suchte die CSU Unterfranken nach einer „Assistent:in (w/m/d)“ – mittlerweile wurde die Stellenanzeige gelöscht.

So suchte die CSU Unterfranken nach einer „Assistent:in (w/m/d)“ – mittlerweile wurde die Stellenanzeige gelöscht.

So liest sich die Stellenanzeige, die die CSU Unterfranken ausgeschrieben hatte, und die so oder zumindest so ähnlich wohl auch bei vielen anderen Parteien oder Unternehmen hätte erscheinen können. Doch mittlerweile ist die Anzeige gelöscht. Der Grund: Der Gender-Doppelpunkt.

CSU setzt Gender-Verbot auch in eigenen Stellenangeboten um

„Die Stellenanzeige wurde gelöscht, weil die CSU nicht gendert“, teilte Detlef Heim (CSU), Geschäftsführer des Bezirksverbands Unterfranken, in einer Antwort an den „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Die CSU folgt damit auch in ihren Jobangeboten dem Gender-Verbot, das am Dienstag beschlossen wurde. Künftig darf in Bayerns Schulen, Hochschulen und Behörden keine „geschlechtersensible Gendersprache“ mehr benutzt werden – konkret also das Gender-Sternchen und der Gender-Doppelpunkt.

Seit Jahren wird um die Gender-Schreibweise ein regelrechter Kampf gefochten. Insbesondere rechte und konservative Parteien lehnen die Schreibweisen mit Sonderzeichen ab. CSU-Chef Markus Söder, der das Gender-Verbot in Bayern bereits Anfang Dezember angekündigt hatte, polterte monatelang gegen die Gender-konforme Sprache. Am Dienstag verkündete er das Verbot auch über die sozialen Netzwerke. Dafür mussten er und die CSU auch Kritik einstecken, da die bayerische Landesregierung laut Kritikerinnen und Kritikern ein „Sprachverbot“ umgesetzt hat – etwas, das sonst Söder gerne anderen Parteien wie den Grünen vorwirft.

Ob die CSU Unterfranken weiterhin eine Assistentin oder Assistenten sucht, ist derweil unklar, die Stelle wurde bereits für November 2023 ausgeschrieben. Auf Bundesebene hat die CSU jedoch längst ihre Jobangebote Gender-frei umgesetzt: So wird ein „Buchhalter (m/w/d)“, ein „Service Mitarbeiter (m/w/d)“ gesucht und eine „Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)“ angeboten.

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