Empörung nach „Harry und Meghan“Englands Presse verärgert – Seitenhieb gegen William und Kate?

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau schaut auf einem Fernseher, auf dem die Netflix-Doku „Harry and Meghan“ läuft.

Die Netflix-Doku „Harry and Meghan“ lieferte auch in England viel Gesprächsstoff.

Nach den ersten Folgen der Netflix-Doku „Harry und Meghan“ macht sich in England Wut und Empörung breit. Ein Seitenhieb Richtung Bruder William sorgt für zusätzlichen Zündstoff.

Mit den ersten Episoden ihrer Netflix-Doku haben Prinz Harry und Ehefrau Meghan offenbar nicht nur das englische Königshaus, besonders Prinz William soll über ein eingespieltes Video seiner Mutter Lady Diana wohl sehr angefressen sein, erschüttert. Aber auch die Presse in Großbritannien tobt nach der ersehnten Premiere auf dem US-Streamingdienst.

Sogar von einem Sturz der Monarchie ist die Rede. So titelte etwa der „Telegraph“, der einen royalen Insinder zitierte. „So schmerzhaft! Royals ‚zutiefst verärgert‘ über Harrys Beleidigungen“, machte etwa die Zeitung „Daily Express“ am Freitag auf.

Harry & Meghan: Britische Presse tobt nach Netflix-Doku

Einige US-Medien zeigten sich hingegen enttäuscht. „Mit der heutigen Veröffentlichung (...) überraschen uns die Sussexes wieder einmal, wie eng ihre Vision von ihrem Ruhm ist, wie eingeengt und einfallslos ihre Präsenz auf der Weltbühne geworden ist“, schrieb „Variety“.

Da direkte Angriffe auf Mitglieder der Royal Family überraschend ausblieben, gibt es auch sanfte Töne. „Wenn Sie die Trailer gesehen haben und dachten, ‚Harry & Meghan‘, die stark beworbene neue Serie von Netflix, würde explosiv, seien Sie darauf gefasst, enttäuscht zu werden“, kommentierte z. B. die BBC.

Englische Boulevardpresse schlägt nach „Harry und Meghan“ mit giftigen Schlagzeilen zurück

Selbst in den politischen Reihen macht sich Empörung breit. Ein Abgeordneter der regierenden Konservativen Partei forderte, dem Herzog und der Herzogin von Sussex die königlichen Titel abzuerkennen, wenn sie doch offenbar die Monarchie so sehr hassten.

Meghans und Harrys Zielscheibe der ersten Folgen ist ganz deutlich die bunte Presse auf der Insel. Palast und Presse hätten eine Art Pakt mit dem Teufel geschlossen, der dem Boulevard fast uneingeschränkte Macht darüber gebe, was und wie über die Royals berichtet werde.

Harry und Meghan: Prinz William und Kate sollen tief enttäuscht sein

Wenig überraschend schlugen die Beschuldigten am Tag danach zurück: Die „Daily Mail“ sprach von einem „Kriegsbeil“ und kommentierte, das Paar habe „den Krieg der Royals“ neu entzündet. Mit ihren Aussagen über den Staatenbund Commonwealth, der in der Sendung als britisches „Empire 2.0“ kritisiert wurde, hätten sie das Vermächtnis von Harrys Großmutter Königin Elizabeth II. zutiefst beleidigt, zitierte der „Telegraph“ einen Insider.

Prinz William (l), Herzog von Cambridge, und Kate, Herzogin von Cambridge, verlassen nach der Dankes-Messe die St. Paul's Kathedrale.

Sind offenbar tief enttäuscht: Prinz William (l), Herzog von Cambridge, und Kate, Herzogin von Cambridge.

Zudem sollen Harry Bruder Prinz William und seine Ehefrau, Prinzessin Kate, Aussagen von Harry als „besonders schmerzhaft“ empfunden haben, der nahelegte, dass die Männer der Familie nicht aus Liebe heirateten.

Harry und Meghan schießen gegen Prinz William und Kate

Folgende Aussage von Harry steht dabei im Mittelpunkt: „Ich glaube, dass in meiner Familie besonders die Männer oft versucht sind, jemanden zu heiraten, der ins Schema passt. Statt jemanden, der vielleicht für sie bestimmt ist.“ Dies könnte als ein frecher Affront gegen seinen älteren Bruder gedeutet werden, der mit Kate, im Gegensatz zu Meghan, eine angepasste Frau geheiratet hat.

Kommenden Donnerstag erscheinen drei weitere Folgen - dann, so sind Beobachter sicher, wird es noch persönlicher. „Nächste Woche wird es giftig“, sagte ein Insider der Zeitung „Daily Mail“. (mbr)

KStA abonnieren