MedienberichtHausdurchsuchung im Vermisstenfall Rebecca Reusch – Fund gibt Rätsel auf

Lesezeit 3 Minuten
Kriminaltechniker der Berliner Polizei untersuchen das Haus der Schwester der verschwundenen 15-jährigen Rebecca.

Kriminaltechniker der Berliner Polizei untersuchen das Haus der Schwester der verschwundenen 15-jährigen Rebecca. Rebecca ist wahrscheinlich Opfer eines Verbrechens geworden. (Archivbild von 2019)

Vor etwa vier Jahren verschwand das Mädchen. Bis heute gilt ihr Schwager als einziger Tatverdächtiger. Nun wurde sein Haus erneut durchsucht.

Gut vier Jahre nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca aus Berlin ist die Wohnung des verdächtigen Schwagers des Mädchens erneut durchsucht worden. Diese sei „vor einiger Zeit“ erfolgt, sagte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Einen genauen Zeitpunkt nannte sie nicht.

Vermisste Rebecca Reusch: Bademantel ohne Gürtel gefunden

Zuvor hatte RTL berichtet. Nach Angaben der Sprecherin werden nun Spuren und Beweismittel ausgewertet. Was in dem Haus in Berlin-Neukölln gefunden wurde, sagte die Sprecherin mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht. Laut RTL soll ein Bademantel gefunden worden sein, bei dem der Gürtel fehlte.

Die Polizei hatte zuletzt berichtet, dass seit Rebeccas Verschwinden im Februar 2019 mehr als 3000 Hinweise eingegangen seien. Bis heute gebe es zahlreiche Informationen. Ob es dabei zuletzt möglicherweise einen entscheidenden Tipp gab, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht.

Vermisstenanzeige Rebecca Reusch

Vermisstenanzeige Rebecca Reusch (Archivbild)

„Es muss sich zumindest ein neuer Anhaltspunkt ergeben, um eine Durchsuchung zu rechtfertigen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Durchsuchung sei durch einen Beschluss des Amtsgerichts Tiergarten erfolgt.

Laut dem RTL-Bericht sollen in dem Haus auch akustische Messungen stattgefunden haben. Damit sollte getestet werden, welche Geräusche von innen nach draußen dringen, hieß es. Die Staatsanwaltschaft machte dazu keine Angaben.

Rebecca Reusch vermisst: Schwager steht unter Verdacht

Rebecca verschwand am 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln. Bis heute wurde sie weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission im Berliner Landeskriminalamt (LKA). Unter Verdacht steht der Schwager Rebeccas. Nach Darstellung der Familie und auch der Polizei hatte die 15-Jährige bei ihrer Schwester übernachtet. Die Polizei nimmt an, dass die Jugendliche das Haus nicht lebend verlassen hat.

Eine Person hängt Plakat der vermissten Rebecca auf.

Bis heute fehlt von Rebecca jede Spur. (Archivbild)

Bis heute gilt ihr Schwager als einziger Verdächtiger. Die Polizei nahm ihn zweimal fest und ließ ihn wieder frei. Er bestritt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. 

Familie von Rebecca Reusch glaubt an die Unschuld des Schwagers

Die Familie von Rebecca Reusch glaubt bis heute fest an die Unschuld ihres Schwagers und kritisierte die Veröffentlichung von Fotos von Florian R., unter anderem in der Fahndungssendung „Aktenzeichen XY“. Sie argumentierte, dass die Veröffentlichung der Bilder die Unschuldsvermutung untergrabe und den laufenden Ermittlungen schade.

2019 sprach Rebeccas Schwester Vivien über den Fall bei Markus Lanz. Im November 2021 produzierte RTL eine zweistündige True-Crime-Dokumentation, in der die Moderatorin Nazan Eckes Interviews mit Rebeccas Eltern und ihrer Schwester Vivien führte.

In der Fernsehdokumentation erklärte die Mutter der Schülerin, warum sie von dem stark verfremdeten Fahndungsfoto ihrer Tochter, das bis heute von vielen Medien zur Berichterstattung genutzt wird, so schockiert war. „Ich dachte, das ist nicht wirklich mein Kind“, sagte sie damals. Warum das Bild im Februar 2019 ausgewählt wurde, ist nicht öffentlich bekannt.

Bis heute fehlt von Rebecca jede Spur. Mord verjährt nicht und auch in Vermisstenfällen werden die Akten nicht endgültig geschlossen. (jag/dpa)

KStA abonnieren