Illegale Stoßzähne600 Kilo Elfenbein in Vietnam beschlagnahmt

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Ein Beamter in China zeigt ein konfisziertes Stück Elfenbein (Archivbild)

Ein Beamter in China zeigt ein konfisziertes Stück Elfenbein (Archivbild)

In Containern aus Nigeria entdeckte der vietnamesische Zoll 600 Kilo Elfenbein – die größte konfiszierte Menge in Vietnam seit 2018.

Der vietnamesische Zoll hat in einem Hafen im Norden des Landes Elefantenstoßzähne mit einem Gesamtgewicht von rund 600 Kilogramm beschlagnahmt. Das Elfenbein sei in zwei aus dem westafrikanischen Nigeria stammenden Containern entdeckt worden, teilte die Zollbehörde am Dienstag mit. Es handelt sich demnach um die größte Menge sichergestellten Elfenbeins in Vietnam seit 2018.

Am Montag seien in der nördlichen Stadt Hai Phong 130 Kilogramm Stoßzähne entdeckt worden, hieß es. Ende vergangener Woche seien im gleichen Hafen bereits 490 Kilo gefunden worden.

Elefantenstoßzähne statt Kuhhörner

Das Elfenbein war in Containern versteckt, in dem laut Frachtbrief angeblich Kuhhörner transportiert wurden. Diese dürfen in Vietnam zur Herstellung von Kunsthandwerk benutzt werden. Die Container waren an eine Firma in der Hauptstadt Hanoi adressiert. Festgenommen wurde bislang niemand.

Der Elfenbein-Import und -Export ist in Vietnam verboten. Jedoch wird das „weiße Gold“ dennoch weiterhin für 770 bis 1200 Dollar pro Kilogramm (717 bis 1120 Euro) gehandelt. Im Land am Mekong wird es veredelt und unter anderem für Schnitzereien, Schmuck, Einlegearbeiten und luxuriöse Gebrauchsgegenstände verarbeitet. Auch wird Elfenbein über Vietnam nach China geschleust.

„Verbote allein lösen die Situation oft nicht“

Laut Washingtoner Artenschutzübereinkommen von 1989 ist der kommerzielle Handel mit dem Elfenbein Afrikanischer Elefanten verboten. Dennoch werden die Dickhäuter weiter für ihre Zähne gewildert.

Studien der Umweltschutzorganisation WWF zufolge kaufen chinesische Reisende speziell in Vietnam und Thailand auf den Schwarzmärkten Elfenbein und schmuggeln es in ihr Land. „Die Situation zeigt: Verbote allein lösen die Situation oft nicht“, teilte der WWF vergangenes Jahr mit. (dpa)

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