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In diesem JahrMehr als doppelt so viele Suizide in NRW-Gefängnissen

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Hinter einem Gitter laufen Gefängnisinsassen der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim über einen Gefängnishof.

Höchstwerte gab es im Jahr 1992 und 1997. (Symbolbild)

Zuletzt hatte sich die Zahl der Suizide in den NRW-Gefängnissen im Jahr 2020 mehr als verdoppelt.

Die Zahl der Selbsttötungen hinter Gittern hat sich in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Noch vor Jahresende erfasste das NRW-Justizministerium 25 Suizide hinter Gittern, wie ein Sprecher am Mittwoch auf dpa-Anfrage mitteilte.

Höchstwerte im Jahr 1992 und 1997

Im vergangenen Jahr hatten sich zwölf Gefangene umgebracht. Ein Jahr zuvor waren es 15 Gefangene. Zuletzt hatte sich die Zahl der Suizide in den NRW-Gefängnissen im Jahr 2020 mehr als verdoppelt. Sie sprang von elf auf 23 Selbsttötungen.

Damals hatten Häftlinge beklagt, dass ihnen die Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie wie Besuchsverbote und gestrichene Freigänge psychisch zusetzten. Die Höchstwerte hatten 1992 und 1997 bei jeweils 27 Suiziden gelegen. (dpa)


Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

Kontakte | Hier wird Ihnen geholfen Wir gestalten unsere Berichterstattung über Suizide und entsprechende Absichten bewusst zurückhaltend und verzichten, wo es möglich ist, auf Details. Falls Sie sich dennoch betroffen fühlen, lesen Sie bitte weiter: Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote.

  1. Telefonseelsorge – Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
  2. Kinder- und Jugendtelefon – Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an.
  3. Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention – Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de
  4. Beratung und Hilfe für Frauen – Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung unterstützen werden Betroffene aller Nationalitäten rund um die Uhr anonym und kostenfrei unterstützt.
  5. Psychische Gesundheit – Die Neurologen und Psychiater im Netz empfehlen ebenfalls, in akuten Situationen von Selbst- oder Fremdgefährdung sofort den Rettungsdienst unter 112 anzurufen. Darüber können sich von psychischen Krisen Betroffene unter der bundesweiten Nummer 116117 an den ärztlichen/psychiatrischen Bereitschaftsdienst wenden oder mit ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es in sehr vielen deutschen Kommunen psychologische Beratungsstellen.