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Tragödie in ItalienDeutscher Tourist rettet seine Kinder – und geht im Wasser unter

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Landschaft des Comer Sees

Der Comer See in Norditalien, wo ein deutscher Tourist seit Montag vermisst wird. (Symbolbild)

Dramatische Szene am Comer See: Ein deutscher Vater sprang ins Wasser, um seine Kinder zu retten – seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Ein deutscher Tourist wird seit Montagnachmittag (25. August 2025) im Comer See in Norditalien vermisst. Wie die Zeitung „Repubblica“ berichtet, sprang der Mann gegen 17 Uhr von einem Boot bei Dorio ins Wasser, nachdem seine beiden Kinder über Bord gefallen waren. Den Kindern gelang es, wieder an Bord gebracht zu werden, sie blieben unverletzt. Der Vater jedoch tauchte nach seinem Rettungsversuch nicht mehr auf.

Comer See: Taucher, Hubschrauber und Wasserrettung im Einsatz

Er soll von den Strömungen des Sees erfasst worden sein und wurde abgetrieben. Der Bereich um Dorio, einer kleinen Gemeinde am Ostufer des Sees in der Provinz Lecco, ist bekannt für tiefes Wasser und schwierige Strömungsverhältnisse. Augenzeugen berichteten, dass der Mann noch kurze Zeit im Wasser zu sehen war, bevor er unterging und verschwand.

Comer See

Der Comer See in der Provinz Lecco, wo ein deutscher Vater verschwand. (Symbolbild)

Unmittelbar nach dem Notruf wurden groß angelegte Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Nach Angaben von „Repubblica“ beteiligten sich daran Spezialeinheiten der Feuerwehr, darunter ein Hubschrauber des Flugdienstes der Lombardei, Boote der Feuerwehren aus Bellano und Dongo sowie eine Wasserambulanz. Auch Taucher wurden eingesetzt, um den Bereich vor Dorio systematisch abzusuchen.

Alarm durch Badegäste – Strandbesucher rufen Rettungskräfte

Die Suche gestaltete sich schwierig, da die Sicht unter Wasser stark eingeschränkt war und der Comer See an dieser Stelle große Tiefen erreicht. Die Einsatzkräfte setzten ihre Arbeit bis in die Nacht hinein fort, unterstützt von Scheinwerfern am Ufer und auf den Booten. Am Dienstagmorgen wurde die Suche erneut aufgenommen, um das Gebiet weiter zu durchkämmen.

Die Kinder standen den Berichten nach unter dem Schock der Ereignisse, wurden aber medizinisch betreut und blieben körperlich unversehrt. Die Rettungsorganisationen kündigten an, ihre Bemühungen auch in den kommenden Tagen fortzuführen, solange eine Chance besteht, den Mann zu finden.

Der aktuelle Vermisstenfall am Comer See erinnert an ein ähnliches Unglück im Juli 2024. Damals sprang ein 51-jähriger Deutscher aus Niedersachsen von einem Boot ins Wasser, um seinen Sohn zu retten. Während der Zwölfjährige überlebte, tauchte der Vater nicht wieder auf. Seine Leiche wurde zwei Tage später in mehr als 200 Metern Tiefe geborgen. Auch damals waren Feuerwehr, Polizei und Küstenwache im Einsatz. (jag)