Im Fall um den Sexualverbrecher hat ein ehemaliger CIA-Agent im TV ausgepackt. Die Führung des US-Justizministeriums sieht das ganz anders.
Fall Jeffrey EpsteinEx-CIA-Agent spricht über „Deep State“ und belastet FBI schwer

Bizarre Szene: Ghislaine Maxwell gibt Jeffrey Epstein in seinem Privatjet eine Fußmassage. (Archivfoto)
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Seit dem mysteriösen Tod von Jeffrey Epstein warten dessen Opfer auf die Veröffentlichung der Ermittlungsakten. Immer wieder werden Berühmtheiten, darunter auch politische Größen, mit dem verurteilten Sexualstraftäter in Verbindung gebracht. Im Mittelpunkt steht dabei Epsteins Kundenliste.
Am Montag hat das US-Justizministerium und die US-Bundespolizei FBI den Verschwörungstheorien um den US-Milliardär Jeffrey Epstein entschieden widersprochen. „Nach sorgfältigen Ermittlungen ist das FBI zu dem Schluss gekommen, dass Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle Suizid beging“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Behörden, über das zuerst das Nachrichtenportal Axios berichtete. Es sei zudem keine „belastende ‚Kundenliste‘“ Epsteins gefunden worden.
FBI schließt Fall Jeffrey Epstein überraschend
Auf Videoaufnahmen aus dem Gefängnis sei nicht zu sehen gewesen, dass jemand versucht hätte, in Epsteins Zelle zu gelangen. Es seien außerdem keine Beweise dafür gefunden worden, dass Epstein versucht hätte, prominente Persönlichkeiten zu erpressen. Zugleich beweise eine große Anzahl von Fotos und Videos, dass Epstein „mehr als eintausend Opfern Schaden zugefügt“ habe, hieß es in der Erklärung weiter.

Ghislaine Maxwell soll dafür gesorgt haben, dass Jeffrey Epstein mit jungen Frauen versorgt wird.(Archivfoto)
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Ebenso gebe es keine glaubwürdigen Hinweise darauf, dass Epstein prominente Personen damit erpresst habe, Missbrauch von Minderjährigen öffentlich zu machen. Die Ermittlungen hätten auch keine Belege erbracht, die eine Strafverfolgung gegen bislang nicht angeklagte Dritte rechtfertigten.
Fall Jeffrey Epstein: Ex-CIA-Agent behauptet, Kundenliste sei zerstört worden
Unterdessen widersprach ein ehemaliger CIA-Agent während einer TV-Übertragung bei Fox News den aktuellen Berichten. John Kiriakou behauptete im Live-TV, der sogenannte „Deep State“ habe Epsteins Akten verschwinden lassen.
„Ich beschuldige weder den FBI-Direktor Kash Patel noch den stellvertretenden Direktor Dan Bongino“, sagte der ehemalige CIA-Angestellte und fügte hinzu: „Ich denke, dass die Schicht unter ihnen, die Teil dessen ist, was wir gerne den ‚Deep State‘ nennen, diesen Stier bei den Hörnern gepackt und wahrscheinlich Informationen zerstört hat.“
Der Begriff „Deep State“ bezeichnet eine angebliche Gruppe einflussreicher Personen oder Institutionen innerhalb oder außerhalb der Regierung. Diese operieren im Verborgenen, um politische Entscheidungen zu steuern oder zu manipulieren – unabhängig von demokratischen Prozessen. In den USA und anderen westlichen Ländern wird der Begriff „Deep State” häufig in Verschwörungstheorien verwendet, um eine angeblich existierende, geheime Elite zu beschreiben, die die Politik kontrolliert.
Jeffrey Epstein wurde 2019 tot in seiner Gefängniszelle gefunden
Jeffrey Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten wie dem britischen Prinzen Andrew zugeführt zu haben. Epsteins Komplizin Ghislaine Maxwell wurde bereits rechtskräftig für ihre Aktivitäten verurteilt.
Tech-Milliardär Elon Musk hatte im vergangenen Monat US-Präsident Donald Trump im Onlinedienst X vorgeworfen, er komme in unter Verschluss gehaltenen Epstein-Akten vor, ohne Beweise für seine Behauptungen vorzulegen. In freigegebenen Dokumenten zur Epstein-Affäre tauchte auch der Name Trump auf, ein Fehlverhalten wurde dem amtierenden Präsidenten allerdings nicht vorgeworfen. Später löschte Musk den Beitrag. (mb/afp)