Mutter von vier Kindern geborgenMehrere Notfälle überschatten Karnevalsfeiern – drei Personen gestorben

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Polizisten sichern Spuren an einem Karnevalswagen in St. Goarshausen (Rheinland-Pfalz), nachdem ein Fußgänger überrollt worden war.

Polizisten sichern Spuren an einem Karnevalswagen in St. Goarshausen (Rheinland-Pfalz), nachdem ein Fußgänger überrollt worden war.

Deutschlandweit feiern Jecke und Narren den Karneval. Doch von umgekippten Mottowagen bis Schlägereien gab es einige Notfälle.

Zehntausende Jecke und Narren haben sich am Wochenende auf den karnevalistischen Höhepunkt am Rosenmontag eingestimmt. Bei durchwachsenem Wetter zogen in vielen Teilen Deutschlands Umzüge mit bunt kostümierten Menschen durch die Straßen, auch außerhalb der rheinischen Karnevalshochburgen. Doch mehrere schwere Zwischenfälle überschatten die fröhlichen Tage - in drei Fällen gab es sogar Todesopfer.

St. Goarshausen: 20 Jahre alter Mann gerät unter Karnevalswagen und stirbt

Im rheinland-pfälzischen St. Goarshausen geriet ein 20-jähriger Mann am Samstagnachmittag unter einen fahrenden Karnevalswagen, nachdem der dortige Umzug bereits beendet war, und wurde tödlich verletzt. Es sei noch zu früh, etwas zum Unfallhergang zu sagen, erklärte ein Sprecher der Polizei in Koblenz am Sonntag. Die Untersuchungen dauerten noch an und Zeugen würden vernommen.

In Sonneberg in Thüringen stürzte eine 43-Jährige auf dem Heimweg von einer Faschingsfeier in einen Fluss und starb. Wie es dazu kam, war zunächst ungewiss. Der leblose Körper der Mutter von vier Kindern wurde am Sonntagmorgen im Flusslauf entdeckt.

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In Weilerswist ist in der Nacht zu Rosenmontag (12. Februar) ein 20-Jähriger von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden. Ein Wegbegleiter schwebt nach der Kollision noch in Lebensgefahr. Nach ersten Informationen war die Fußgängergruppe auf dem Heimweg von einer Karnevalsfeier in Metternich.

Unfälle im Karneval: Personen stürzen von Karnevalswagen – Mottowagen umgekippt

Auch im hessischen Hünfelden kam es zu einem Zwischenfall. Auf dem Weg zu einem Fastnachtsumzug wurden zwei Männer schwer verletzt, als sie von einem Fastnachtswagen stürzten. Auf dem Anhänger befanden sich nach Polizeiangaben vom Samstag mehrere Personen. Der 50-Jährige und der 31-Jährige stürzten den Angaben zufolge während der Fahrt aus großer Höhe von dem Aufbau auf die Straße. Den Aufbau rissen sie dabei mit in die Tiefe. Eine 56-Jährige, die sich ebenfalls auf dem Wagen befand, wurde demnach von herabfallenden Teilen leicht verletzt. Die Ermittlungen dauern nach Polizeiangaben vom Sonntag weiter an.

Auch im bayerischen Steinfeld verletzte sich ein 27-jähriger Mann bei einem Sturz von einem Faschingswagen schwer. Wie die Polizei mitteilte, wollte er mit einem 29-Jährigen auf einem benachbarten Wagen anstoßen, lehnte sich mit Schwung über die Brüstung, stürzte vier Meter hinab und schlug mit dem Kopf auf den Boden auf.

Auf dem Weg zu einem Fastnachtsumzug im rheinland-pfälzischen Kirchberg kippte ein Motivwagen in einer Kurve um. Dabei seien vier Personen leicht verletzt worden, teilte ein Sprecher der Polizei am Sonntag mit. Zwei weitere Personen seien zur Überprüfung ihrer Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Es werde aber nicht von schwereren Verletzungen ausgegangen. Weitere Details zu dem Unfall lagen zunächst nicht vor.

Im rheinland-pfälzischen Bad Hönningen wurde bei einer Schlägerei mit mehreren Beteiligten am Rande einer Karnevalsveranstaltung ein 38-Jähriger am Kopf verletzt.  Die Beamten stießen eigenen Angaben zufolge am frühen Sonntagmorgen vor einer Halle auf rund 60 teils stark alkoholisierte und auch aggressive Karnevalisten. Der Verletzte habe noch im Krankenhaus in Linz randaliert, hieß es. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

Karneval: Andere Feiern ohne große Zwischenfälle

In anderen Teilen Deutschlands verliefen die Veranstaltungen zunächst ohne große Zwischenfälle. In der Karnevalshochburg Köln zogen am Sonntag die „Schull- und Veedelszöch“ durch die Stadt und lockte viele Zuschauer an. Ihre Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals machten sich Gesellen aus Handwerksbetrieben über ihre mühselige Arbeit lustig. Heute laufen vor allem Schüler im Zug mit und greifen Themen auf, die mit ihrem Alltag zu tun haben. In diesem Jahr waren es den Angaben zufolge etwa 7500 Menschen.

Auch in anderen Städten gab es Faschings-, Fastnachts- oder Karnevalsumzüge mit Tausenden Zuschauern, etwa in der südthüringer Faschingshochburg Wasungen, in Osnabrück, Hannover, Frankfurt, Ludwigshafen, Cottbus, Braunschweig, Erfurt und Coburg. In Würzburg sollen es laut Polizei 60.000 bis 70.000 Zuschauer und Teilnehmer gewesen sein, in Nürnberg 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Strecke sowie 1200 Teilnehmer und 24 Wagen. (mab/dpa)

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