„Klimatische und ökologische Notlagen“Das sind die Umweltfotos des Jahres

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Tote Vögel liegen im Miankaleh-Feuchtgebiet.

Mehdi Mohebi Pour ist der große Gewinner des Preises „Umweltfotograf des Jahres 2022“ mit seinem Foto „Der bittere Tod der Vögel“.

In dem Wettbewerb „Environmental Photographer of the Year“ wurden Fotografinnen und Fotografen in sechs Kategorien ausgezeichnet. Die Bilder sind ganz unterschiedlich: beeindruckend, aber auch schockierend.

Die Gewinner des Wettbewerbs „Environmental Photographer of the Year“ (EPOTY), also Umweltfotograf des Jahres, wurden bekannt gegeben. Der Wettbewerb wird durchgeführt von CIWEM, WaterBear, Nikon und Arup. Wie die Veranstalter selbst angeben, soll er eine internationale Plattform bieten, um das Bewusstsein für die Probleme zu schärfen, die unseren Planeten bedrohen.

In diesem Jahr hat der Wettbewerb bereits das 15. Mal stattgefunden. Auf der Webseite schreiben die Veranstalter: „Wir haben mehr als 3.000 Fotos aus über 115 Ländern erhalten, die von den klimatischen und ökologischen Notlagen der Welt und von den Menschen, die sich den Herausforderungen stellen, erzählen.“ Aus den Fotos wurden nun sechs Gewinnerfotos in verschiedenen Kategorien gezeigt. 

Vögel fliegen über den Magadisee und den Natronsee.

Das Bild des jungen Umweltfotografen des Jahres mit dem Titel „Schöne, aber feindliche Farben auf der Erde.“

In der Kategorie „Junger Umweltfotograf des Jahres“ hat der 16-jährige Fayz Kahn gewonnen. Sein Bild trägt den Namen „Beautiful But Hostile Colours On Earth“, übersetzt „Schöne, aber feindliche Farben auf der Erde“. Das Foto ist über dem Magadisee in Kenia und dem Natronsee in Tansania entstanden. Die beiden Seen liegen jeweils an der Ländergrenze. Früher waren beide Gewässer Frischwasserseen, doch heute ist sind sie laut Bildangaben durch hoch konzentrierte Salinen und starke Alkalien giftig. 

Das Gewinnerfoto in der Kategorie „Recovering Nature“ zeigt ein von Pflanzen bewachsenes Schwimmbad.

Das Gewinnerfoto in der Kategorie "Recovering Nature" zeigt ein von Pflanzen bewachsenes Schwimmbad.

Der Fotograf Jonathan „Jonk“ Jimenez hat mit seinem Foto „Chronik der zeitgenössischen Ruinen (III)“ in der Kategorie „Recovering Nature“ gewonnen. Das Foto wurde in Pisa, Italien, aufgenommen und zeigt, wie sich die Natur ein Schwimmbad zurückerobert hat. „Wir können uns dann fragen, was von unserer Zivilisation übrig bleibt, wenn die Natur und die Zeit sich zurückholen, was der Mensch aufgegeben hat“, erklärte der Fotograf gegenüber EPOTY.

Ein Blick auf den Offshore-Windpark Middelgrunden von Amager Strand aus.

Gewinnerfoto „Neue Wege in die Zukunft“ aus der Kategorie „Adapting for Tomorrow“.

In der Kategorie „Adapting for Tomorrow“, also Anpassen für morgen, geht es laut Veranstaltern darum zu zeigen, wie Gemeinschaften und die Natur einen Weg finden, mit den Auswirkungen unserer sich verändernden Umwelt zu leben. Simone Tramonte gewann hier mit ihrem Foto „New Ways To The Future“ (Neue Wege in die Zukunft).

Das Bild zeigt einen Blick auf den Offshore-Windpark Middelgrunden von Amager Strand. Der Strand ist sehr beliebt in Kopenhagen. Die Veranstalter schreiben, Tramonte erklärte: „Der Klimawandel ist eine Herausforderung, für die wir alle Verantwortung übernehmen sollten. Mein Ziel war es, eine positive Botschaft der Hoffnung zu vermitteln.“

„Chemical Explosion“, zeigt die Folgen einer chemischen Explosion und eines Brandes in einem Containerdepot in Bangladesch.

Umweltfotos des Jahres in der Kategorie „Keeping 1.5 Alive“ - „Chemical Explosion“, zeigt die Folgen einer chemischen Explosion und eines Brandes in einem Containerdepot in Bangladesch.

Der diesjährige Gewinner in der Kategorie „Keeping 1.5 Alive“ ist Subrata Dey für „Chemical Explosion“, der die Folgen einer chemischen Explosion und eines Brandes in einem Containerdepot in Sitakunda in Bangladesch, festgehalten hat. 49 Menschen kamen bei dem Brand ums Leben, und die Vermischung von Chemikalien in der Luft und im Wasser hatte verheerende Auswirkungen auf die Umwelt. 

Das Foto mit dem Titel „Vertikale Landwirtschaft“ ist entstanden in einem Lagerhaus der Sentra Farm in Indonesien.

Das Gewinnerfoto von Arie Basuki in derKategorie „Vision of the future“.

In der Kategorie „Vision der Zukunft“ ging es laut den Veranstaltern des „Umweltfotos des Jahres“  darum, durch die Linse eines Fotografen zum Nachdenken anregende Interpretationen unserer künftigen Umwelt zu vermitteln. Der diesjährige Gewinner ist Arie Basuki für „Vertical Farming“ 2022, das Beamte bei der Pflege von Gemüsekulturen in einem Lagerhaus der Sentra Farm in Indonesien, zeigt. Der Vorteil der vertikalen Landwirtschaft sei, dass sie frei von Pestiziden ist und die Erntezeit nur dreißig Tage beträgt.

Tote Vögel liegen im Miankaleh-Feuchtgebiet.

Gewinnerfoto „Der bittere Tod der Vögel“ entstanden im Miankaleh-Feuchtgebiet.

Der Gewinner des Preises „Umweltfotograf des Jahres“ ist Mehdi Mohebi Pour für sein Foto „Der bittere Tod der Vögel“. Das Foto wurde im Miankaleh-Feuchtgebiet im Iran aufgenommen. Pour erklärte gegenüber EPOTY: „Seit einigen Jahren fotografiere und recherchiere ich das Miankaleh-Feuchtgebiet-Projekt und halte alle guten und schlechten Ereignisse im Feuchtgebiet fest.“ Tausende Vögel starben hier durch Wassermangel und Verunreinigungen durch verschiedene Gifte.


CIWEM ist eine Wohltätigkeitsorganisation für Wasser- und Umweltmanagement, WaterBear eine kostenlose Streaming-Plattform, die sich laut eigenen Angaben der Zukunft unseres Planeten widmet, Arup Dienstleistungsunternehmen für nachhaltige Entwicklung und Nikon ein bekannter japanischer Hersteller von Fotoapparaten, Objektiven und anderen optischen Geräten. 

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