Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Wissenschaftliches WarnsignalNeue Studien zeigen Anzeichen für „drastische“ Änderungen in der Antarktis

2 min
Forscher entdecken Anzeichen für abrupte klimatische Veränderungen in der Antarktis, die weitreichende Folgen haben könnten. (Symbolbild)

Forscher entdecken Anzeichen für abrupte klimatische Veränderungen in der Antarktis, die weitreichende Folgen haben könnten. (Symbolbild)

Forscher befürchten durch den Klimawandel abrupte Veränderungen in der Antarktis, die ernsthafte globale Auswirkungen haben könnten.

In der Antarktis finden nach Einschätzung von Klimaforschern derzeit möglicherweise drastische Veränderungen von Eismasse und Meeresströmungen statt. In einem am Mittwoch in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichten Artikel warnt eine Gruppe von Forschern vor „neuen Hinweisen auf abrupte Umweltveränderungen in der Antarktis“ und nennt insbesondere einen Rückgang des Packeises, die Verlangsamung der Meeresströmung, das Abschmelzen des antarktischen Eisschilds und Bedrohungen für bestimmte Arten wie Kaiserpinguine.

Laut den Forschern rückt die Erde einer kritischen Schwelle der Erderwärmung näher. Wird sie überschritten, könnte ein so großer Teil des antarktischen Eisschilds schmelzen, dass der Meeresspiegel weltweit um mindestens drei Meter ansteigt – mit dramatischen Folgen für Küstengebiete, in denen Hunderte Millionen Menschen leben.

In der Antarktis zeigten sich „beunruhigende Anzeichen für Veränderungen in Bezug auf das Eis, den Ozean und die Ökosysteme“, sagte Nerilie Abram, Forscherin an der Australian National University in der Hauptstadt Canberra und eine der Hauptautorinnen der Studie, der Nachrichtenagentur AFP. Einige der Veränderungen würden „schwer aufzuhalten sein und Auswirkungen auf künftige Generationen haben“. Zudem weise die Studie nach, dass die Veränderungen miteinander verknüpft seien und den globalen Klimawandel verschärfen könnten.

Folgen für Artenvielfalt, Meeresströmung und Meeresspiegel

Der Rückgang des antarktischen Packeises hat zur Folge, dass weniger Sonnenlicht reflektiert wird – ein Effekt, der die Erderwärmung zusätzlich beschleunigt. In einer im Juni veröffentlichten Studie wies zudem das britische Polarforschungsinstitut (BAS) nach, dass die Population von Kaiserpinguinen in der Antarktis deutlich aufgrund schrumpfender Packeis-Massen schneller als vorhergesehen schrumpft.

Die Autoren der nun in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studie weisen zudem darauf hin, dass sich die Verlangsamung der antarktischen Meeresströmung und das Schmelzen des Eisschilds gegenseitig verstärken. Die Wissenschaftler sprechen von einer Rückkopplungsschleife. Das Schmelzen des antarktischen Eisschilds lässt - im Gegensatz zum Schmelzen des Packeises - den Meeresspiegel ansteigen.

Zum Abschluss ihrer Arbeit schreiben die Forscher, der „einzig sichere Weg, um das Risiko abrupter Umweltveränderungen“ in der Antarktis zu verringern seien „schnelle und tiefgreifende Senkungen“ der Emissionen des Treibhausgases CO2 im Verlauf dieses Jahrzehnts. Ziel müsse es sein, die globale Erwärmung möglichst nahe dem bei der UN-Klimakonferenz im Jahr 2015 vereinbarten 1,5-Grad-Ziel zu halten. (afp)