Köln erinnert sichWarum Elvis sich mit „Arrivederci!“ verabschiedete

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Elvis

Elvis kommt in Bremerhaven an.

Da war er endlich. Elvis Presley. The King of Rock’n Roll betrat am 1. Oktober 1958 in Bremerhaven deutschen Boden. Seine Hits brachten die Teenager auf der Tanzfläche zur Ekstase. Die Schmalzlockenträger in NRW und anderswo wollten nichts mehr wissen vom Muff der Nachkriegszeit. Den Soundtrack zum Lebensgefühl lieferte Elvis. „Hartbreak Hotel“ oder „Jailhouse Rock“ boten dem aufgestauten Druck der jungen Generation ein Ventil.

Ursprünglich verfolgte Elvis ganz andere Pläne, als Ende der 50er Jahre seinen Militärdienst anzutreten. Dann aber machte sein Management das Beste daraus. Die Bilder seiner Ankunft liefen im Vorprogramm der Kinos. Was für ein Empfang! Mit dem Zug ab zu seinem Militärstandort. Dort lebte der King aus Memphis allerdings mehr in Hotels im Hessischen, als in der Kaserne. Seine Songs aber liefen rauf und runter. Als  der Rocker 1960 seinen Wehrdienst abgeleistet hatte und wieder nach Hause reiste, wählte er allerdings den falschen Abschiedsgruss: „Arrivederci! Oh no. That’s Italian.“

Als Krawallmacher bezeichnet

Zuvor hatte sich Presley gleich zwei Mal die Konzerte des „Kometen der Triebentfesselung“ zu Gemüte geführt. Top-Rock’n Roller Bill Haley mischte seinerzeit die Szene auf. „Rock around the clock“, einst eine B-Seite auf den 45er-Hit-Platten, avancierte zum Mega-Seller. Das Stück, vorgetragen von der Oberschmalzlocke Haley, eroberte alle Kontinente.

Etliche Medien begannen gegen das „Blackboard-Jungle-Image“ Stimmung zu machen. Die Bezeichnungen waren wenig schmeichelhaft: „Krawallmacher“ „Radaumusik“ nur für „Underdogs“ und „Halbstarke.

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Als Haley mit seiner Band The Comets durch Europa tourte, rasteten die Fans in Westdeutschland aus. In Berlin demolierten die Besucher den ganzen Saal. Die westdeutsche Republik reagierte entsetzt. Beim Auftritt in der Essener Grugahalle demontierten Tanzwütige ein paar Stuhlreihen und ein bisschen Glas ging zu Bruch. Bereits vorgewarnt, sorgten 200 Polizisten dafür, dass die Veranstaltung nicht weiter aus dem Ruder lief. Am Ende dann versicherten die Oberen, dass diese Musik sich nicht lange halten werde. Sie sollten sich irren.

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