Jetset-LegendeKonsul Hans-Hermann Weyer in Brasilien gestorben

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Konsul Hans-Hermann Weyer mit seiner Frau Christina Scholtyssek auf dem Oktoberfest 2015.

Konsul Hans-Hermann Weyer mit seiner FrauChristina Scholtyssek auf dem Oktoberfest 2015. (Archivfoto)

Der Titelhändler hat in seiner Karriere mit vielen Schurkenstaaten zusammengearbeitet.

Konsul Hans-Hermann Weyer ist im Alter von 85 Jahren in Brasilien gestorben. Das berichtet die Münchner „Abendzeitung“ am Donnerstag. Er sei friedlich in den Armen seiner Frau Christina in einem Penthouse an der Copacabana in Rio de Janeiro eingeschlafen.

„Ich saß an seinem Bett, in den frühen Morgenstunden ist er in meinen Armen eingeschlafen. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Am Abend vor seinem Tod hatte unsere Haushälterin ihm noch sein Lieblingsessen gekocht: Spiegelei mit Brokkoli und Kartoffelpüree, dazu Kokoswasser. Mein Mann hatte 85 Jahre ein buntes, spannendes, aufregendes Leben. Der liebe Gott war gnädig mit ihm“, sagte die 59-Jährige der „Bild“-Zeitung. Das Paar hatte 1991 geheiratet.

Kult-Titelhändler Hans-Hermann Weyer mit 85 Jahren gestorben

Nächste Woche soll die Beerdigung von Hans-Hermann Weyer im engsten Kreise in einer kleinen Kapelle mit fünf Leuten stattfinden. „Er war sehr gläubig und bedankte sich jeden Abend im Gebet beim lieben Gott“, verriet seine Frau Christina.

Hans-Hermann Weyer, auch bekannt als Graf von Yorck, machte sein Vermögen als Titelhändler, indem er der europäischen Elite gegen Bezahlung Titel wie Doktor, Graf oder Baron verlieh. Dabei nutzte der gebürtige Berliner seine Kontakte zu zahlreichen Schurkenstaaten in Südamerika oder Afrika.

Hans-Hermann Weyer prahlte gerne mit seinem Reichtum

Die Jetset-Legende zeigte sich stets braungebrannt und in schillernden Uniformen. Hans-Hermann Weyer war auch oft Gast in Talkshows und machte kein Geheimnis aus seinem Reichtum. „Konsulate kosten inzwischen ab 200.000 Dollar – und ich mache mit den Präsidenten immer noch halbe-halbe. Deswegen habe ich für sechs Leben ausgesorgt“, gab Weyer ungeniert in einem Interview preis.

Er holte sich zum Beispiel Präsidenten in Südamerika oder Adelige ins Boot, die seine Kunden dann adoptierten. „Ich arbeite mit 31 korrupten Präsidenten rund um die Welt zusammen“ gab Weyer in einem Interview mit der „AZ“ 2019 zu. (mbr)

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