Die Frau soll erst zur Polizei gegangen sein, als auch die Katzen gequält wurden. Zuvor soll ihr Partner die beiden kleinen Kindern misshandelt haben.
Prozess in MönchengladbachMann soll Kinder und Katzen der Partnerin schwer misshandelt haben

Mönchengladbach: Ein Mann muss sich vor dem Landgerichtverantworten. (Archivbild)
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Ein 41-Jähriger soll in Mönchengladbach die beiden kleinen Kinder und die Katzen seiner Lebenspartnerin mehrfach misshandelt haben. Von Mittwoch (13.00 Uhr) an muss er sich vor dem Landgericht verantworten.
Die Mutter der damals zwei und drei Jahre alten Mädchen soll nichts gegen die Taten unternommen haben. Sie ist deshalb wegen Misshandlung Schutzbefohlener durch Unterlassen mitangeklagt.
Mönchengladbach: Mann soll 2- und 3-Jährige mehrfach misshandelt haben
Im Februar 2021 hatten Klinikärzte bei der älteren Tochter erhebliche Verletzungen entdeckt, unter anderem Brandmale am Rücken. Die Klinik informierte die Polizei, die darauf hin Ermittlungen einleitete.
Den Ergebnissen dieser Ermittlungen zufolge soll der vorbestrafte Angeklagte die zwei- und dreijährigen Kleinkinder aus Wut wiederholt geschlagen und getreten haben. Die beiden Katzen seiner Partnerin wurden laut Anklage massiv misshandelt, weil ihn ihr Miauen störte. Eine Katze soll der Angeklagte getötet und im Hausmüll entsorgt haben.
Mutter der Opfer aus Mönchengladbach hatte offenbar Angst
Die 36-jährige Mutter soll aus Angst vor ihrem gewalttätigen Partner nichts unternommen und erst gegen ihn ausgesagt haben, als ihre Katzen misshandelt wurden und sie selbst in Verdacht geriet. Bei ihrer ersten polizeilichen Vernehmung soll sie die Verletzungen der Kinder mit einem Unfall erklärt und ihn gedeckt haben.
In Deutschland wird körperliche Bestrafung nach wie vor von vielen Menschen als angebracht empfunden. Laut einer 2020 von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm mit Unterstützung von Unicef Deutschland und dem Deutschen Kinderschutzbund durchgeführten repräsentativen Studie, hält es jeder Sechste für angebracht, ein Kind zu ohrfeigen. Dabei finden Männer und ältere Befragte körperliche Gewalt eher akzeptabel als Frauen und jüngere Befragte.
Für den Prozess in Mönchengladbach sind im November noch drei weitere Verhandlungstage geplant, wann mit einem Urteil zu rechnen ist, ist noch unklar. (pst/dpa)