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MordfallVater Weimar ist tot

Lesezeit 1 Minute

Reinhard Weimar im Jahr 1999.

Fulda – Reinhard Weimar, der Vater der beiden getöteten Kinder im „Mordfall Weimar“, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 60 Jahren in seinem Elternhaus im osthessischen Hohenroda an Herzversagen. Die Staatsanwaltschaft Fulda bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA). Die Leiche wurde obduziert, um Fremdverschulden auszuschließen.

Im August 1986 waren die Töchter Weimars und seiner damaligen Frau getötet worden. Die Mutter wurde bei einem Justiz-Marathon 1988 verurteilt, dann 1997 freigesprochen und 1999 wieder zu lebenslanger Haft verurteilt. 2006 kam sie frei. Reinhard Weimar sah sich seit damals Vorwürfen ausgesetzt, nicht die Mutter, sondern er habe Melanie (7) und Karola (5) umgebracht.

Um womöglich aufkommenden Verschwörungstheorien vorzubeugen, sei die Leiche Weimars untersucht worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Fulda, Harry Wilke. Resultat: „Es deutet nichts auf ein Fremdverschulden hin“. Somit könne kein Zweifler behaupten, Weimar sei aus Rache umgebracht worden.

Der Fall Weimar war einer der längsten und spektakulärsten Indizien-Prozesse der deutschen Rechtsgeschichte. Kaum ein Kriminalfall spaltete damals die Öffentlichkeit so sehr wie der Doppelmord, der über Jahre hinweg zahlreiche Gerichte beschäftigte. (dapd)