NaturschutzKolumbien schafft größten Regenwald-Nationalpark der Welt

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Chiribiquete Kolumbien größter Tropenwald-Nationalpark Berge u Fluß

Malerische Landschaften im größten Tropenwald-Nationalpark in Kolumbien.

Gefährdete Tierarten wie Jaguar, Tapir oder Amazonas-Flussdelfin sollen in Kolumbien die Chance bekommen sich bald wieder zu erholen. Der bedeutende Nationalpark „Serrania del Chiribiquete“– bekannt für seine namensgebenden Tafelberge – wurde kürzlich vergrößert und zum größten geschützten Regenwald-Gebiet und Welterbe erklärt.

Jahrelang hatten hatten Umwelt- und Waldschützer darum gekämpft. Mit seiner Erweiterung entsteht nun eine geschlossene Kette geschützter Regenwälder im nördlichen Amazonas-Gebiet als grüne Barriere gegen die Abholzung, die rundherum im Wald vorherrscht, erklärt der WWF. Der einzigartige Lebensraum wird vor allem vom illegalen Holzeinschlag gefährdet.

Vielleicht der wichtigste Ort der Artenvielfalt

Chiribiquete Kolumbien größter Tropenwald-Nationalpark Fluß

Viele Flußläufe im größten Tropenwald-Nationalpark in Kolumbien.

Als geschütztes Gebiet wurde der Park 1989 schon ausgewiesen, die Fläche betrug damals etwa 1,3 Millionen Hektar. 2013 wurde der Park zum ersten Mal erweitert. Kürzlich ordnete Kolumbiens Präsident Santos die Vergrößerung des Gebiets auf 4,3 Millionen Hektar an und erklärte: „Das ist vielleicht der wichtigste Ort der Artenvielfalt auf der Welt. Deshalb haben wir alles getan, um ein noch größeres Territorium unter Schutz zu stellen. Die Bedeutung dieses Ortes verpflichtet uns dazu, ambitioniert zu sein“. Der Park ist jetzt größer als die Niederlande oder die Schweiz.

Das Gebiet soll Heimat von etwa 3000 Tieren und Pflanzenarten sein. So leben hier seltene Tiere wie Jaguare, Riesensalamander, Papageien und der braune Wollaffe, sowie hunderte verschiedene Vogel-und Schmetterlingsarten. Die Biodiversität der Region resultiert aus seiner Lage: reißende Flüsse, grüne Wälder, Felsen und Schluchten dominieren die Region Der Park verbindet mit der Orinoco-Savanne, den Anden, dem Bergland von Guyana und dem Amazonas vier ganz unterschiedliche Ökosysteme.

Indigene Völker bekommen Schlüssel zum Park

Chiribiquete Kolumbien größter Tropenwald-Nationalpark Malereien

Kolumbiens Präsident Santos vor prähistorischen Malereien.

Zudem ist der Naturpark von kultureller Bedeutung. Auf Felswänden mitten im Regenwald wurden hunderttausende prähistorische Felszeichnungen gefunden. Die teilweise 20.000 Jahre alten Malereien machen den Nationalpark zu einem archäologischen Kulturerbe von internationaler Geltung. Für die indigenen Völker der Uitoto, Carib und Arawak ist Chiribiquete „das Ufer, an dem die Welt beginnt und endet“.

Präsident Santos sagte: „Wir übergeben den Indigenen die Schlüssel zu dem Park, damit sie ihn schützen mögen. Die indigenen Gemeinschaften sind die besten Verteidiger von Mutter Erde, der Wälder und des Wassers.“

Unesco-Welterbe

Chiribiquete Kolumbien größter Tropenwald-Nationalpark Berge

Die Tafelberge im größten Tropenwald-Nationalpark in Kolumbien.

Wegen seiner Einzigartigkeit und seinem universellen Wert für Mensch und Natur hatte die Unesco den Park Anfang Juli, neben 18 weiteren neuen Welterbestätten, auch zum Welterbe erklärt. Ein gewaltiger Erfolg für den Umweltschutz. Mary Lou Higgins, Direktorin des WWF Kolumbien, sagt dazu: „Es ist ein Meilenstein, nicht nur für die Amazonas-Region, sondern für den Schutz der Wälder weltweit“. (mit dpa)

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