Über zwei Jahre nach dem Verschwinden eines Mannes beginnt in Rodez der Prozess gegen ein Paar und einen mutmaßlichen Helfer.
Einbruch mit „tragischem Verlauf“Pizzabäcker soll Mann getötet und gekocht haben – Prozess startet

Altes Steinhaus in Frankreich. (Symbolbild)
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Im südfranzösischen Rodez hat am Montag (19. Mai 2025) der Prozess gegen einen 67-jährigen Pizzabäcker und seine 45-jährige Partnerin begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, im Februar 2023 einen 60-jährigen Mann aus dem abgelegenen Dorf Brasc getötet und anschließend dessen Leichnam zerstückelt und gekocht zu haben.
Die Tochter des Opfers hatte ihren Vater als vermisst gemeldet, nachdem sie ungewöhnliche SMS erhalten hatte, die nicht seinem Schreibstil entsprachen. Im Zuge der Ermittlungen stieß die Polizei auf das Paar, das sich im Besitz von Gegenständen des Vermissten befand. Das berichten unter anderem „France 3 Régions“, dem Regionalableger des öffentlich-rechtlichen Senders „France Télévisions“, sowie der Nachrichtensender „BFMTV“.
Angeklagte gestehen Zerstückelung und Kochen der Leiche
Demnach gab der Hauptangeklagte Philippe S. an, gemeinsam mit seiner Partnerin Nathalie C. in das abgelegene Haus des Mannes eingebrochen zu sein. Dort habe er das Opfer geknebelt, wobei dieses erstickt sei. Anschließend hätten sie die Leiche zerteilt und Teile davon mit Gemüse gekocht, um den Geruch zu überdecken.
Andere Überreste sollen verbrannt und an einer Landstraße zwischen Brasc und Camarès verstreut worden sein. Einige wenige Knochenteile konnten später noch geborgen werden. Der Anwalt des Hauptangeklagten sprach gegenüber „France 3 Régions“ von einem Tatmotiv, das lediglich in einigen tausend Euro bestanden habe – einem gescheiterten Einbruch mit „tragischem Verlauf“.
Dritter Beschuldigter wegen Beihilfe angeklagt
Neben dem Paar muss sich ein dritter Angeklagter vor dem Schwurgericht in Rodez verantworten. Der Mann aus Millau war zur Tatzeit Friedhofsarbeiter und soll dem Paar bei der Beseitigung der Leichenteile geholfen haben. Er befindet sich auf freiem Fuß und wird wegen Beihilfe angeklagt. Das Opfer Georges M., genannt „Diego“, lebte zurückgezogen in seinem alten Steinhaus in Brasc, das weder über fließendes Wasser noch über Strom verfügte, und galt den Medienberichten zufolge als „Eigenbrötler“.
Die Ermittlungen hatten ergeben, dass das Täterpaar zunächst versucht hatte, die Tat zu vertuschen, unter anderem durch vorgetäuschte SMS. Der Prozess läuft noch bis zum 22. Mai. Ein Urteil wird gegen Ende der Woche erwartet.