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Krebskranker TV-KochAlfons Schuhbeck verliert erneut vor Gericht – und gibt ergreifendes Statement

2 min
Alfons Schuhbeck betritt den Gerichtssaal des Landgerichts München I.

Alfons Schuhbeck ist erneut verurteilt worden.

Vor der Urteilsverkündung lieferte der Münchener Promi-Koch vor Gericht noch ein ergreifendes Statement ab.

Alfons Schuhbeck wurde wegen Insolvenzverschleppung und schweren Betrugs mit Corona-Hilfen zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt. Das Landgericht München I verurteilte den an Krebs erkrankten Fernsehkoch zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Der 76-Jährige hatte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn eingeräumt.

Schuhbeck habe sein verzweigtes Firmengeflecht nicht mehr im Griff gehabt, „letztendlich sind Sie zu groß geworden“, sagte der Vorsitzende Richter Uwe Habereder am Montag (13. Juli) in seiner Urteilsbegründung an Schuhbeck gewandt. Weiter sagte der Richter, Schuhbeck habe wegen seines gesellschaftlichen Status eine große Fallhöhe gehabt.

Schulden von Alfons Schuhbeck sollen auf 27 Millionen Euro belaufen

Ob der ehemalige TV-Koch zurück ins Gefängnis muss, bleibt abzuwarten. Der Vollzug seiner aktuellen Haftstrafe ist allerdings seit Wochen ausgesetzt, weil Schuhbeck an Krebs erkrankt ist und außerhalb des Gefängnisses behandelt wird.

Alfons Schuhbeck stand gerne im Mittelpunkt

Alfons Schuhbeck stand gerne im Mittelpunkt. (Arhivfoto)

Schuhbecks Firmen haben einen riesigen Schuldenberg hinterlassen: Gläubiger fordern nach Angaben des Insolvenzverwalters Max Liebig laut aktuellem Stand insgesamt 27 Millionen Euro. Seiner Einschätzung nach wird nur ein Bruchteil davon bei Abschluss der Insolvenzverfahren zurückgezahlt werden können. In das Urteil ist eine vorherige Verurteilung Schuhbecks wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis mit eingerechnet.

Der Münchener Promi-Koch hatte in seinem letzten Wort seine Entschuldigung für seine Taten vom Prozessbeginn bekräftigt. „Das wird mich für den Rest meines Lebens belasten und tut mir sehr leid“, hatte er gesagt. Er habe den Menschen immer etwas Gutes tun wollen, müsse aber nun sehen, dass er seinen Gläubigern solche Probleme gemacht habe. „Ich werde nach meinen Möglichkeiten für Wiedergutmachung sorgen“, hatte Schuhbeck versprochen.

Alfons Schuhbeck zählte zu den schillerndsten Köchen in Deutschland. Er war Koch des FC Bayern München, veröffentlichte zahlreiche Kochbücher und galt als Gastgeber vieler Prominenter. Dazu betrieb er ein verzweigtes Unternehmensgeflecht. Schuhbeck ist mit Bayern-Legende Uli Hoeneß seit Jahrzehnten eng befreundet.

Alfons Schuhbeck zählte zu den schillerndsten Köchen Deutschlands

Wie der neue Prozess allerdings zeigte, waren die Betriebe seit langer Zeit pleite. Schuhbeck schob immer wieder Geld zwischen seinen einzelnen Unternehmen hin und her, um die dringendsten Schulden zu begleichen. Der Insolvenzverwalter gab im Prozess an, dass Schuhbecks Unternehmen Schulden in Höhe von rund 27 Millionen Euro hatten. Die Staatsanwaltschaft war ursprünglich von nur sieben Millionen Euro an Verbindlichkeiten ausgegangen.

Laut Staatsanwaltschaft wusste Schuhbeck schon vor dem Jahr 2017 von der Krise seiner Betriebe, unternahm aber nichts dagegen. Durch sein Geschäftsgebaren sei mindestens ein weiteres Unternehmen pleite gegangen, weil Schuhbeck seine Rechnungen nicht beglichen habe. (mbr/afp)