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„Bares für Rares“-Verkäufer tritt nach Top-Expertise vor die Händler - doch die reden von „Bauchlandung“

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Die ausgefallene „Lip Mach 2000“ von 1974 gefiel den Händlern sehr gut - dennoch blieb einiges an Skepsis in der Luft. (Bild: ZDF)

Die ausgefallene „Lip Mach 2000“ von 1974 gefiel den Händlern sehr gut - dennoch blieb einiges an Skepsis in der Luft. (Bild: ZDF)

Klein am Handgelenk, aber groß in der Geschichte: Eine außergewöhnliche Armbanduhr zog die Aufmerksamkeit bei „Bares für Rares“ auf sich. Die Händlerrunde zeigte sich angetan - doch vor allem eine Person lehnte dankend ab. Als Vorsichtsmaßnahme.

Trödelshow-Kandidat Rolf (rechts) fand mit seiner Design-Uhr viel Anklang bei Experte Sven Deutschmanek (links) und Moderator Horst Lichter. Im Händlerraum lief es weniger rund. (Bild: ZDF)

Trödelshow-Kandidat Rolf (rechts) fand mit seiner Design-Uhr viel Anklang bei Experte Sven Deutschmanek (links) und Moderator Horst Lichter. Im Händlerraum lief es weniger rund. (Bild: ZDF)

Bevor es in der Dienstags-Ausgabe von „Bares für Rares“ um einen ganz besoderen Zeitmesser ging, holte Moderator Horst Lichter zur Charme-Offensive in Richtung seines Experten Sven Deutschmanek aus: „Du funktionierst ja auch wie eine Uhr - wie ein handaufgezogenes Meisterwerk!“, säuselte der Trödelshow-Gastgeber. „Und ich bin maximal das Gehäuse.“ Hach!

Zunächst gab's aber eine Charme-Offensive von Moderator Horst Lichter in Richtung seines Experten Sven Deutschmanek: „Du funktionierst ja auch wie eine Uhr - wie ein handaufgezogenes Meisterwerk!“ (Bild: ZDF)

Zunächst gab's aber eine Charme-Offensive von Moderator Horst Lichter in Richtung seines Experten Sven Deutschmanek: „Du funktionierst ja auch wie eine Uhr - wie ein handaufgezogenes Meisterwerk!“ (Bild: ZDF)

Der Experte blieb gelassen und fokussierte sich lieber auf das Wesentliche: eine „sehr, sehr spezielle“ Armbanduhr. Die asymmetrische Form entlockte ihm Begeisterung - und als er hörte, dass der Verkäufer das Stück in Bad Salzuflen gekauft hatte, musste Deutschmanek schmunzeln. Schließlich lebte er einst selbst in der Stadt im Kreis Lippe.

Trödelshow-Kandidat Rolf hatte sich das gute Stück im April 1974 von seinem ersten Gehalt nach der Ausbildung gegönnt - und zwar für eine Summe, die damals „wehgetan“ hatte. 500 Mark waren viel Geld in den 70-ern. Warum nun der Abschied? „Ich löse meine Designsammlung auf“, gestand Rolf. Die Uhr war damals der Grundstock dieser Sammlung gewesen.

„Das ist eine witzige Uhr, aber wir sind halt nicht witzig genug“

Die asymmetrische Form entlockte dem Experten Begeisterung. (Bild: ZDF)

Die asymmetrische Form entlockte dem Experten Begeisterung. (Bild: ZDF)

Klein am Handgelenk, aber groß in der Geschichte: Eine außergewöhnliche Armbanduhr zog die Aufmerksamkeit auf sich. Die Händlerrunde zeigte sich angetan - doch vor allem eine Person lehnte dankend ab. Als Vorsichtsmaßnahme. (Bild: ZDF)

Klein am Handgelenk, aber groß in der Geschichte: Eine außergewöhnliche Armbanduhr zog die Aufmerksamkeit auf sich. Die Händlerrunde zeigte sich angetan - doch vor allem eine Person lehnte dankend ab. Als Vorsichtsmaßnahme. (Bild: ZDF)

Weiter ging es mit den Fakten: „Wir haben hier eine wunderschöne Design-Uhr von Roger Tallon“, holte Sven Deutschmanek aus. Der französische Designer habe das Modell für Lip entworfen. Dugena stand drauf, weil diese Firma den Import für Lip übernommen hatte. Mit Originalarmband und Seltenheitsfaktor werde der Chronograf heute „im Preis hoch gehandelt“, wusste der Experte und nannte einen reellen Wert von 1.400 bis 1.600 Euro.

Das schienen beste Voraussetzungen für einen gewinnbringenden Verkauf im Händlerraum zu sein. Die ausgefallene „Lip Mach 2000“ von 1974 gefiel den Händlern auch sehr gut - dennoch blieb einiges an Skepsis in der Luft. „Ich bin bei Uhren vorsichtig“, gab Lisa Nüdling offen zu. „Ich kenn mich da zu wenig aus und habe da schon zwei-, dreimal eine Bauchlandung gemacht.“

Auch niemand anderes wollte die geforderten 1.600 Euro zahlen. Daniel Meyer brachte es auf den Punkt: „Das ist eine witzige Uhr, aber wir sind halt nicht witzig genug.“ Er selbst hätte höchstens 1.200 Euro geboten. So kam es zu keinem Verkauf. Kandidat Rolf zog sein Fazit: „Für die Händler war es leider nicht rar genug, so wie es für mich eben rar ist. Können wir nicht ändern.“ (tsch)