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Der nächste Hit bei Apple TV+Owen Wilsons charmant-komisches Golfdrama ist mindestens so gut wie „Ted Lasso“

Lesezeit 2 Minuten
„Der Pryce ist heiß“ steht auf der Visitenkarte von Ex-Profi Pryce Cahill (Owen Wilson, links): Davon will er nun seinen Schützling Santi (Peter Dager) überzeugen. (Bild: © Apple TV+ / Justine Yeung)

„Der Pryce ist heiß“ steht auf der Visitenkarte von Ex-Profi Pryce Cahill (Owen Wilson, links): Davon will er nun seinen Schützling Santi (Peter Dager) überzeugen. (Bild: © Apple TV+ / Justine Yeung)

Der großartige Owen Wilson schwingt bei Apple TV+ den Golfschläger und will in „Stick“ zurück an die Spitze. Doch dafür muss er erst die Gen Z verstehen.

In seinen guten Tagen war Pryce Cahill (Owen Wilson) einer der besten Golfer auf der Pro-Tour. Das ist aber lange her.  (Bild: © Apple TV+)

In seinen guten Tagen war Pryce Cahill (Owen Wilson) einer der besten Golfer auf der Pro-Tour. Das ist aber lange her. (Bild: © Apple TV+)

Wer hinfällt, muss wieder aufstehen und weitermachen, lautet das Mantra im Sport. Doch das fällt dem ehemaligen Profi-Golfer Pryce Cahill (Owen Wilson) zunehmend schwer. Die Karriere ist im Eimer, die Frau ist weg, sein Haus wird verkauft, der gelbe Sportwagen rostet ihm unter dem Hintern weg: Da kann man auch einfach liegen bleiben. Doch dann kommt in der Golf-Comedy „Stick“ (ab 4. Juni bei Apple TV+) ein Nachwuchsspieler um die Ecke, und plötzlich ist die Hoffnung zurück.

Der 17-jährige Santi (Peter Dager) ist ein unglaubliches Golf-Talent, hat aber nach einer herben Enttäuschung eigentlich keine Lust mehr zu spielen.  (Bild: © Apple TV+ / Justine Yeung)

Der 17-jährige Santi (Peter Dager) ist ein unglaubliches Golf-Talent, hat aber nach einer herben Enttäuschung eigentlich keine Lust mehr zu spielen. (Bild: © Apple TV+ / Justine Yeung)

Seine besten Zeiten liegen fast zwei Jahrzehnte zurück: Damals war Pryce Cahill ein Star im Golfzirkus, gewann die großen Turniere, zierte die Titelseiten der Magazine. Doch dann gab es an einem Wasserhindernis einen Eklat: Seitdem dümpelt Cahill perspektivlos durchs Leben, verdingt sich als Verkäufer und Golflehrer und hofft, dass seine Frau Amber-Linn (Judy Greer) zurückkommt.

Santis Mutter Elena (Mariana Treviño) stellt harte Bedingungen, damit Pryce ihren Sohn coachen darf. (Bild: © Apple TV+ / Justine Yeung)

Santis Mutter Elena (Mariana Treviño) stellt harte Bedingungen, damit Pryce ihren Sohn coachen darf. (Bild: © Apple TV+ / Justine Yeung)

Ausgerechnet ein Teenager bringt ihm die Hoffnung zurück: Santi (Peter Dager) ist ein phänomenales Talent, dem Leistung allerdings nicht wirklich wichtig ist. Er will lieber sein Ding machen. Neben dem Golfplatz, aber auch an den Löchern. Gen Z eben. Dennoch lässt er sich auf Cahill ein, den plötzlich der Ehrgeiz gepackt hat: Er hofft, als Coach des Jungen zurück an die Spitze zu kommen.

Liebenswert wie „Ted Lasso“

Pryce Cahill (Owen Wilson, links) konnte sich immer auf seinen Caddy Mitts (Marc Maron) verlassen: Der Mann ist zwar immer etwas griesgrämig, hat aber das Herz am rechten Fleck. (Bild: © Apple TV+)

Pryce Cahill (Owen Wilson, links) konnte sich immer auf seinen Caddy Mitts (Marc Maron) verlassen: Der Mann ist zwar immer etwas griesgrämig, hat aber das Herz am rechten Fleck. (Bild: © Apple TV+)

Zero (Lilly Kay) tut nicht nur Santi (Peter Dager) gut, sondern der gesamten Golf-Reisegruppe. (Bild: © Apple TV+)

Zero (Lilly Kay) tut nicht nur Santi (Peter Dager) gut, sondern der gesamten Golf-Reisegruppe. (Bild: © Apple TV+)

Dass sich der ehrgeizige Cahill und der widerspenstige Santi aufeinander einlassen und gemeinsam mit Santis Mutter (Mariana Treviño) und Pryces altem Caddy Mitts (Marc Maron) über die Golfplätze des Landes tingeln, birgt einiges an Comedy- und Konfliktpotenzial. Die Sportserie unterhält über die Maßen mit einer gut abgestimmten Mischung aus Wehmut und Komik.

Expertenwissen über Golf ist dabei nicht nötig. Der Sport dient vor allem als Metapher für die großen und kleinen Probleme des Lebens. Die werden, so viel Wohlfühligkeit muss und darf sein, allesamt mit Leichtigkeit gelöst: „Stick“ ist genauso warmherzig, wortgewandt und liebenswert wie Apples Hitserie „Ted Lasso“.

Ganz nebenbei ist die Serie eine so gescheite wie geistreiche Bedienungsanleitung für den Umgang mit Generationskonflikten. So witzig wie in „Stick“ haben sich Boomer und Gen Z selten aneinander gerieben. Das liegt übrigens vor allem an der/dem aufmüpfigen, geschlechtsfluiden und kapitalismuskritischen Kellner/in Zero (Lilly Kay), der/die sich der Golfreisegruppe anschließt und der Serie einen extra Kick verpasst. (tsch)