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Ein Sommer zum VergessenSo gut ist die Amazon-Serie „Solange wir lügen“ wirklich

Lesezeit 2 Minuten
Als Cadence (Emily Alyn Lind) herausfinden will, was mit ihr geschehen ist, trifft sie vor allem auf eine Mauer des Schweigens. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Als Cadence (Emily Alyn Lind) herausfinden will, was mit ihr geschehen ist, trifft sie vor allem auf eine Mauer des Schweigens. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Amazon macht aus der Jugendbuch-Sensation „Solange wir lügen - We Were Liars“ eine Sommer-Serie mit Thrill-Faktor.

Cadence (Emily Alyn Lind) und Gat (Shubham Maheshwari) kommen sich im schönsten Sommer ihres Lebens endlich näher. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Cadence (Emily Alyn Lind) und Gat (Shubham Maheshwari) kommen sich im schönsten Sommer ihres Lebens endlich näher. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Sie verbringen ihre Sommer auf ihrer privaten Insel, sind unfassbar reich, sehen gut aus und müssen sich eigentlich überhaupt keine Sorgen machen: Doch ein schwerer Unfall der 17-jährige Cadence (Emily Alyn Lind) bringt die Sinclair-Dynastie in der Sommer-Mystery-Serie „Solange wir lügen“ ins Wanken. Bei Amazon Prime Video sucht die Teenagerin ab 18. Juni nach der Wahrheit und findet doch nur Lügen und Geheimnisse.

Nach einem mysteriösen Unfall verliert Cadence (Emily Alyn Lind) ihr Gedächtnis -und will nun herausfinden, was mit ihr passiert ist. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Nach einem mysteriösen Unfall verliert Cadence (Emily Alyn Lind) ihr Gedächtnis -und will nun herausfinden, was mit ihr passiert ist. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Reichtum allein macht nicht glücklich, hinter den Fassaden bröckelt es gewaltig, und schöne junge Menschen haben nicht nur gute Erinnerungen an den besten Sommer ihres Lebens: Das kommt einem doch bekannt vor. Und ja, es lässt sich wirklich nicht von der Hand weisen, dass die Amazon-Serie ein eher lauwarmer Aufguss aus hinreichend bekannten Zutaten ist.

Cadence jedenfalls weiß nicht mehr, was sie letzen Sommer getan hat: Sie wird nachts schwerverletzt an Land gespült und kann sich an nichts mehr erinnern. Ein Jahr später kehrt sie zurück auf die Insel und beginnt, Nachforschungen über ihren mutmasslichen Unfall anzustellen.

Zumindest das Ende ist ein Schock

Unbeschwert genießen Cadence (Emily Alyn Lind) und Gat (Shubham Maheshwari) ihren Sommer - bis es zu einem tragischen Vorfall kommt. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Unbeschwert genießen Cadence (Emily Alyn Lind) und Gat (Shubham Maheshwari) ihren Sommer - bis es zu einem tragischen Vorfall kommt. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Patriarch Harris (David Morse) hat seine eigenen Vorstellungen, wie seine Familie zu funktionieren hat. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Patriarch Harris (David Morse) hat seine eigenen Vorstellungen, wie seine Familie zu funktionieren hat. (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Merkwürdig ist nur, dass niemand mit ihr über die Ereignisse sprechen will, nicht einmal ihre gleichaltrigen Cousins und Cousinen. Man weiss natürlich schnell, dass bei den Sinclairs einiges im Argen liegt. Aber bis Cadence zu dieser Erkenntnis gelangt, dauert es eine Weile. In der Zwischenzeit kommen einige Erinnerungen zurück - an einen Sommer der unbeschwert begann und in dem Cadence ihren Freund aus Kindheitstagen plötzlich mit ganz anderen Augen sieht.

Wenn man eine ganze Insel besitzt, lässt es sich unbeschwert leben. Oder? (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Wenn man eine ganze Insel besitzt, lässt es sich unbeschwert leben. Oder? (Bild: © Amazon Content Services LLC)

Doch die Romanze mit Gat (Shubham Maheshwari) steht unter keinem guten Stern. Wie gesagt, hinter der sommerlich-leichten Fassade des Sinclair-Märchenschlosses lauern dunkle Abgründe. Opa Harris (David Morse) regiert sein kleines Familienkönigreich mit eiserner Faust und kaum verhohlenem Rassismus.

Dass seine drei Töchter und deren Kinder nur die Wahl zwischen Geld oder Liebe haben, führt schlussendlich zu einem Finale, dass sich dann doch von anderen Sommer-Sonne-Teenie-Formaten unterscheidet. Zumindest ist der Schockfaktor recht groß. Bis dahin muss man aber damit klarkommen, dass weder Handlung noch Figuren differenziert genug sind, um aus der Masse ähnlicher Serien herauszustechen.

„Solange wir lügen“ basiert auf der Jugendbuch-Verkaufssensation „We Were Liars“ der US-Autorin E. Lockheart. Der Roman stand 2014 wochenlang auf der Bestsellerliste der „New York Times“ und gehört mittlerweile zum Repertoire im Englisch-Unterricht. (tsch)