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Eine Anwältin auf MörderjagdDas sind die Streaming-Tipps der Woche

Lesezeit 6 Minuten
In ihrer neuen Heimat New York City sucht die Chicagoer Anwältin Elsbeth Tascioni (Carrie Preston) weiterhin nach Mördern und korrupten Polizisten.  (Bild: Michael Parmelee/CBS ©2024 CBS Broadcasting)

In ihrer neuen Heimat New York City sucht die Chicagoer Anwältin Elsbeth Tascioni (Carrie Preston) weiterhin nach Mördern und korrupten Polizisten. (Bild: Michael Parmelee/CBS ©2024 CBS Broadcasting)

WOW schickt die aus „Good Wife“ bekannte Anwältin (Carrie Preston) in „Elsbeth“ in eine zweite Staffel. In „Echo Valley“ zeigt Apple TV+, zu was Mütter fähig sind - im Guten wie im Schlechten. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Es war ein großer Wurf für die US-amerikanische Schauspielerin Carrie Preston (“True Blood“): Mit der erfolgreichen Anwältin Elsbeth Tascioni bekam die heute 57-Jährige in der CBS-Serie „Elsbeth“ 2024 die erste Titelrolle ihrer Karriere. Bei der zunächst zehnteiligen Crime-Comedy-Serie handelt es sich nach „The Good Fight“ (2017 bis 2022) um das zweite Spin-off der erfolgreichen Drama-Serie „Good Wife“ (2009 bis 2017), in dem eine Nebenfigur ins Zentrum rückt. Entwickelt wurden alle drei Serien vom Ehepaar Robert und Michelle King als Showrunner, das sich für „Elsbeth“ nach eigenen Aussagen von der legendären Krimi-Serie „Columbo“ inspirieren ließ. Ein knappes Jahr nach der deutschsprachigen Erstausstrahlung der ersten Staffel ist nun auch die zweite Staffel „Elsbeth“ bei Sky und WOW zu sehen. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

„Elsbeth - Staffel zwei“ - WOW

Wie weit würde eine Mutter gehen, um ihr Kind zu beschützen? Diese Frage muss sich Kate (Julianne Moore) stellen, als ihre Tochter Claire (Sydney Sweeney) hysterisch und blutüberströmt vor ihrer Tür steht.  (Bild: Apple TV+)

Wie weit würde eine Mutter gehen, um ihr Kind zu beschützen? Diese Frage muss sich Kate (Julianne Moore) stellen, als ihre Tochter Claire (Sydney Sweeney) hysterisch und blutüberströmt vor ihrer Tür steht. (Bild: Apple TV+)

Insgesamt 20 Episoden von „Elsbeth - Staffel zwei“ (ab Samstag, 14. Juni, wöchentlich als Doppelfolgen bei Sky One, sowie auf Abruf bei WOW) setzen die Geschichte der unkonventionellen, aber genialen Juristin fort. Zu Beginn von Staffel eins, wir erinnern uns, war Elsbeth Tascioni (Carrie Preston) nach einer erfolgreichen Karriere in Chicago nach New York City gezogen. Dort sollte sie mit ihrer scharfen Wahrnehmung den Beamten des NYPD unter Führung von Captain Charles Wallace (Wendell Pierce, „The Wire“) bei den Ermittlungen helfen. Gleichzeitig ermittelte sie geheim im Auftrag der Stadt gegen Captain Wagner, dem zu Unrecht Korruption vorgeworfen wurde.

Erschüttert vom Vertrauensbruch wollte Wagner Elsbeth in der finalen Episode zurück nach Chicago schicken, entschied sich letztlich jedoch dagegen. Stattdessen verschafft er seiner Kollegin zu Beginn von Staffel zwei einen neuen offiziellen Job: Im Auftrag der Department of Justice soll sie weiterhin gegen Korruption innerhalb der Polizei ermitteln und gleichzeitig das Team von Wagner, zu dem seit der ersten Folge auch Officer Kaya Blanke (Carra Patterson) gehört, bei der Aufklärung ungewöhnlicher Mordfälle unterstützen. Den Auftakt macht der Mord an einem Manager aus der New Yorker Finanzbranche, der nach einem Opernbesuch erstochen wird. Elsbeth Tascioni verdächtigt bald einen besessenen Opernfan (“Good Wife“-Darsteller Nathan Lane in einer völlig anderen Rolle), der sich vom Handyklingeln des nun toten Mannes während der Aufführung gestört gefühlt haben könnte.

Neben den offiziell zu lösenden Fällen soll in der zweiten Staffel „Elsbeth“ auch das Privatleben der Figuren näher beleuchtet werden, wie Hauptdarstellerin Carrie Preston im Interview mit „CBS Morning“ verrät. So tritt in Folge sechs der zweiten Staffel Elsbeths oft erwähnter Sohn Teddy (Ben Levi Ross) erstmals in Erscheinung. Eine dritte Staffel „Elsbeth“ ist bereits bestätigt.

„Echo Valley“ - Apple TV+

Marlon (Orlando Bloom, links), Kat (Bryce Dallas Howard) und Hugh (Nick Mohammed) schleichen sich in die Londoner Gangszene ein.  (Bild: Metronome Film)

Marlon (Orlando Bloom, links), Kat (Bryce Dallas Howard) und Hugh (Nick Mohammed) schleichen sich in die Londoner Gangszene ein. (Bild: Metronome Film)

Wie immer, wenn sich Top-Autor Brad Ingelsby (“Mare of Easttown“) eine Geschichte ausdenkt, spielt diese in seiner Heimat Pennsylvania, wo der 45-Jährige im Rahmen seiner Erzählungen Facetten der amerikanischen Gesellschaft durchleuchtet - gern unter dem Deckmantel des Krimis. So auch in „Echo Valley“, einem stark besetzten Thriller (ab Freitag, 13. Juni, Apple TV+). Kate (Julianne Moore) lebt alleine auf einer abgeschiedenen Farm. Ihr schmales Einkommen verdient sie sich mit Reitstunden. Zwischen der Trauer um einen persönlichen Verlust und täglichen Geldsorgen hält sie die Liebe zu erwachsenen Tochter Claire (Sydney Sweeney) auf Trab. Die verschwindet immer wieder mal wieder aus Kates Leben, taucht dann aber äußerst hilfebedürftig wieder auf. Meist geht es auch dabei um Geld.

Während Claires Vater (Kyle MacLachlan), der eine neue Familie gegründet hat, die erwachsene Tochter lieber auf eigenen Füßen stehenlassen würde, kann Kate nicht anders, als ihr „Baby“ zu schützen und ihr die Lebenslast abzunehmen. Ingelsbys Geschichte (Regie: Michael Pearce) verwandelt sich nach ruhiger Anfangsphase überraschend in einen kleinen, toxischen Thriller: Eines Nachts kommt Claire blutüberströmt zur Mutter. Was ist geschehen? Wächst Kate über sich hinaus, um auch „fachfremde“ Lebensprobleme der Tochter zu lösen? Und was ist das überhaupt für eine Beziehung zwischen den beiden? Ist es wirklich Liebe, der wir da zuschauen, oder verfolgen wir eine Abhängigkeit voneinander, die beide ins Verderben führen könnte?

Michael Jackson, der „King of Pop“, bleibt auch 20 Jahre nach einem der spektakulärsten Gerichtsprozesse der Musikgeschichte ein globales Phänomen - am Ende wurde er 2005 freigesprochen. (Bild: Crime + Investigation / A+E Global Media)

Michael Jackson, der „King of Pop“, bleibt auch 20 Jahre nach einem der spektakulärsten Gerichtsprozesse der Musikgeschichte ein globales Phänomen - am Ende wurde er 2005 freigesprochen. (Bild: Crime + Investigation / A+E Global Media)

Die Besetzung von „Echo Valley“ ist vom Feinsten. Neben Oscar-Preisträgerin Julianne Moore (“Still Alice“), die gerade auch in der Netflix-Serie „Sirens“ begeistert, spielt mit Sydney Sweeney (“Wo die Lüge hinfällt“) einer der begehtesten Jungstars Amerikas ihre Tochter. Mit den irischen Charakter-Darstellern Domhnall Gleeson (“Fountain of Youth“) und Fiona Shaw (“Andor“) sind auch die Nebenrollen stark besetzt. Vertrackte Geschichten, tragisch, komisch und meist ein bisschen beides, verbergen sich bei Ingelsby in jedem amerikanischen Leben. Bei Julianne Moore liegt der schwierige Gefühlsspagat von „Echo Valley“ zwischen Mutterliebe und Mutterhass, wie man sich denken kann, schauspielerisch in guten Händen.

„Deep Cover“ - Prime Video

Improvisationskomik ist das Steckenpferd von Kat (Bryce Dallas Howard). Trotzdem hadert die Lehrerin: Hat sie etwas verpasst? Bald ist diese Frage in der Amazon-Action-Komödie „Deep Cover“ (ab 12. Juni) hinfällig: Der Londoner Undercover-Cop Billings (“Game of Thrones“-Star Sean Bean) beauftragt Kat und zwei ihrer Schüler, Marlon (Orlando Bloom) und Hugh (Nick Mohammed), sich als vermeintlich gefährliche Kriminelle in die Londoner Gangszene einzuschleusen. Das Trio schlägt sich gut, schon bald hat es mehr Informationen gesammelt als die Polizei in zwei Jahren. Doch ihr Talent hat einen Haken: Es verwickelt sie in zunehmend gefährlichere und absurdere Situationen.

Das Drehbuch zu „Deep Cover“ wurde von Ben Ashenden und Alexander Owe, besser bekannt als Komiker-Duo The Pin, sowie Derek Connolly und Colin Trevorrow geschrieben. Regie führte Tom Kingsley. Es handelt sich bei Deep Cover um seinen dritten Spielfilm nach Black Pond von 2011 und The Darkest Universe von 2016.

„Der Prozess gegen Michael Jackson“ - Crime + Investigation

Der King of Pop, er starb bekanntlich am 25. Juni 2009. Doch auch lange nach seinem Tod bleibt Michael Jackson ein Phänomen, das die Welt nicht nur mit seiner Musik bewegt. Vor genau 20 Jahren stand der Superstar im Zentrum eines der aufsehenerregendsten Prozesse der Musikgeschichte - und wurde am Ende freigesprochen. Nun wirft der Sender Crime + Investigation einen detaillierten Blick zurück. In der zweiteiligen Dokumentation „Der Prozess gegen Michael Jackson“ (Donnerstag, 12. Juni und 19. Juni, jeweils 20.15 Uhr, auf Crime + Investigation und Crime + Investigation Play) wird der Fall neu aufgerollt. Mit exklusivem Archivmaterial, Zeitzeugenberichten und juristischer Einordnung bringt die Doku Licht in ein Kapitel, das bis heute polarisiert.

Am 13. Juni 2005 endete der Prozess gegen den „King of Pop“. „Jacko“, wie ihn die Fans noch heute nennen, wurde in allen zehn Anklagepunkten freigesprochen. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft dem weltberühmten Musiker unter anderem den sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen sowie die Verabreichung von Betäubungsmitteln an ein Kind zur Last gelegt. Bereits im Jahr 1993 war Jackson öffentlich vorgeworfen worden, ein Kind missbraucht zu haben.

Die Doku „Der Prozess gegen Michael Jackson“ beleuchtet nun die Chronologie dieser Vorwürfe mit journalistischer Präzision. Sie zeigt auf, in welchen Punkten der Musiker angeklagt wurde und wie er sich vor Gericht verteidigte. Der Zuschauer erhält nicht nur einen tiefen Einblick in die juristischen Abläufe, sondern auch in die fragile öffentliche Wahrnehmung eines einst unangreifbaren Weltstars. Die Dokumentation beschränkt sich nicht auf einen bloßen Rückblick, sie öffnet auch die Tür zu bislang unbekannten Perspektiven. In einer Vielzahl von Interviews erhalten nicht nur Geschworene, sondern auch zentrale Akteure wie der damalige Staatsanwalt, der Verteidiger sowie weitere Schlüsselfiguren und Zeitzeugen eine Stimme. (tsch)