Fast 200 Filmrollen hat Martin Semmelrogge gespielt, aber ein Theater, wie es jetzt bei „Kampf der Realitystars“ (RTLZWEI) um ihn gemacht wird, hat er noch nicht erlebt. „Krasse Sache“, meinte die Legende aus „Das Boot“. Am Strand von Thailand drohte ihm die finale Versenkung.
„Er könnte sich verletzen“Rauswahl-Posse um Martin Semmelrogge bei „Kampf der Realitystars“

Armer Martin Semmelrogge! Dem „Das Boot“-Star (Mitte) ging es bei „Kampf der Realitystars“ (RTLZWEI) an den Kragen. Konnte Giuliana Farfalla die Schauspiel-Legende schützen? (Bild: RTLZWEI)
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Pinar Sevim (Zweite von rechts) wurde von den Salaisten als erster Neuzugang in Folge drei herzlich scheinheilig begrüßt. (Bild: RTLZWEI)
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„Me, myself and I.“ Jens Hilbert sprach aus, was und an wen bei „Kampf der Realitystars“ alle denken: an sich. Ausschließlich. „So liebe Menschen hier!“ - „Die tolle Gemeinschaft!“ Kann man alles knicken. Jeder spielt um sein Wohl, die winkenden 50.000 Euro Siegprämie und vor allem die neue knallharte Währung im Business der Selbstdarsteller: Sendezeit.
In der dritten Folge uferte das Ganze zum Schmierentheater aus. Ausgerechnet um einen, der tatsächlich als Legende des Showgeschäfts bezeichnet werden kann. Am Ende kam sich Martin Semmelrogge, von den anderen liebevoll „Hollywood“ genannt, vor wie im falschen Film.

Die zweite Neue, Blondine Christin Okpara, eher nicht so. Anita Latifi ehrlich: „Hab ich nicht so Bock drauf.“ (Bild: RTLZWEI)
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Semmelrogge war nicht nur Star in „Das Boot“, er war auch Enfant terrible der Szene. Er hat nicht nur mehr Rollen, sondern auch mehr Vorstrafen auf dem Konto als alle seine Co-Stars insgesamt schönheitskosmetische Eingriffe. Wegen seiner zahlreichen Flirts mit Justitia - die Schätzungen schwanken zwischen 30 und 60 - verpasste er 2023 auch den Einzug ins Dschungelcamp. Aber dass sich mal jemand um seine Gesundheit Sorgen macht und er deshalb aus dem Format gekegelt werden soll - das machte sogar die 67-jährige Schnodderschnauze sprachlos.
Pinar Servim feiert ihr Trash-TV-Comeback

Linda Nobat (links) sah Cristin, packte ihre Koffer und ging. Die beiden hatten Zoff bis vor Gericht. Linda wollte keine neue Eskalation. (Bild: RTLZWEI)
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Erst einmal herrschte Business as usual: In Gestalt von Pinar Servim wurde Frischfleisch an Land gespült. Pinar wurde vor anderthalb Jahrzehnten zum Reality-Kult, als es Reality noch gar nicht richtig gab. Das ist lange her, weshalb sie auch nicht von vielen ihrer jungen „Erbinnen“ erkannt wird. Und von den Alten auch nicht: „Die kenn' ich nich', ich finde sie aber lächerlich stark geschminkt“, ließ die Grande Läster-Dame der Sala, Anouschka Renzi (60), despektierlich verlauten. Aber Anouschka findet eh alles und jeden doof. Nur bei sich selbst ist sie noch nicht ganz sicher.

Die Spieler versagten beim Zeltbau. Strafe: Sie mussten das „Niveau hochhalten“. Immer zu zweit im Schichtdienst. Ungewohnte Jobs für Martin und Anouschka Renzi. (Bild: RTLZWEI)
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Pinar also. Putziges Plappermäulchen, mittlerweile auch schon Mitte 40. Hat sich aber jung gehalten, vor allem in ihrer Naivität. „Danke, lieber Gott, das ist die Show meines Lebens, ich bin so glücklich“, sprudelte es aus ihr heraus. Muss man nicht zu ernst nehmen, sagte sie selbst: „Kann sein, dass ich totale Sch... laber, ist immer so, wenn ich aufgeregt bin.“ Und sie war seeehr aufgeregt bei ihrem Trash-TV-Comeback.
Auszug! Linda Norbat ergreift die Flucht vor Rivalin Christin Okpara

An der Wand der Wahrheit wurde über den „seriösesten Star in der Sala“ gestritten. Die befragten Zuschauer meinten: Es ist Stephen Dürr. (Bild: RTLZWEI)
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Aber: Pinar ist eigentlich eine Liebe. Das lässt sich über den zweiten Neuzugang, Christin Okpara (28), nur bedingt sagen. Das blonde Gift ist aus diversen Seicht-Formaten als Krawallnudel bekannt. „Queenie“, wie sie sich selbst nennt, checkte jetzt aber in der Sala ein, um zu zeigen, dass sie ihre „innere Mitte gefunden“ hat. Andere glaubten nicht so dran. Can Kaplan: „Was ich mitbekommen habe, ist sie die schlimmere Version von Walentina.“ Dabei hat's schon seine Ex, die am häufigsten genannte nicht in der Sala anwesende Reality-Scream-Queen, richtig krass drauf.

Beim Safety-Spiel musste man sich erst mit Schleim vollglibbern, dann ging's um Matheaufgaben. (Bild: RTLZWEI)
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Christin eckte auch gleich mit Hati Suarez an, erklärte dann aber doch Antita Latifi zur Lieblingsfeindin. Dabei ist das eigentlich Linda Nobat. Mit der gab's rund um „Beauty & The Nerd“ Stress, der sogar bis vor Gericht führte. Linda packte die Koffer und zog aus. „Ihr könnt mich feige nennen“, aber sie sei für eine weitere Eskalation nicht bereit. „Besser für sie“, meinte Christin.
Die Promis scheitern beim Zeltbau kläglich

Anita Latifi sorgte für den Teamsieg. Dann wurde sie mit Safety beschenkt - und das an ihrem Geburtstag. (Bild: RTLZWEI)
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Am Strand wird ein KDRS-Klassiker gespielt. Der beruht auf dem „Stille Post“-Prinzip: Einer erhält eine Aufgabe und gibt sie per Telefon an den zweiten Spieler weiter, der das an den Dritten weitergibt, der das Gehörte umsetzen muss. Bei KDRS wurde die stille schon immer zur „Brüll-Post“. Erschwerend kam diesmal hinzu, dass von den „Promis“ noch nie jemand ein Zelt aufgebaut hat. Was sind Ösen? Schnalle? Den Begriff kennen die meisten nur in einer zweibeinigen Verwendung. „Ich hab hier so Harry-Potter-Stäbe“, resignierte Pinar - sie meint die Heringe.

Die Neuzugänge Christin (links) und Pinar diskutierten vor der „Stunde der Wahrheit“, wen sie feuern sollten. „Ich mag solche Entscheidungen nicht“, klagte Christin. Fake! (Bild: RTLZWEI)
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Dennis Lodi, der „Furzinator“, ahnte, was Phase ist: „Stange, Loch, reinstecken, fertig!“ Aber er war auch nur in der Theorie stark. Nur ein Team (Christin, Stephen Dürr, Daymian Weiß) schaffte es, etwas entfernt Zeltähnliches in den Sand zu klöppeln. Alle anderen versagten kläglich. Weil die Fähigkeiten gar niveauarm waren, mussten die Loser schichtweise zu zweit eine „Niveauleiste“ dauerhaft oberhalb der „Gürtellinie“ halten. Was ein Spaß, haha.
„Ihr könnt mir nix!“ Anita Latifi holt sich die Safety

Anspannung pur bei den Salaisten bei der „Stunde der Wahrheit mit Arabella Kiesbauer“. (Bild: RTLZWEI)
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An der „Wand der Wahrheit“ wurde es wie immer laut. Auf der Suche nach dem „seriösesten Star der Sala“ war erwartungsgemäß nicht viel Staat, aber jede Menge Terz zu machen. Anita und Christin zofften sich drum, wer die Niveauärmste sei. Ein Titel, den die 1.000 befragten TV-Zuschauer Christin zusprachen.

Daymian Weiß wurde von Pinar und Christin eliminiert. Auch, weil er das „Format verwechselt“ habe. Die Rüge: KDRS sei keine Dating-Show. (Bild: RTLZWEI)
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Anita fürchtete das nahende Aus. Man sollte halt nicht ausgerechnet die beleidigen, die als Neuankömmling die Rauswahl-Macht hat. „Aber wenn ich rausfliege, dann als Stramme.“ Sie habe jedem die Meinung ins Gesicht gesagt. Aber beim Safety-Spiel gewann ihr Team. Ironie des Schicksals: Anita löste bei der Schleimschlacht die entscheidende Rechenaufgabe (kein Scherz!). Darauf überließen ihr die Teamkameraden einen goldenen Brief. Schlechte Entscheidung. Denn Anita durfte zwei auswählen, die „gesavt“ waren. Und nahm natürlich sich (“Ihr könnt mir nix!“). Und Can. Stephen, Hati und Martin gingen leer aus. Martin verzichtete leichten Herzens: „Mich wählt sowieso keiner.“ Wie man sich täuschen kann.
Martin Semmelrogge ätzt gegen Hati Suarez

Erst wurde Martin Semmelrogge rausgewählt und auch schon verabschiedet. Dann die Kehrtwende: Weil Linda freiwillig ging, darf Martin bleiben. Also: viel Lärm um nix. (Bild: RTLZWEI)
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In der „Stunde der Wahrheit mit Arabella Kiesbauer“ wurde von den beiden Beach-Novizinnen erst mal Daymian gekickt. KDRS sei kein Dating-Format, tadelte Christin. Daymian ging überschaubar geschockt. „Was soll ich machen?“ Sein Zahnpastalächeln wird fehlen.
Bei der Gruppenrauswahl zeigte sich mal wieder: „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.“ Denn sowohl Giuliana als auch Jens lobhudelten über Martin, dass es nur so triefte - und verpassten dem perplexen Schauspieler dann doch ihre Exit-Münze. Andere „favorisierten“ Hati. Die, taktisch zwar ungeschickt, aber nicht doof, wählte auch Martin.
Die Begründung geriet zur Posse: „Ich habe langsam Angst, dass er sich bei den krassen Spielen verletzt.“ Zum einfachen und ehrlichen „Ich muss dich nehmen, sonst flieg ich raus“ reichte es nicht. Für Empörung aber allenthalben. „So ein Blödsinn“, entfuhr es Dennis. Martin fauchte nur grinsend „B..tch“ - und schenkte Hati seine Münze.
Arabella Kiesbauer macht's möglich: Martin Semmelrogge geht unter - und taucht sofort wieder auf
Der Münzenkrieg wurde von Anita als Zünglein an der Waage entschieden. Sie verschonte Hati und wählte Martin: „Sei nicht sauer. Du siehst deine Frau wieder.“
Martin (“Der Wolf geht wieder zurück in die Freiheit“) war raus. Aber die Pointe auf das verlogene Spiel setzte Arabella Kiesbauer. „Weil Linda freiwillig ging, ist ein Platz in der Sala übrig. Martin bleibt.“ Vom Untergang bis zum Auftauchen in fünf Sekunden - das schaffte Semmelrogge nicht mal damals bei „Das Boot.“
Und was war das ein scheinheiliges Freuen und Umarmen auch von jenen, die Martin abgewählt hatten. Aber so ist's im Business: Nichts ist in der Reality gefakter als die Realität. (tsch)