Die Klimaaktivistin Thunberg wurde nach einer Protestaktion in Venedig mit einem Bußgeld und einem 48-stündigen Einreiseverbot belegt.
„Es reicht jetzt“Greta Thunberg färbt den Canal Grande grün – Venedig zieht Konsequenzen

Das Wasser des Canal Grande in Venedig wurde bei einem von Greta Thunberg angeführten Protest grün gefärbt.
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Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat in Venedig gegen die Ergebnisse des COP30-Gipfels protestiert. Zusammen mit anderen Demonstrierenden, die rot gekleidet waren, äußerte sie ihre Unzufriedenheit darüber, dass die Vereinbarungen des Gipfels in Brasilien keine Begrenzung für die Nutzung fossiler Brennstoffe enthielten.
Greta Thunberg protestiert in Venedig gegen COP30 – Kritik an fossilen Brennstoffen
Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, färbten die Aktivistinnen und Aktivisten das Wasser im Canal Grande grün.

Greta Thunberg beim Protest in Venedig.
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Infolge der Aktion wurde gegen Thunberg eine Geldstrafe von 150 Euro und ein 48-stündiges Einreiseverbot für die Stadt verhängt. Die gleichen Strafen erhielten auch die anderen 35 anwesenden Aktivistinnen und Aktivisten.
Laut den Behörden handelte es sich bei der grünen Färbung des Canal Grande um Fluorescein, einen Farbstoff, der in der Umweltforschung zur Markierung von Wasserläufen genutzt wird und als ungiftig gilt. Die Aktivistinnen und Aktivisten von Extinction Rebellion betonten, dass die Substanz biologisch abbaubar sei und keine Schäden im Ökosystem verursache.
Greta-Protest in Venedig: Canal Grande mit ungiftigem Farbstoff gefärbt
Die Stadt Venedig reagierte dennoch mit scharfer Kritik und sprach von einem respektlosen Eingriff in ein empfindliches Kulturerbe. „Schon wieder diese Öko-Vandalen … Wir mussten aus Vorsicht den öffentlichen Dienst unterbrechen, wegen ihrer Aktionen und ihrer Tollkühnheiten. Dieses Mal zeigen wir sie auch wegen Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes an – und wir hoffen sehr, dass sie dafür tatsächlich im Gefängnis landen“, schrieb Bürgermeister Luigi Brugnaro auf X.

Ein von Extinction Rebellion am 22. November 2025 veröffentlichtes Foto zeigt Greta Thunberg während der von der Gruppe organisierten „Stop Ecocide“-Demonstration.
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In den vergangenen sechs Monaten war Greta Thunberg mehrfach an öffentlichkeitswirksamen Aktionen beteiligt. Im August schloss sie sich in Norwegen einer Blockade an, bei der Aktivistinnen und Aktivisten eine große Ölraffinerie vorübergehend lahmlegten.
Bereits im Juni unterstützte sie die „Flotilla“-Aktion, bei der die Madleen symbolisch Hilfsgüter in Richtung Gazastreifen bringen sollte. Zudem trat sie bei mehreren Klimaprotesten in Europa auf, oft gemeinsam mit Gruppen wie Extinction Rebellion. Die jüngste Aktion in Venedig reiht sich damit in eine Serie demonstrativer Protestformen ein, die international Beachtung fanden. (jag)

