Sei kein Frosch und bezahl die Kröte mit 420 Kröten - das dachte sich Anaisio Guedes in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“. Noch ahnte er nicht, dass die Verkäuferin für den raren Schmuck nur 2 oder 3 Euro bezahlt hatte.
„Jetzt ohne Quatsch?“ - „Bares für Rares“-Gast fand Super-Rarität „für 2 oder 3 Euro“ auf dem Flohmarkt

Eine Brosche nach Niki de Saint Phalle war am Donnerstag das Highlight bei „Bares für Rares“, von links: Verkäuferin Heike, Moderator Horst Lichter und Expertin Heide Rezepa-Zabel. (Bild: ZDF)
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Erst zu Hause fand „Bares für Rares“-Kandidatin Heike heraus, was sie auf dem Flohmarkt für wenige Euro gekauft hatte: Eine limitierte Brosche von Niki de Saint Phalle. Die prominente Künstlerin trägt dazu bei, dass der Schmuck im Händlerraum äußerst wertgeschätzt wird.
Angesichts der Brosche in den Händen der Schmuck-Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel sagte der „Bares für Rares“-Moderator eingangs: „Niki de Dingsbums.“ Die Schmuckfachfrau lachte über das holprige Fachwissen des Kollegen. „Ich vergesse den Nachnamen immer“, gestand Horst Lichter.
Die Künstlerin, die gemeint war: Niki de Saint Phalle. „Erkennt man sofort“, fand Dr. Rezepa-Zabel. Lichter stimmte zu: „Die Form, die Farben, das ganze Drumunddran.“ Dann sagte er: „Das ist wie bei dir - du hast auch so einen Wiedererkennungseffekt, der ist der Hammer!“

„Den Frosch erfand sie, als sie ein Märchen inszenierte“, wusste die Expertin über Niki de Saint Phalle zu berichten. (Bild: ZDF)
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Heike aus Waldböckelheim hatte die Brosche in Frosch-Optik auf dem Flohmarkt entdeckt. „Jetzt ohne Quatsch?“, staunte Horst Lichter. Dr. Heide Rezepa-Zabel war neugierig, ob der Gast damals schon ahnte, was sie erstanden hatte. Die Krankenschwester berichtete, dass sie die Rückseite erst zu Hause betrachtet hatte. Dort stand der Name der Künstlerin, der Hersteller Noah Art und die Auflage. Es handelte sich um Stück 163 von insgesamt 500.
„Den Frosch erfand sie, als sie ein Märchen inszenierte“, wusste die Expertin: Hans Christian Andersens „Der Reisekamerad“. Die Figuren sind laut der Expertin „sehr ansprechend und fröhlich“. Auch ein Rhinozeros und eine Schlange gibt es als Schmuck aus dieser Kollektion. „Sie ziehen ein großes Publikum in ihren Bann“, berichtete Dr. Heide Rezepa-Zabel. „Das Ganze ist hoffentlich Gold und dann emailliert“, warf Lichter ein. „Das wäre schön. Aber so ist es nicht“, erwiderte die Fachfrau. Stattdessen war der Frosch aus vergoldetem Metall.
„Nichtsdestotrotz ist es wunderschön und limitiert und aus berühmter Hand“, konterte Lichter. Allerdings war der Zustand des Objekts laut Expertin vor allem an Kopf und Knie „etwas ramponiert“. Sie verwies auf die teils abgeplatzte Farbe. „Der war auf dem Flohmarkt wahrscheinlich zwischen anderen Dingen gelagert“, sinnierte Dr. Rezepa-Zabel. Der Moderator wollte wissen, wie viel Geld Heike dafür ausgeben hatte. Expertin und Moderator staunten über Heikes Antwort: unter 5 Euro.
Lichter machte mit Heike einen Fistbump und gratulierte. Den Wunschpreis von 50 Euro korrigierte die Expertin auf bis zu 400. Wenn der Lack nicht ab wäre, hätten es 2.000 werden können, erklärte Dr. Rezepa-Zabel. Heike war dennoch mehr als zufrieden.
„Aus der Grabbelkiste“

Die Brosche habe sie „vom Flohmarkt“, verriet Heike. Den Ankaufspreis verriet sie hingegen erst ganz zum Schluss. (Bild: ZDF)
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Im Händlerraum öffnete Elke Velten die Schatulle. Die Schmuckliebhaberin wusste sofort, um wessen Frosch es sich handelte: „Niki de Saint Phalle.“ Julian Schmitz-Avila erklärte das Offensichtliche: „Eine Kröte.“ - „Die wir jetzt schlucken werden“, scherzte Benjamin Leo Leo. „Die schlucke ich gern“, gab Julian Schmitz-Avila zu. Anaisio Guedes erkundigte sich, woher Heike die Brosche hatte.
Die gab verschmitzt die Wahrheit zu: „Vom Flohmarkt“, verriet Heike. Die Händler staunten. „Aus der Grabbelkiste“, sinnierte Christian Vechtel. „Verraten Sie uns auch den Ankaufspreis?“, fragte er. „Später“, versprach Heike. Eine gute Strategie, wie sich herausstellte ...
„Schaut mal, auf Dunkelblau - das passt sehr gut“, dachte Anaisio Guedes laut, während er sich die Brosche vor die Brust hielt. Mit erhobenem Daumen stimmte Christian Vechtel zu. Guedes bekundete sein Interesse noch deutlicher: „Ich habe ein Faible für Broschen.“
Verkäuferin verrät ihr Geheimnis erst kurz vor Schluss
Allerdings erkannte Anaisio Guedes auch „ein paar Beschädigungen. Ich denke, da ist man nicht so fein damit umgegangen, leider.“ Vechtel sah das pragmatisch: „Das kommt in einer Grabbelkiste halt vor.“ Guedes schreckten die Schönheitsfehler nicht ab. „Ich weiß aber nicht, wie so was gehandelt wird“, gab er zu. Elke Velten wusste es vielleicht besser. Zumindest bot sie 250 Euro zum Start. Schmitz-Avila bot 300. „Ihr wollt an der Mimik lesen“, erkannte der Händler.
Dumm nur, dass Heikes Mimik so unleserlich war wie die Schrift eines Kleinkindes. Sie grinste lediglich. Die Geheimniskrämerei mag dazu beigetragen haben, dass Anaisio Guedes am Ende 420 Euro bezahlte. Erst jetzt ließ Heike die Katze aus dem Sack ...
„Ich habe 2 oder 3 Euro bezahlt“, so Heike. „Das sei Ihnen gegönnt“, bleibt Julian Schmitz-Avila gelassen. Auch Anaisio Guedes freut sich ungebremst über seinen Frosch: „Mein erstes Niki de Saint Phalle.“ (tsch)