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„Alles war falsch an ihr“ZDF-Doku zeigt, wie Kronprinzessin Mette-Marit den Ruf der Royals erschütterte

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Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz  Haakon bei einem öffentlichen Auftritt.

Eine neue ZDF-Doku zeigt, wie Kronprinzessin Mette-Marit den Ruf der norwegischen Royals belastet. (Archivbild)

Das ZDF zeigt in „Plötzlich Majestät“ den schwierigen Weg von vier Bürgerlichen ins Königshaus – darunter Kate Middleton und Mette-Marit. 

Das ZDF zeigt in der neuen dreiteiligen Dokureihe „Plötzlich Majestät“ den Werdegang von vier Bürgerlichen, die Mitglieder europäischer Königshäuser wurden. Im Fokus stehen Prinzessin Kate, Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen, Prinz Daniel von Schweden und Königin Mary von Dänemark. Was heute selbstverständlich wirkt, war lange Zeit undenkbar: Bürgerliche heirateten in große Dynastien ein. „Liebe hat traditionell keine große Rolle gespielt in den Königshäusern. Das war im Grunde der unwichtigste Faktor bei royalen Eheschließungen“, erklärt Historikerin Ellie Woodacre in der Sendung.

Wie aus Kate Middleton ein Symbol für Modernität im Königshaus wurde

In der ersten Folge „Liebe und Geheimnis“ wird gezeigt, wie die Bürgerlichen Kate Middleton und Mette-Marit Tjessem Høiby unter öffentlicher Beobachtung und medialem Druck ihren Platz im Königshaus fanden. Beide Frauen wurden über Jahre von Schlagzeilen begleitet, die ihre Herkunft und Vergangenheit thematisierten.

Prinzessin Kate, Princess of Wales, kommt bei den Wimbledon Tennis Championships in London zum Finale des Dameneinzels zwischen der Polin Swiatek und der Amerikanerin Anisimova.

Einst galt Kate Middleton als schüchterne „Mittelklasse-Kate“ – heute zählt sie, hier in Wimbledon im Juli 2025, zu den beliebtesten Royals Großbritanniens. (Archivbild)

Kate Middleton, die heutige Prinzessin von Wales, wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf und besuchte Privatschulen. Sie lernte Prinz William während ihres Kunstgeschichtsstudiums in Schottland kennen. Ein Foto von einer Modenschau im Jahr 2002 rückte sie erstmals in das öffentliche Interesse. Ab 2004 stand ihre Beziehung mit William im Rampenlicht. „Es wurde so dargestellt, als ginge es dieser Bürgerlichen vor allem um den sozialen Aufstieg“, erinnert sich Historikerin Anna Whitelock.

Medien nannten sie damals „Mittelklasse-Kate“. Gleichzeitig wurde gefeiert, dass „ein ganz normales Mädchen aus der Mittelschicht in den Kreis der königlichen Familie aufgenommen wurde – als zukünftige Königin“, wie Journalistin Katie Nicholl berichtet. Nach einer langen Wartezeit verlobte sich das Paar 2010. Seitdem zählt Kate laut ZDF zu den beliebtesten Mitgliedern der britischen Königsfamilie.

Mette-Marit Tjessem Høiby: Schwieriger Start in Norwegens Königshaus

Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit Tjessem Høiby stieß ab 1999 auf deutliche Kritik, als ihre Beziehung zu Kronprinz Haakon öffentlich wurde. „Alles war falsch an ihr, weil die Leute die Vorstellung hatten, dass sich der Prinz eine klassische Disney-Prinzessin aussuchen würde. Hat er aber nicht“, sagt Journalistin Ingeborg Senneset in der ZDF-Doku.

Kronprinz Haakon Magnus und Mette-Marit zeigen sich.

Mette-Marit Tjessem Høiby und Kronprinz Haakon von Norwegen im Jahr 2001 bei einem gemeinsamen Auftritt kurz vor ihrer Hochzeit. (Archivbild)

Mette-Marit galt als Rebellin, feierte viel, hatte Drogen-Erfahrungen und war alleinerziehende Mutter eines Sohnes aus einer Beziehung mit einem Mann, der wegen Kokainbesitzes verurteilt worden war. Die Verlobung 2001 führte laut ZDF zu einem historischen Tiefstand der Zustimmung für die norwegische Monarchie.

Mette-Marit und Haakon heirateten noch im selben Jahr und bekamen zwei gemeinsame Kinder. Die öffentliche Skepsis blieb jedoch bestehen. Laut ZDF befürworteten im Jahr 2024 nur 27 Prozent der Norwegerinnen und Norweger Mette-Marit als künftige Königin.

Skandale und Krankheit: Skepsis gegenüber Kronprinzessin Mette-Marit nimmt wieder zu

Mette-Marits angeschlagenes Image wurde und wird weiterhin durch die Skandale um ihren Sohn Marius Borg Høiby belastet. In norwegischen Medien sorgten wiederholt Berichte über Alkoholexzesse, Drogenkonsum und gewalttätige Auseinandersetzungen für Schlagzeilen. Hinzu kamen Vorwürfe sexueller Übergriffe, die den Druck auf die Familie weiter erhöhten. Diese Ereignisse führten dazu, dass das Vertrauen vieler Norwegerinnen und Norweger in die Kronprinzessin weiter sank. Auch ihre chronische Lungenfibrose, die seit Jahren immer wieder zu längeren Auszeiten führt, trägt nach Ansicht von Beobachtern zur anhaltenden Skepsis bei.

Kronprinz Haakon, Marius Borg Høiby und Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen bei einem Besuch im Bispegaarden in Trondheim während der Jubiläumstour am 23. Juni 2016.

Kronprinz Haakon, Marius Borg Høiby und Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen – ihr ältester Sohn aus einer anderen Beziehung stand in den vergangenen Jahren mehrfach wegen Skandalen in den Schlagzeilen. (Archivbild)

Der dänische Journalist Jakob Steen Olsen erklärte in der ZDF-Doku, die Royals müssten künftig auf einem sehr schmalen Grat wandeln, wenn die Monarchie Bestand haben solle. Sie müsse moderner werden, um für die Bevölkerung relevant zu bleiben. Gleichzeitig stellte er die Frage, ob die Königsfamilien dabei nicht auch „zu normal“ wirken könnten – und wann sich die Menschen womöglich fragen würden, warum sie für Personen bezahlen und ihnen Respekt zollen sollten, „wenn sie doch genauso sind wie ich“.

Die erste Episode mit dem Titel „Liebe und Geheimnis“ aus der dreiteiligen ZDFroyal-Reihe „Plötzlich Majestät“ wird am Dienstag, 29. Juli, um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Alle drei Teile der Serie über die europäischen Königshäuser sind zudem bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar.