Mette-Marits gesundheitliche Verfassung ist beeinträchtigt. Eine Verpflanzung der Lunge wird als finale Maßnahme in Betracht gezogen.
„Letzte Option“Kronprinzessin Mette-Marit braucht neue Lunge – Haakon äußert sich

Kronprinzessin Mette-Marit geht es gesundheitlich schlechter. (Archivbild)
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Kronprinzessin Mette-Marits chronisches Lungenleiden hat sich während des Herbstes laut der norwegischen Tageszeitung „Verdens Gang“ (VG) gravierend verschlimmert. Der Zustand ist inzwischen derart ernst, dass ihre Mediziner Vorkehrungen für eine eventuelle Lungenverpflanzung treffen.
Mette-Marit von Norwegen: Transplantation als „letzte Option“

Mette-Marit absolviert weiterhin öffentliche Termine. (Archivbild)
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In der Fernsehsendung „Året med kongefamilien“ („Das Jahr mit der Königsfamilie“) des norwegischen Rundfunks NRK schilderte die 51-Jährige, dass sie in den vergangenen Monaten zahlreiche medizinische Untersuchungen habe durchführen lassen. Dabei sei auch das Thema einer Lungentransplantation angesprochen worden. „Das ist neu – dass wir uns diesem Schritt annähern“, erklärte Mette-Marit.
Kronprinz Haakon spricht über Krankheit seiner Frau
Kronprinz Haakon schildert die Situation seiner Frau mit ruhigen, persönlichen Worten. Nach außen wirke Mette-Marit in Momenten der Ruhe oft stabil, erklärt er, doch dieser Eindruck täusche. „Wenn wir still sitzen, scheint es, als ginge es ihr gut. Aber wir sehen ja, dass sie schwerer Luft bekommt“, sagt Haakon. Menschen aus dem engsten Umfeld nähmen zudem deutlich wahr, dass ihr die Energie fehle und sich ihr Zustand mitunter auch ganz plötzlich verschlechtern könne.
Bei der Lungenfibrose wird gesundes Lungengewebe nach und nach durch Bindegewebe ersetzt. Dadurch nimmt die Fähigkeit der Lunge ab, Sauerstoff aufzunehmen – ein Umstand, der sich vor allem bei körperlicher Anstrengung oder bei Infektionen deutlich bemerkbar machen kann.

Norwegens Kronprinz Haakon, Kronprinzessin Mette-Marit und Prinzessin Ingrid Alexandra applaudieren bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 2025 im Rathaus von Oslo. Die Auszeichnung ging an die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado. (Archivbild)
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Der behandelnde Arzt Are Martin Holm vom Rikshospitalet in Oslo erklärte bei einem Pressetermin, dass sich Lungenfibrose häufig schubweise verschlechtere. In schweren Fällen könne die Erkrankung lebensbedrohlich verlaufen. „Das ist ein großer Eingriff mit erheblichen Risiken und kommt nur infrage, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen“, sagte Holm, der die Transplantation als „letzte Option“ bezeichnete.
Transplantation als medizinischer Ausnahmefall
Eine Lungentransplantation gilt als komplexer Hochrisikoeingriff. Empfänger müssen lebenslang Medikamente einnehmen, um eine Abstoßung des Organs zu verhindern. Entsprechend streng sind die Voraussetzungen für eine Aufnahme auf die Warteliste. Nach Angaben von Holm sei dieser Schritt bei Mette-Marit derzeit noch nicht angezeigt. Ziel sei es, den Krankheitsverlauf möglichst lange stabil zu halten.

Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon bei einem öffentlichen Termin. (Archivbild)
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Unabhängige Lungenmediziner weisen darauf hin, dass eine frühzeitige Vorbereitung dennoch sinnvoll sein kann. Sie dient dazu, Patientinnen und Patienten medizinisch und psychisch auf alle Eventualitäten einzustellen.
Wie lange es im Ernstfall dauern würde, ein passendes Spenderorgan zu finden, lässt sich nicht vorhersagen. Die norwegische Organspende-Stiftung betont, dass Zuteilungen nicht nach Reihenfolge, sondern nach medizinischer Passung erfolgen. In Norwegen warten derzeit mehrere Dutzend Menschen auf eine Spenderlunge.

