Gibt es bald CSD-Partys auf Mallorca? Das jedenfalls fordert Schlagersängerin Mia Julia. Geeignet dafür sei das Urlaubsparadies - trotz vieler Vorurteile, findet die Künstlerin: „Der Ballermann ist offen, tolerant und kunterbunt.“
Mia Julia fordert CSD-Partys auf Mallorca„Der Ballermann ist kunterbunt“

CSD-Partys auf Mallorca? Mia Julia fände das gut. (Bild: IMAGO / Zoonar)
Copyright: IMAGO / Zoonar
Vergangene Woche lockte der Christopher Street Day Zehntausende auf die Straßen von Großstädten wie Berlin und München. Ihr gemeinsames Ziel: Die Teilnehmenden der Paraden und Feierlichkeiten wollten ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz aussenden. Das könnte bald auch auf Mallorca passieren - zumindest fordert das nun Mia Julia. „Ich glaube schon, dass Mallorca so weit ist“, sagte die 38-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. „Der Ballermann ist offen, tolerant und selbst sehr kunterbunt“, schlug sie die Werbetrommel für CSD-Partys auf der beliebten Urlaubsinsel.
Feierwütige Touristinnen und Touristen in der Partyhochburg über einen Kamm zu scheren, sei nicht fair, so die Partysängerin. „Deshalb kennen wir diese Vorurteile und wie es ist, in eine Schublade gesteckt zu werden und dass Menschen oberflächlich über einen denken“, sagte Mia Julia.
Mia Julia beklagt Intoleranz
Ein erster Schritt zu Pride-Paraden wurde kürzlich in Form eines Umzuges in Palma de Mallorca bereits gesetzt. Schaut man allerdings in die Party-Hochburgen auf El Arenal, etwa den „Bierkönig“ oder den „Mega Park“, sind Regenbogenflaggen eher die Seltenheit. „Wenn ich über das Thema spreche, habe ich direkt ein paar Follower weniger“, berichtete Mia Julia. „Ich denke aber: 'Dann geh auch bitte. Dann hast du eh nichts auf meiner Plattform zu suchen.' Ich stehe nun mal für freie Liebe.“
Intoleranz habe sie leider auch in ihrem privaten Umfeld erfahren, genauer gesagt ihre Schwester. Weil diese mit einer Frau verheiratet sei, sei sie Diskriminierungen ausgesetzt gewesen. „Ich finde da keine passenden Worte für, weil ich da nur wütend werde“, ärgerte sich Mia Julia. „Solange man ein guter Mensch“ sei, dürfe die sexuelle Orientierung keine Rolle spielen: „Das sollte ganz oben stehen: Gutes Herz, gutes Hirn und dann ist doch eigentlich alles in Ordnung.“ (tsch)