Der a-ha-Sänger macht ein lange gehütetes Geheimnis öffentlich – und gibt Einblicke in einen still geführten Kampf im Hintergrund.
Sorge um Popstara-ha-Sänger Morten Harket macht schwere Erkrankung öffentlich
Morten Harket beim a-ha-Konzert in Bergen im Juni 2022. Damals wusste nur sein engstes Umfeld von der Parkinson-Diagnose. (Archivbild)
Copyright: IMAGO/Gonzales Photo
Der norwegische Musiker Morten Harket, Sänger der Popgruppe a-ha, hat eine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. Wie die Band am Mittwoch (4. Juni 2025) auf ihrer Website „a-ha.com“ bekanntgab, wurde bei dem 65-Jährigen bereits vor einiger Zeit die Diagnose gestellt. Im Gespräch mit dem norwegischen Journalisten und a-ha-Biografen Jan Omdahl erklärte Harket, dass er mit der Krankheit offen umgehe, sich aber lange gegen eine Bekanntgabe entschieden habe: „Teilweise wollte ich es sagen, aber ich brauchte Ruhe zum Arbeiten.“
Tiefe Hirnstimulation mildert Symptome – Stimme weiterhin betroffen
Erste Symptome waren offenbar bereits seit Jahren spürbar. Nur das engste Umfeld war eingeweiht. Parkinson ist eine chronische, fortschreitende neurologische Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn absterben. Ein weiterer an dieser Erkrankung leidender Weltstar ist der Schauspieler Michael J. Fox. Er engagiert sich seit Jahren als Aktivist für die Aufklärung über die Krankheit. Laut Harket sei der Alltag mit der Erkrankung ein ständiger Balanceakt zwischen Medikamenten, Nebenwirkungen und mentaler Stabilität.
Um die Symptome zu lindern, unterzog sich Harket im Sommer 2024 an der renommierten Mayo Clinic in den USA zwei neurochirurgischen Eingriffen. Dabei wurden ihm Elektroden in beiden Gehirnhälften eingesetzt, die über ein unter der Haut sitzendes Gerät gezielte Impulse senden. Die sogenannte Tiefe Hirnstimulation habe seine motorischen Beschwerden spürbar verbessert.
Morten Harket arbeitet trotz Krankheit an neuer Musik
Harkets norwegische Neurologin Dr. Christina Sundal, die zuvor am Mayo Clinic Parkinson-Team forschte, hatte den Eingriff vermittelt. Dennoch bleibt insbesondere seine Stimme stark beeinträchtigt. Der Sänger beschreibt, dass er aktuell keine Lust zum Singen verspüre – für ihn ein Hinweis, dass der kreative Zugang momentan erschwert sei. Die Wechselwirkung von Medikamenten und Stimulationsfrequenz mache die stimmliche Kontrolle zusätzlich schwierig.
Paul Waaktaar-Savoy, Morten Harket und Magne Furuholmen von a-ha. (Archivbild)
Copyright: dpa
Trotz der Einschränkungen denkt Harket nicht ans Aufhören. Er arbeite seit längerer Zeit an neuen Liedern, wisse aber nicht, ob er sie vollenden könne. Laut Omdahl zeigte Harket während eines Besuchs an Norwegens Südküste neue Texte und Demos, bei denen seine Stimme zum Teil noch funktioniere. Der Sänger, der 1982 gemeinsam mit Magne Furuholmen und Paul Waaktaar-Savoy die Band a-ha gründete, sieht seine Rolle als Künstler mittlerweile breiter. Hits wie „Take On Me“, „The Sun Always Shines on T.V.“ oder „Summer Moved On“ hatten die Band international bekannt gemacht.
„Ich war nie nur Sänger – es gibt auch andere Dinge, die zu mir gehören“, so Harket. Auf die Frage nach der Reaktion seiner Fans antwortet er: „Macht euch keine Sorgen um mich. Nutzt eure Energie für das, was wirklich zählt.“