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RTL-Experte feixt über Cristiano Ronaldo„Papa ist noch da“

Lesezeit 5 Minuten
Cristiano Ronaldo bewies mal wieder eindrucksvoll, dass er noch nicht zum alten Fußballeisen zählt. (Bild: 2025 Getty Images/Lars Baron)

Cristiano Ronaldo bewies mal wieder eindrucksvoll, dass er noch nicht zum alten Fußballeisen zählt. (Bild: 2025 Getty Images/Lars Baron)

In einem mitreißenden Finale holt Portugal den Nations-League-Pokal. RTL-Moderatorin Laura Papendick hadert beim Anblick von CR7 mit ihrem Fitnesslevel. Und Kommentator Robby Hunke beendet Ronaldos Karriere, bevor der es selbst tun kann.

Die Zahl des Abends, dieses insgesamt vierten Finales in der Nations League, lautete Sieben. 7 Kilogramm wiegt die Trophäe der Nations League. Und Cristiano Ronaldo hat nicht nur die Rückennummer 7, sondern auch nur 7 Prozent Körperfettanteil. „Über unseren Körperfettanteil schweigen wir lieber“, kommentiert Moderatorin Laura Papendick diese Information. Experte Felix Kroos dazu galant: „Ach hör doch auf, du musst dich doch nicht verstecken.“ Wer zu diesem Zeitpunkt gerade mit zwei Tüten Chips und drei Flaschen Bier vor dem Fernseher sitzt, stellt das Zeug womöglich zurück und googelte stattdessen „Ronaldo, Workout“. Nur vier Stunden täglich? Ist doch locker machbar.

Matthias Sammer (l.) wunderte sich bei Thomas Wagner über die Diskussion um die DFB-Elf.
 (Bild: RTL)

Matthias Sammer (l.) wunderte sich bei Thomas Wagner über die Diskussion um die DFB-Elf. (Bild: RTL)

Dass Cristiano Ronaldo für sein biblisches Fußballalter von 40 Jahren noch so gut in Form ist, überraschte vergangenen Mittwoch schon die deutsche Abwehr. Und am Sonntagabend nun die spanische. Und auch Papendick, 36, ist verblüfft. „Ronaldo ist 40, sieht aber nicht so aus. Wir sind's nicht, sehen aber so aus.“ Felix Kroos, 34, schon wieder: „Ach hör doch auf.“

Gemein! „Loddar“ musste das Deutschlandspiel gucken

Wer nur gelegentlich Fußball einschaltet, dem sei kurz erklärt: Felix Kroos ist der kleine Bruder von Toni Kroos. Jenem Toni Kroos, der nicht mehr für die DFB-Elf aufläuft und deshalb vermutlich indirekt dafür verantwortlich ist, dass schon wieder eine deutsche Mannschaft ein „Finale dahoam“ in München verpasst hat. Die Nagelsmänner kickten stattdessen am Sonntagnachmittag in Stuttgart um Platz drei. Für das Spiel schickte RTL seinen Star-Experten Lothar Matthäus zum Kommentieren ins Schwabenländle. So viel sei vorweggenommen: Felix Kroos sah das bessere Spiel.

Laura Papendick freut sich über Komplimente von Felix Kroos (Bild: RTL)

Laura Papendick freut sich über Komplimente von Felix Kroos (Bild: RTL)

Bevor es endlich losging mit dem Duell „Portugal gegen Spanien“, auch bekannt als „Das Stadion gegen Marc Cucurella“, durften Laura Papendick, Felix Kroos und Stadiongast Matthias Sammer selbst noch ihren Senf zur letzten Leistung der DFB-Elf geben. Die gab ja zuletzt durchaus Anlass zu der Annahme, dass man das EM-Viertelfinale womöglich auch OHNE Cucurellas Eingreifen verloren hätte. Aber dies nur am Rande. Matthias Sammer jedenfalls wundert sich, warum jetzt Breite und Taktik der deutschen Mannschaft diskutiert werden. „Die hatten wir doch noch nie, selbst zu unseren stärksten Zeiten nicht.“

Ronaldo und das Arbeitsethos

Cristiano Ronaldo leitete mit seinem 138. Länderspieltreffer im 221. Spiel die Wende ein. (Bild: 2025 Getty Images/Alexander Hassenstein)

Cristiano Ronaldo leitete mit seinem 138. Länderspieltreffer im 221. Spiel die Wende ein. (Bild: 2025 Getty Images/Alexander Hassenstein)

Irgendwann war dann dankenswerterweise auch dieses Thema abgehakt, und Moderatorin und Experte konnten sich den wirklich wichtigen Dingen widmen: Cristiano Ronaldo. Seine Spiele (221 Länderspiele - Weltrekord!), seine Tore (937 - nein, Entschuldigung, nun 938) und seinen Körper. Wir erwähnten es: 7 Prozent Körperfettanteil. Obwohl, auch das wurde schon erwähnt, der Mann 40 ist. 40! Ist das zu fassen? (Übrigens zeigte RTL in der Werbepause einen Trailer zum neuen Film mit Brad Pitt. Der ist 61 und zeigt sich trotzdem oben ohne. Aber gut, der hat bestimmt ein Körperdouble. Cristiano Ronaldo wahrscheinlich.)

Vor dem Stadion feierte die Fans jedenfalls ihren Fußballgreis. Zu sehen waren sehr viele CR7-Trikots und sogar ein Waden-Tattoo. Ein Knirps erklärte begeistert, Ronaldo sei sein Vorbild. Es gibt schlechtere Idole. Schließlich arbeitet der Mann von morgens bis abends und auch noch über das normale Rentenalter eines Fußballers hinaus. Friedrich Merz liked das.

RTL-Reporter schickt Ronaldo in Rente

Kommentator Robby Hunke allerdings war offenbar der Meinung (also ähnlich wie die ZDF-Experten Chris Kramer und Per Mertesacker), dass es für Ronaldo an der Zeit ist, die Karriere zu beenden. Jedenfalls wurde er nicht müde zu behaupten, dass man gerade wohl das letzte Spiel des Portugiesen auf europäischen Boden sehe. „Er spielt in Saudi-Arabien, und die WM im nächsten Jahr ist in den USA, Mexiko und Kanada“, erklärt er. Möglicherweise zählt er Armenien oder Ungarn nicht zu Europa, dort spielt Portugal im September nämlich die WM-Qualifikation. Und im Oktober geht es zu Hause gegen Irland. Irgendwann fiel wohl auch Hunke und Kroos selbst auf, dass sie geografische Defizite haben. „Wer weiß, ob er die Quali mitmacht“, schoben sie deshalb eilig hinterher. Achsoooo, nee, ist klar. CR7 ist ja auch bekannt dafür, dass er anderen den Vortritt lässt.

Nachdem sich die Experten endlich genug gewundert haben, dass Ronaldo mit 40 überhaupt noch in der Lage ist, sich zu bücken und die Schuhe zu schnüren, widmeten sie sich noch dem 17-jährigen Super-Talent Lamine Yamal. Den spanischen Wunderknaben nennt der 23 Jahre ältere Ronaldo in Pressekonferenzen nur „das Kind“ und zeigte dann auf dem Platz gleich mal, dass er inzwischen vielleicht langsamer, aber dafür viel abgezockter ist und es technisch immer noch drauf hat. „Papa ist noch da“, stellte Kroos fest. Mit seinem Ausgleichstreffer in der 61. Minute brachte CR7 Portgual zurück auf Kurs. Tor 138 im 221. Spiel - auch das rekordverdächtig.

Und plötzlich ist da Pepe

Die Verlängerung und das Elfmeterschießen erleben dann der alte und der junge Superstar auf der Bank mit, wohl weil der eine dann doch ein ganz kleines bisschen platt ist und der andere nach 23 Uhr nicht arbeiten darf. Portugal gewinnt, CR7 weint und Pepe trägt den Pokal ins Stadion. Man wundert sich kurz, wie der sich nach dem Spiel so schnell umgezogen hat, dann fällt einem ein, dass der portugiesische Brachial-Abwehrrecke ja seine Fußballschuhe nach der EM 2024 an den Nagel gehängt hat. Bei seinem letzten Spiel für die Nationalelf war Pepe übrigens 41 Jahr und 130 Tage alt. Um einmal Felix Kroos zu zitieren: „Man muss kein Experte sein“, um zu prognostizieren, dass Ronaldo diesen Rekord auch noch knacken will. (tsch)