Ein Ex-Olympionike steht auf der FBI-Liste der meistgesuchten Verbrecher. Nun gibt es neue Fotos des mutmaßlichen Drogenbosses.
„Moderner Pablo Escobar“FBI jagt ehemaligen Olympia-Snowboarder mit neuen Fotos

Ein Bild des ehemaligen kanadischen olympischen Snowboarders Ryan James Wedding. (Archivbild)
Copyright: dpa
Der ehemalige kanadische Olympia-Snowboarder Ryan James Wedding wurde wegen Mordes und Geldwäsche angeklagt. Das gaben die US-Strafverfolgungsbehörden am Mittwoch, 19. November, bekannt. Im Rahmen der Fahndung nach Wedding hat das FBI im Dezember 2026 neue Bilder des ehemaligen Olympia-Teilnehmers veröffentlicht. Der 44-Jährige befindet sich seit März 2025 auf der Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen des FBI.
Wo ist Ryan James Wedding? – FBI fahndet nach Ex-Snowboarder
Ein vom FBI-Büro in Los Angeles auf X geteiltes Foto, das vermutlich im Sommer in Mexiko aufgenommen wurde, zeigt ihn mit Bart und Schnurrbart, oberkörperfrei im Bett liegend, wobei eine große Tätowierung auf der Brust zu sehen ist. Ein zweites Bild, das von der US-Botschaft in Mexiko veröffentlicht wurde, zeigt ihn mit einem Bürstenhaarschnitt und Stoppelbart.
Die Bundesbehörden werfen Wedding vor, einen internationalen Drogenhandelsring zu betreiben. Die Organisation soll routinemäßig Hunderte Kilogramm Kokain von Kolumbien über Mexiko und Südkalifornien nach Kanada und in andere Teile der USA geschmuggelt haben.
„Moderne Version von Pablo Escobar“
In einer Pressekonferenz im November bezeichnete Kash Patel Wedding als eine „moderne Version von Pablo Escobar“ und „El Chapo“ Guzman. Weiterhin wird ihm vorgeworfen, mehrere Morde zur Förderung dieser Drogengeschäfte angeordnet zu haben. Darüber berichten mehrere US-Medien, darunter das Magazin „People“.
Die Behörden setzen eine Belohnung von 15 Millionen Dollar für Hinweise aus, die zur Festnahme von „El Jefe“, „Giant“ oder „Public Enemy“ führen – den Spitznamen, unter denen er im Sinaloa-Kartell bekannt war. „Er kontrolliert eine der produktivsten und gewalttätigsten Drogenhandelsorganisationen der Welt“, sagte Generalstaatsanwältin Pam Bondi. „Er gilt als der größte Kokainverteiler in Kanada.“

US-Justizministerin Pam Bondi spricht in Washington an der Seite von Vize-Justizminister Todd Blanche und FBI-Direktor Kash Patel über die Anklage gegen den früheren Snowboard-Profi Ryan Wedding.
Copyright: Getty Images via AFP
Nach Angaben von Bundesbeamten und -beamtinnen wird vermutet, dass Wedding, der Kanada bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City vertrat, in Mexiko lebt und eng mit dem Sinoloa-Drogenkartell zusammenarbeitet. Laut einer Anklageschrift vom 28. Oktober verwendet er mindestens 32 Decknamen.
Zehn weitere Personen, die mit Weddings mutmaßlichem kriminellem Unternehmen in Verbindung stehen, wurden am Dienstag, 18. November, festgenommen. Unter den Verhafteten sind Gursewak Singh Bal, der eine Nachrichtenseite betrieben haben soll, um gegen Bezahlung ein Foto des Bundeszeugen oder der Bundeszeugin zu veröffentlichen und Wedding bei der Suche zu helfen, sowie Edwin Basora-Hernandez, ein kanadischer Reggaeton-Musiker, der ebenfalls bei der Suche nach dem Opfer geholfen haben soll.
Ryan Wedding war als kanadischer Snowboard-Profi in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren im Halfpipe- und Freestyle-Bereich aktiv war. Er nahm an internationalen Wettkämpfen teil und gehörte zeitweise zum erweiterten Kreis der kanadischen Olympia-Kader. (jag)

