Der „Tatort“ machte sie landesweit bekannt. Im Dezember 2025 ist sie in der „NDR Talk Show“ zu Gast. Was macht sie heute sonst so?
Gast in der „NDR Talk Show“Was macht eigentlich Sabine Postel?

Sabine Postel wurde durch den Bremer „Tatort“ in ganz Deutschland bekannt. (Archivbild)
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Mit dem „Tatort“ wurde Sabine Postel als Kommissarin Inga Lürsen über mehr als zwei Jahrzehnte zum festen Bestandteil deutscher Krimikultur. Am 5. Dezember ist sie in der „NDR Talk Show“ bei Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt zu Gast. Dort spricht sie über aktuelle Projekte, ihren bewussten Rollenwechsel nach dem Ermittler-Jahrzehnt und den heutigen Stellenwert von Fernsehfiguren, die sie über lange Zeit begleitet haben.
Sabine Postel ist bald wieder in der ARD-Serie „Die Kanzlei“ zu sehen
Sabine Postel ist weiterhin als Isa von Brede in der ARD-Serie „Die Kanzlei“ zu sehen. Seit 2015 spielt sie dort die Hamburger Rechtsanwältin, die in komplizierten Fällen mit juristischem Fingerspitzengefühl agiert.

Im Juni 2025 war Sabine Postel beim Sommerfest der Film- und Medienstiftung NRW in der Kölner Wolkenburg zu Gast. (Archivbild)
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Am 2. Januar 2026 wird eine Episode im Spielfilmformat ausgestrahlt: Unter dem Titel „Weites Land“ verschlägt es Postel und ihren Filmpartner Herbert Knaup ungeplant auf einen Bauernhof. Gedreht wurde überwiegend im norddeutschen Umland.
Im Bremer „Tatort“ verkörperte Sabine Postel über zwei Jahrzehnte die Kommissarin Inga Lürsen, bevor sie 2019 ausstieg. In der „Berliner Morgenpost“ sagte sie damals: „Ich hatte damals das Gefühl, ich brauche mal wieder was Neues.“

Im Bremer „Tatort“ spielte Sabine Postel mehr als zwei Jahrzehnte lang die Kommissarin Inga Lürsen – zuletzt an der Seite ihres Kollegen Oliver Mommsen –, bevor beide 2019 ausstiegen. (Archivbild)
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Zudem erklärte sie: „Ich habe mich entschieden aufzuhören, weil ich nicht zur Institution werden möchte.“ Das Ende stimmte sie mit Oliver Mommsen ab, beide beschlossen gemeinsam den Abschied. Über den letzten Drehtag sagte sie: „Am Ende haben wir alle geheult.“ Ihre Worte zeigen den tiefen emotionalen Moment eines besonderen Schlusspunkts.
Schauspielerin wollte „keine Institution“ werden
Nach ihrem Abschied vom „Tatort“ war Sabine Postel in zwei Filmen der „Inga Lindström“-Reihe zu sehen und führte ihre Arbeit in „Die Kanzlei“ fort. Die Rolle der Isa von Brede hatte die Schauspielerin bereits von 2009 bis 2012 in der Vorgängerserie „Der Dicke“ gespielt – damals noch an der Seite des 2013 verstorbenen Dieter Pfaff.

Sabine Postel auf dem roten Teppich der Premiere des Musicals „Bikini-Skandal“. (Archivbild)
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Über die Arbeitsbedingungen in der Branche fand Sabine Postel, die regelmäßig auf roten Teppichen bei Film-, Fernseh- oder Musicalpremieren zu sehen ist, gegenüber dem Online-Portal „web.de“ klare Worte: „Wir müssen immer komprimierter arbeiten, immer mehr unter Stress, für immer weniger Geld – aber immer mit der gleichen Qualität oder besser. Und ob es sich dann wirklich rentiert, ob die jungen Leute das verstärkt gucken, das weiß ich nicht.“
Ex-Tatort-Star will weiterspielen, „solange man sie lässt“
Sie machte zugleich deutlich, dass sie so lange weiterspielen möchte, wie man sie lasse, berichtete von einer frisch abgedrehten Hauptrolle in einem 90-Minüter, sagte, sie fühle sich fit und habe Spaß an der Arbeit, wisse aber, dass man im hohen Alter nicht mehr besetzt werde – im Moment habe sie dennoch ein positives Gefühl.

Sabine Postel feiert auch gern Karneval – so wie hier bei der Mädchensitzung „Agrippinas Töchter“ im Maritim. (Archivbild)
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Weder die „Tatort“-Ermittlerin noch die Anwältin spiegeln die private Person Sabine Postel wider. Dazu sagte sie dem „Express“: „Ich wäre kein besonders guter Ermittler und schon gar kein guter Rechtsberater. Es ist immer noch eine Herausforderung, eine Anwältin zu spielen, die total fit ist und sich auskennt in den Paragrafen. Man selber hat null Ahnung und muss sich selber Rat holen, um das souverän verkaufen zu können.“ Unterstützung erhält sie bei Isa von Brede durch ihren engeren Kreis: „Eine sehr, sehr gute Freundin ist Anwältin, da kann ich immer nachfragen“.
Sabine Postel lebt seit vielen Jahren in Köln
„Ich bin ein sehr engagierter, sozialer Mensch und hab’s gerne gerecht – diese ganzen juristischen Winkelzüge sind mir viel zu vertrackt“, reflektierte sie gegenüber dem „Express“. Und tatsächlich setzt sich Postel seit Jahren in mehreren sozialen Bereichen ein.

Sabine Postel kehrte 2024 nach mehr als 30 Jahren mit dem Stück „Auf ein Neues“ im Theater am Dom auf die Kölner Theaterbühne zurück. (Archivbild)
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Seit 2005 wirkt sie als Botschafterin für das Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V. in Bremen und macht dort auf die Bedeutung professioneller Begleitung aufmerksam. Zudem unterstützt sie die Stiftung LebensBlicke, die sich bundesweit für Darmkrebsvorsorge einsetzt.
Privat ist Köln längst zu Sabine Postels Lebensmittelpunkt geworden. Die Schauspielerin lebt in Köln-Junkersdorf, wo sie nach dem Tod ihres Mannes, des Literaturwissenschaftlers und Journalisten Otto Riewoldt, sesshaft wurde; er starb 2003 in Köln an einer Krebserkrankung.
Gemeinsam haben beide den Sohn Moritz. Neben ihrem Beruf engagiert sich Postel in der Domstadt auch sozial: Für den „Vringstreff“ in der Kölner Südstadt, einer Anlaufstelle für Bedürftige, tritt sie bei Benefizlesungen auf und unterstützt so die Arbeit der Einrichtung.

