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„Was weiß ich, was der gemacht hätte“Laura Karasek wurde mehrmals „von Taxifahrern begrabscht“

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In ihrem Podcast „Was stimmt nicht mit uns?“ erzählten Evelyn Burdecki (links) und Laura Karasek von Situationen, in denen sie „Angst und Panik“ hatten. (Bild: 2024 Getty Images/Andreas Rentz)

In ihrem Podcast „Was stimmt nicht mit uns?“ erzählten Evelyn Burdecki (links) und Laura Karasek von Situationen, in denen sie „Angst und Panik“ hatten. (Bild: 2024 Getty Images/Andreas Rentz)

Normalerweise geht es im Podcast von Evelyn Burdecki und Laura Karasek eher locker zu. In dieser Folge wurde es jedoch ernst. Die beiden Hosts berichteten von ihren eigenen Erfahrungen mit übergriffigen Männern und fragten sich: Wie rettet man sich aus solch einer Situation?

Angst im Wald? Angst, nachts alleine rauszugehen? Diese Gefühle und die Sorge vor Belästigung kennen wohl leider die meisten Frauen. TV-Star Evelyn Burdecki (36) und Moderatorin Laura Karasek (43) kennen solche Situationen ebenfalls, wie sie in der neuesten Folge ihres Podcasts „Was stimmt nicht mit uns?“ erzählen. Während Burdecki sich davon nicht einschränken lassen will, sagt Karasek offen, dass sie aus Angst bestimmte Situationen meide.

„Ich bin eine Joggerin, aber ich gehe nicht im Wald joggen - genau aus diesem Grund. Ich habe leider schon Angst“, erklärt die Moderatorin. „Mich haben auch schon Leute verfolgt und ich finde, das ist so eine besch...ssene Situation. Dann fängt dein Herz an zu rasen.“

Evelyn Burdecki erzählt von angsteinflößendem Erlebnis

Burdecki kennt das Gefühl. Erst vor kurzem sei ihr etwas Ähnliches passiert. „Auf einmal kam mir ein Mann entgegen und als ich ihn gesehen habe, fand ich ihn schon richtig komisch - hatte irgendwie so ein komisches Bauchgefühl“, erinnert sich die 36-Jährige an einen Moment auf ihrer Jogging-Runde im Wald. Der Mann habe ihr „nicht so richtig Platz machen“ wollen, erzählt sie weiter. „Dann habe ich so ein bisschen Angst verspürt innerlich und wusste nicht, was ich machen sollte in dieser Situation.“ Zur Sicherheit und aus Angst habe sie einen Videocall vorgetäuscht.

Im Nachhinein habe sie sich trotzdem gefragt, ob sie übertrieben habe, gesteht Burdecki. „Ich bin dann immer jemand, der sich so was nicht nehmen lassen will, weil es sind ja nicht alle Männer so.“ Doch die Angst bleibe. Deshalb empfiehlt der TV-Star, beim Joggen stets den eigenen Standort mit Freundinnen zu teilen. Dasselbe solle man auch bei ersten Dates tun und sich zusätzlich das Kennzeichen aufschreiben und Fotos schicken, fügt Karasek hinzu.

Abschalten lasse sich Angst auch dadurch nicht. „Auf der anderen Seite denke ich mir: Was nützt es mir, wenn jemand den Live-Standort hat, wenn ich schon umgebracht bin?“, erklärt die Moderatorin trocken.

Evelyn Burdecki: „Was sind das für ekelhafte Männer da draußen?“

Trotz aller Vorsicht mussten beide Frauen schon Situationen erleben, in denen Männer ihnen gegenüber eindeutig übergriffig wurden. Burdecki erinnert sich an eine besonders gruselige Erfahrung. Als Jugendliche habe sie ein Mann angesprochen, er suche Models. Zuerst sei sie „stolz“ gewesen, gibt sie zu. Doch ihr Bauchgefühl habe sie gewarnt und so habe sie schließlich „klar 'Nein'“ gesagt. „Als ich weitergehen wollte, kam der mir richtig nah und meinte 'Komm jetzt ins Auto' und hat mich auch am Arm gepackt. In dem Moment sind meine Freundinnen vom Spielplatz zum Zaun gerannt und haben rumgeschrien.“ Erst dann sei der Mann verschwunden.

„Da krieg ich jetzt noch Gänsehaut, weil ich mir denke: Was sind das eigentlich für ekelhafte Männer da draußen? Die das so ausnutzen, wenn man ein junges, kleines Mädchen ist“, sagt die 36-Jährige sauer. „Das ist schon echt widerlich!“, stimmt Karasek ihrer Freundin zu und warnt: „Liebe Mädels da draußen, nie bei irgendwelchen Fremden ins Auto steigen!“

Laura Karasek: „Frauen wehren sich teilweise nicht, aus purer Todesangst“

Doch eine Taxifahrt lässt sich manchmal eben nicht vermeiden. Sicher sind Frauen aber auch dort manchmal nicht, wie Karasek selbst erfahren musste. „Mehrmals bin ich von Taxifahrern begrabscht worden“, erzählt die 43-Jährige. Einer habe sie beispielsweise plötzlich am Knie gestreichelt. Klar und deutlich „Nein“ zu sagen, habe sie sich nicht getraut.

„Ich glaube, Frauen wehren sich teilweise nicht, aus purer Todesangst. Weil, in deinem Kopf geht ja durch: Wie überlebe ich, wie komme ich aus dieser Situation heraus? Das heißt, du sagst lieber, ich mache kurz mit und füge mich dem, damit der mich gehen lässt“, erklärt sie. „Wenn ich da jetzt geschrien, gestrampelt hätte - was weiß ich, was der gemacht hätte.“

Burdecki hat ähnliche Erfahrungen gemacht und hat Anzeige erstattet. „Immer wenn was passiert, sofort die Polizei rufen!“, ermutigt sie. „Das sind nämlich Männer, die das ganz oft machen, und wir müssen nicht nur uns selber schützen, sondern auch alle Girls da draußen.“ (tsch)