Ein unscheinbares „Zettelchen“ hatte weltberühmte Urheber - auch, wenn Horst Lichter im ersten Moment „Bares für Rares“-Expertin Annika Raßbach im Verdacht hatte.
„Zettelchen“ entpuppt sich bei „Bares für Rares“ als echte Rarität„Wahnsinn!“

Verkäuferin Mechthild hoffte in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, dass ihre Autogramme „echte Raritäten“ sind. (Bild: ZDF)
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Verkäuferin Mechthild hoffte in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, dass ihre Autogramme „echte Raritäten“ sind. Horst Lichter vermutete allerdings zunächst, dass sich Expertin Annika Raßbach auf dem „Zettelchen“ verewigt hatte. Doch dann kam die Verkäuferin mit einer Wahnsinns-Story um die Ecke ...

„Hattest du Langeweile, hast du etwas gemalt?“, fragte Horst Lichter Expertin Annika Raßbach ganz unbedarft, als er das vollgekritzelte „Zettelchen“ auf dem Pult liegen sah. (Bild: ZDF)
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„Hattest du Langeweile, hast du etwas gemalt?“, fragte Horst Lichter Expertin Annika Raßbach ganz unbedarft, als er das vollgekritzelte „Zettelchen“ auf dem Pult liegen sah. Raßbach verneinte schmunzelnd, aber erst Mechthild aus Wedemark kannte die spannende Geschichte hinter der vermeintlichen Rarität, die sie 1964 geschenkt bekommen hatte.
„Bares für Rares“: Verkäuferin bekam Rarität einst geschenkt

„Sie wusste, dass ich großer Rolling-Stones-Fan war und hat mir das Blatt mit den Unterschriften geschenkt“, erzählte Mechthild. Lichter staunte: „Wahnsinn.“ (Bild: ZDF)
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In diesem Jahr hatte Mechthild einen Schüleraustausch nach Manchester gemacht. Die „Tochter des Hauses“ kam danach zu Besuch nach Deutschland und auf dem Rückflug nach England „sah sie die Rolling Stones übers Rollfeld in Heathrow laufen“, erzählte sie. Bewaffnet mit ihrem Notizblock hatte sich die Freundin die Autogramme der Band gesichert.
„Sie wusste, dass ich großer Rolling-Stones-Fan war und hat mir das Blatt mit den Unterschriften geschenkt“, berichtete Mechthild - und Lichter staunte: „Wahnsinn.“ Die Band hatte sich zwei Jahre zuvor, 1962, gegründet, erklärte Raßbach und „1964 waren die so richtig im Aufschwung, 1965 kam dann der erste Hit mit 'I can't get no satisfaction'.“
„Bares für Rares“: Detail macht Expertin Annika Raßbach skeptisch

Auf dem Zettel standen laut der Verkäuferin die Bandmitglieder der Urformation der Rolling Stones - doch es gab einen Haken. (Bild: ZDF)
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Auf dem Zettel hatten sich demnach die Bandmitglieder der Urformation von damals verewigt: Keith Richards, Mick Jagger, Brian Jones, Charlie Watts und Bill Wyman, der 1993 die Band verlassen hatte. „Ich muss aber leider ein Problem ansprechen“, räumte Expertin Raßbach jedoch ein - meinte damit nicht die Stockflecken auf dem Zettel ...

Im Händlerraum wurden die Namen im ersten Moment gar nicht als die der Rolling Stones erkannt. (Bild: ZDF)
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Zum einen hatte Mechthild die Namen der einzelnen Stones selbst unter die Unterschriften geschrieben, „Das ist aber noch nicht das größte Problem, obwohl das auch wertmindernd ist“, erklärte Roßbach. Die Expertin störte sich vor allem am Autogramm von Brian Jones, der leider schon 1969 sehr jung verstorben war: „Von ihm gibt es nicht viele Autogramme ...“
Raßbach erkannte, dass es sich definitiv nicht um ein Brian-Jones-Autogramm handeln konnte. Stattdessen identifizierte sie die typische Unterschrift von Charlie Watts, der „immer mit 'Love, Charlie'“ signiert hatte. Somit fehlte ein Mitglied der Rolling Stones und eine falsche Beschriftung stand auf dem Zettel.
Verkäuferin verzweifelt: „Weiß nicht, was mich vor 60 Jahren geritten hat“

Händler Schmitz-Avila erzählte von seinem Vater als Riesenfan der Rolling Stones. Danach ließ Pauritsch ihm den Vortritt und Schmitz-Avila erhielt für 1.200 Euro den Zuschlag. (Bild: ZDF)
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„Kann man wegradieren“, versuchte Lichter noch zu helfen und die enttäuschte Verkäuferin zu trösten. Doch bei dem Vorschlag erlitt Roßbach fast einen Infarkt: „Oh, mein Herz“, keuchte sie. Und auch Mechthild flatternden die Nerven: „Ich bin platt. Ich habe 60 Jahre geglaubt, es ist Brian Jones.“
Nach dem Schock wünschte sich Mechthild immer noch 500 Euro für ihren Fan-Artikel der Rolling Stones - auch wenn ein Autogramm anscheinend fehlte. Die Expertin taxierte das Papier aber sogar auf 600 bis 1.000 Euro, denn „wir sind hier im Liebhaber-Bereich“. Die Verkäuferin freute sich über die Wertschätzung und auch Lichter betonte: „Das gibt es auch nur einmal auf der Erde.“
„Ich weiß nicht, was mich vor 60 Jahren geritten hat, dass ich die Namen darunter geschrieben habe“, schluchzte die Verkäuferin, als sie den Händlerraum betrat. Dort wurden die Namen im ersten Moment gar nicht als die der Rolling Stones erkannt. Doch nach der Geschichte von Mechthild schnaufte auch Händler Wolfgang Pauritsch: „Brian Jones fehlt?“
Wolfgang Pauritsch überlässt Händler-Kollegen besondere Rarität
Dennoch gab es Rolling-Stones-Fans unter den Händlern und so kletterten die Gebote auch ohne Brian Jones schnell über die unterste Expertisengrenze. Im Duell mit Julian Schmitz-Avila erhöhte Pauritsch noch einmal auf 900 Euro. Schmitz-Avila musste zunächst schlucken, gab dann aber 1.000 Euro als vorerst letztes Gebot ab.
Doch Wolfgang Pauritsch ließ sich nicht abschütteln. Erst als Schmitz-Avila von seinem Vater erzählte, der ein Riesenfan der Rolling Stones sei und sich „auf seiner Beerdigung 'Sympathy For The Devil'“ wünscht, ließ Pauritsch ab. Schmitz-Avila erhielt für 1.200 Euro den Zuschlag. (tsch)