Schiff stellt sich plötzlich querLNG-Frachter kollidiert mit Tankschiff – Suezkanal über Stunden blockiert

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Zwei Frachtschiffe fahren durch den Suezkanal in Ägypten. Links und rechts vom Ufer ist Wüste zu sehen. (Symbolbild)

Zwei große Frachtschiffe, darunter ein LNG-Frachter, sind im Suezkanal in Ägypten zusammengestoßen. Eine der wichtigen Schifffahrtsrouten der Welt wurde stundenlang blockiert. (Symbolbild)

Die beiden Schiffe sind im südlichen Teil des Suezkanals kollidiert. Die Schäden sind noch unklar, ein Frachter hat Millionen Liter Flüssiggas an Bord.

Zwei große Frachtschiffe sind im Suezkanal kollidiert und haben lange Staus und Chaos an einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt verursacht. Die beiden Schiffe, darunter ein Frachter mit dem Flüssiggas LNG an Bord, waren am späten Dienstagabend zusammengestoßen, ein Frachter lag über mehrere Stunden an der Unfallstelle.

Gegen 22.30 Uhr deutscher Zeit waren im südlichen Teil des Suezkanals der LNG-Frachter „BW Lesmes“ aus Singapur und das Tankschiff „Burri“ unter der Flagge der britischen Kaimaninseln miteinander kollidiert. Vor den Eingängen des Suezkanals stauten sich auf beiden Seiten zahlreiche Schiffe, vor allem im Süden kamen Schiffe stundenlang überhaupt nicht voran.

Suezkanal blockiert: Tankschiff kollidiert mit LNG-Frachter

Laut Angaben des Branchenportals „MarineTraffic“, das die Daten von Schiffen weltweit aufzeichnet, stellte sich die „BW Lesmes“ gegen 20.50 Uhr aus Richtung Norden kommend im Suezkanal quer und steckte fest. Sie kann bis zu 170.000 Kubikmeter Flüssiggas laden, umgerechnet mehr als 170 Millionen Liter.

Die „Burri“ versucht noch zu stoppen, stellt sich aber ebenfalls quer und kollidierte gegen 22.30 Uhr mit dem Bug in die linke Seite der „BW Lesmes“. Das Tankschiff war eigentlich hinter dem LNG-Frachter unterwegs gewesen. Ein weiterer Frachter, die „Athens Spirit“ konnte noch rechtzeitig bremsen und musste hinter der Schiffsblockade ausharren.

Suezkanal: LNG-Frachter von Tankschiff schwer getroffen – Notschlepper im Einsatz

Zwei Stunden lang versuchten Notschlepper, die Schiffe auseinanderzuziehen. Die „BW Lesmes“ konnte befreit werden und wurde nach Süden in den Hafen von Suez geschleppt, wo sie nach wie vor im Suezkanal liegt. Der LNG-Frachter war auf dem Weg von Cartagena nach Port Said. Unklar ist, wie schwer das Schiff nach dem Zusammenprall beschädigt ist.

Die „Burri“, die aus dem Hafen von Lomé im Togo in Richtung Suez unterwegs war, lag auch am Mittwochmorgen noch an der Unfallstelle, an ihrer Seite mehrere Notschlepper. Der Schiffsverkehr im Suezkanal war auch nach etwa zehn Stunden am Morgen immer noch blockiert die „Athens Spirits“ konnte die Unfallstelle gegen 7 Uhr deutscher Zeit verlassen. Die „Burri“ wurde gegen 10 Uhr mit mehreren Schleppern nach Süden gezogen. 

Suezkanal: „Ever Given“ verursacht internationales Chaos nach Unfall

Die zuständige Gesellschaft „Suez Canal Authority“ machte am Mittwochmorgen zunächst keine Angaben zu dem Zwischenfall im südlichen Teil des Kanals. Der Schiffsverkehr lief gegen 10 Uhr wieder an, es kann allerdings Stunden oder sogar Tage dauern, bis sich die Situation wieder normalisiert.

Zusammenstöße im für die moderne Schifffahrt teilweise sehr engen Suezkanal können große Auswirkungen auf den internationalen Schiffsverkehr haben. Im Frühjahr 2021 steckte das Frachtschiff „Ever Given“ tagelang im Suezkanal fest, die Auswirkungen waren noch mehrere Monate später zu spüren. (shh)

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