Das radioaktive Cäsium in Thailand gleicht dem Stoff, der vor Wochen in Australien von einem Transporter gefallen ist.
Hochgefährlich und krebserregendSpuren in Stahlgießerei gefunden – radioaktives Material geschmolzen?

Radioaktives Cäsium 137: Thailändische Behörden suchen nach einem 30 Zentimeter großen Stahlzylinder, der den hochgefährlichen und radioaktiven Stoff enthält. Die Ermittler befürchten, dass er eingeschmolzen wurde.
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Ein mit hochradioaktivem Cäsium-137 gefüllter Zylinder ist nach tagelanger Suche in Thailand offenbar gefunden worden. Die örtlichen Behörden haben nach eigenen Angaben radioaktive Spuren in einer Stahlgießerei in der Nähe des Kraftwerks gefunden, aus dem der 25 Kilogramm schwere Behälter verschwunden war. Die Behörden haben einen besorgniserregenden Verdacht.
Bei einer Routinekontrolle im Kraftwerk in der Provinz Prachin Buri war entdeckt worden, dass der 30 Zentimeter lange Stahlzylinder verschwunden ist. Er wird eigentlich in einem Messgerät für Dampfdruck eingesetzt. Laut offiziellen Angaben des Kraftwerks enthält er das radioaktive Element Cäsium-137, das im Januar in Australien bereits von einem Lastwagen gefallen war und eine große Suchaktion ausgelöst hatte.
Thailand: Radioaktiver Zylinder verschwunden – Cäsium in Stahlgießerei eingeschmolzen?
Messungen hätten rund eine Woche nach dem Verschwinden zu einer Stahlgießerei in der Nähe des thailändischen Kraftwerks geführt. Dort seien Spuren von Cäsium-137 nachgewiesen worden. Das radioaktive Material befinde sich in einem geschlossenen Bereich, für die Umgebung des kontaminierten Bereichs bestünde keine Gefahr, heißt es in einer Mitteilung der Behörden.
Unklar ist derzeit, ob der Stahlzylinder in der Gießerei gelagert oder bereits eingeschmolzen wurde. Unklar ist, ob durch den Prozess weitere Gegenstände kontaminiert oder Mitarbeiter der Stahlgießerei radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren. Cäsium-137 kann zu schweren Erkrankungen führen, wenn Menschen hoher Strahlung des Elements ausgesetzt sind. Dazu reichen auch kürzere Zeiträume aus.
Cäsium-137: Radioaktives Material kann schwere Krankheiten verursachen
„Bisher ist kein radioaktives Material aus dem Kontrollgebiet ausgetreten“, bestätigt Kitkawin Aramrun, der für die Suchaktion der thailändischen Atomforschungsbehörde verantwortlich ist. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Lage unter Kontrolle halten und die Kontaminationszone begrenzen können“, erklärt Aramrun weiter.
Cäsium-137 kann auch in geringer Menge schwere Krankheiten auslösen oder das Krebsrisiko drastisch erhöhen. Mitte Januar war in Australien eine winzige Kapsel aus einer Eisenerzmine verschwunden, deren Strahlung schwere Schäden bei Menschen hätte anrichten können. Sie wurde nach zwei Wochen intensiver Suche gefunden. (shh)