Tochter von Clelia SartoAir Berlin lässt Kind von „Lindenstraße"-Schauspielerin allein

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Clelia Sarto ist sauer auf Air Berlin.

Clelia Sarto ist sauer auf Air Berlin.

Viele Fluglinien bieten einen Betreuungsservice für Kinder an, die ohne ihre Eltern fliegen. So auch Air Berlin. Auf der Internetseite heißt es: "Für das Wohl Ihres Kinder ist garantiert gesorgt." Kostenpunkt für den Service: Zwischen 40 Euro für Kurz- und 90 Euro für Langstrecken.

Offenbar nimmt es die Airline mit der Betreuung der kleinen Fluggäste aber nicht so genau, wie ein nun veröffentlichter offener Brief der Schauspielerin Clelia Sarto ("Knockin' on Heavens Door", "Lindenstraße") offenbart. "Ihr habt es geschafft, unser Vertrauen in eure Fluggesellschaft schwer zu erschüttern", schreibt die 41-Jährige auf ihrer Facebook-Seite.

Was war passiert? Die neunjährige Tochter von Clelia Sarto sollte von Venedig nach Berlin fliegen, mit einem zweistündigen Zwischenstopp in Stuttgart. Als sich die besorgten Eltern wegen der Wartezeit bei Air Berlin erkundigten, habe man "mehrfach und überschwänglich versichert, dass unser Kind zu keinem Zeitpunkt unbeaufsichtigt sein würde."

Neunjährige allein am Flughafen

Die Realität sah aber offenbar anders aus. "Was geschah, war, dass ein Mitarbeiter eurer Gesellschaft unser Kind nach der Landung in Stuttgart einfach in der Flugzeughalle zwischen Tausenden von Reisenden abstellte mit den Worten: 'Hier wartest du jetzt zweieinhalb Stunden, bis dich jemand abholt.'"

Als die alleingelassene Tochter in einem Restaurant um Hilfe bat, kümmerte sich schließlich eine Reisende um das Kind. "Unser Kind hatte an diesem Tag einen Schutzengel. Aber wie wird es einem anderen Kind ergehen?", fragt die empörte Schauspielerin.

Als sich Sarto nach der Ankunft ihrer Tochter in Berlin bei der Fluglinie beschwerte, erhielt sie beschwichtigende Antworten. Sie solle sich nicht so aufregen, schließlich sei nichts passiert. Wenn sie sich beschweren wolle, solle sie eine E-Mail schicken. Sarto wählte einen anderen Weg. Den offenen Brief haben bis Montagmorgen bereits mehr als 1000 Facebook-Nutzer geteilt.

Inzwischen hat Air Berlin reagiert: Es handele sich um einen mehr als bedauerlichen Einzelfall, der sich nicht wiederholen werde, teilte die Fluglinie auf Anfrage mit. "Wir sind uns bewusst, dass wir eine große Verantwortung tragen, wenn uns die Betreuung minderjähriger, alleinreisender Kinder übertragen wird. Bei Frau Sarto und ihrer Tochter möchten wir uns daher aufrichtig entschuldigen." Mit dem verantwortlichen Mitarbeiter werde ein klärendes Gespräch geführt. Außerdem solle in Schulungen nochmals auf die Betreuung alleinreisender Kindern hingewiesen werden, heißt es weiter.

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