Touristen-ZielJachthafen, Golfplatz – Wüstenstaat plant Luxusinsel im Roten Meer

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Sindalah, die im Zuge des Neom-Projekts geplante Luxusinsel in Saudi-Arabien

Sindalah, die im Zuge des Neom-Projekts geplante Luxusinsel in Saudi-Arabien

Saudi-Arabien möchte zu einem Reiseziel betuchter Touristen werden und plant seit einigen Jahren gigantische Projekte. So auch die künstliche Insel Sindalah.

Die Insel Sindalah, die Saudi-Arabien nun in einer Animation vorgestellt hat, soll allerdings nur ein kleiner Teil eines riesigen Bauprojekts sein. Sie gehört zu Neom, welches das Königreich zu einem Magnet für Touristen machen soll. Bei Neom handelt es sich um eine Planstadt, die im Roten Meer am Eingang zum Golf von Akaba entstehen soll. Angeschlossen werden soll auch ein Technologiepark.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman stellte Neom erstmals 2017 vor. Das Projekt soll dabei helfen, den Wüstenstaat in die Zukunft zu führen und wirtschaftlich weniger abhängig von Rohstoffen zu machen. Für Neom sind Kosten von 420 Milliarden Dollar veranschlagt. 

Sindalah soll das erste „Luxusinselziel“ werden und bis 2024 fertiggestellt sein. Die Insel wird 840.000 Quadratmeter groß werden und unter anderem einen Jachthafen haben und mehr als 400 Hotelzimmer sowie mehrere Hundert Apartments bekommen. „Ein luxuriöser Strandclub, ein glamouröser Yachtclub und achtunddreißig einzigartige kulinarische Angebote sorgen für ein unvergleichliches Erlebnis im Roten Meer“, bewirbt die das Unternehmen Neom das Urlaubsziel. Sogar ein Golfplatz ist geplant.

Auch Kreuzfahrtschiffe sollen auf Sindlah anlegen können. Dabei soll alles umweltfreundlich ablaufen, denn Neom soll seinen Energiebedarf ausschließlich aus Wind- und Sonnenkraft speisen, heißt es.

Saudi-Arabien: Auf Sindalah wird Alkohol erlaubt sein, Frauen müssen keinen Schleier tragen

Kritiker verweisen allerdings auf die Umweltschäden, die derart gigantische Projekte wie das gesamte Neom-Projekt nach sich ziehen. Zudem scheint der Staat rigoros gegen die dort lebende Bevölkerung vorzugehen. Der Widerstand der Beduinenstämme wird unterdrückt, es ist von Verhaftungen und Zwangsumsiedlungen die Rede.

Dabei ist Saudi-Arabien nicht der erste Wüstenstaat, der künstlich Gebiete im Meer erschafft. Dubai hat dies bereits vor Jahren mit seinen „Palmeninseln“ gestartet. Hier ist eine Insel bereits mit Villen bebaut und befahrbar. Für die Anlage wurden schätzungsweise 200 Millionen Kubikmeter Sand und Steine für die Aufschüttung benötigt. Die Ausmaße von Neom in Saudi-Arabien sind jedoch ungleich größer, die Planstadt soll gigantische Ausmaße bekommen. Geplant ist auch eine riesige Anlage zur Wasserstoffgewinnung.

Medienberichten zufolge sollen in Neom nicht die ansonsten streng islamischen Gesetze Saudi-Arabiens gelten. So wäre die Verhüllung der Frau nicht vorgeschrieben, der Verkauf von Alkohol erlaubt. (cme)

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