Tödlicher Selfie-UnfallTourist bedrängt Pony an Steilküste – Jungtier stürzt von Klippe

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Ein Pony grast mit seinem Neugeborenen auf einer Wiese in Wales.

Ein Pony grast mit seinem Neugeborenen auf einer Wiese in Wales. Nur weil ein Tourist ein Selfie mit einem Tier machen wollte, musste es sterben. (Symbolbild)

Nach mehreren tragischen Zwischenfällen in Wales schlagen nicht nur die Landwirte Alarm. 

Ein aufdringlicher Tourist hat in Wales ein junges Fohlen von einer Klippe in den Tod gedrängt, als er ein Selfie mit dem neugeborenen Tier machen wollte. Das berichtete der Landwirt Nicky Beynon am Mittwoch (13. September) dem britischen Sender BBC.

Bei dem tragischen Vorfall an einem Touristen-Hotspot auf der Gower-Halbinsel geriet das Pony in Panik, nachdem der Tourist das Jungtier und auch seine Mutter immer näher an den Rand des Felsens gedrängt hatte. Das Neugeborene stürzte anschließend die Klippe hinunter.

Aufdringlicher Tourist will Selfi mit Pony machen – Tier stürzt Klippe hinunter

Bei einem anderen Vorfall auf der Halbinsel Gower im Südwesten von Wales wurde eine Frau von einem Zigeunerpony getreten. Sie erlitt schwere Verletzungen.

Nachdem bereits im vergangenen Jahr drei Ponys bei Zusammenstößen mit Autos ums Leben gekommen waren und die Tiere weiterhin von Besuchern belästigt werden, schlagen nun auch die Tierschützer Alarm. Auch der Einsatz von Drohnen an solchen Touristen-Hotspots steht in der Kritik.

Verhalten von Touristen wird von Tierschützern stark kritisiert

Egoistisches Verhalten habe zu einer vermeidbaren Tragödie geführt, kritisierte die Vereinigung Countryside Alliance. Selfies seien nicht wichtiger als der Respekt vor dem Freiraum eines Tieres, sagte Mo Metcalf-Fisher von der Organisation am Mittwoch der britischen Nachrichtenagentur PA.

„Die Natur ist kein Vergnügungspark, es ist für viele ein Vollzeitarbeitsplatz und ein Zuhause für Mensch und Tier.“ Die Verhaltensvorschriften müssten angepasst werden.

Wilde Ponys leben seit langem schon auf den Klippen der Halbinsel Gower nahe der walisischen Stadt Swansea. Die Tiere sind ein beliebtes Fotomotiv. Zuletzt aber nahmen die tragischen Vorfälle zu.

„Fast jeden Tag sehen wir auf der Fahrt zu und von unserer Hütte, wie Menschen versuchen, die Pferde zu streicheln oder „Selfies“ mit ihnen zu machen“, kritisierte die National Coastwatch Institution vor einigen Tagen. Die Organisation forderte Amateurfotografen auf, für Nahaufnahmen die Zoomfunktion ihrer Kameras und Smartphones zu nutzen, um die Tiere nicht zu erschrecken. (mbr/dpa)

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