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Unglaublich, aber wahrIn Oregon vertreibt man Wölfe mit „Thunderstruck“ von AC/DC

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Brian Johnson (l) und Angus Young von AC/DC in Aktion

Brian Johnson (l) und Angus Young von AC/DC in Aktion

Im Bundesstaat Oregon kommen seit kurzem Drohnen zum Einsatz, die mit Wärmebildkameras ausgerüstet sind, um die Tiere aufzuspüren.

Während Deutschland nach jedem gerissenen Schaf aufs Neue diskutiert, ob der Wolf hierzulande ein Akzeptanz-Problem habe, setzt man in den USA auf ungewöhnliche Lösungen, um ihn zu vertreiben. Das ist auch bitter nötig. Seit der Wolf vor 30 Jahren im Yellowstone-Nationalpark wieder angesiedelt wurde, genießt er seinen Status als gefährdete Tierart.

Im Bundesstaat Oregon kommen seit kurzem Drohnen zum Einsatz, die mit Wärmebildkameras ausgerüstet sind, um die Tiere aufzuspüren. Im Erfolgsfall schalten diese Quadrocopter ihren Scheinwerfer ein. Aus einem Lautsprecher dringen laute Geräusche, die wie Schüsse oder Feuerwerkskörper klingen. Das mag der Wolf offenbar gar nicht und sucht das Weite. Das berichtet das „Wall Street Journal“. Die Zeitung hat ein Team um den Raubtierforscher Dustin Ranglack auf der nächtlichen Suche nach Wölfen begleitet.

Als besonders effektiv hat sich danach die intensive Beschallung mit dem Song „Thunderstruck“ von AC/DC zu erwiesen. Auch der berühmte Ehestreit zwischen Scarlett Johansson und Adam Driver im Film „Marriage Story“ verfehlt nach Angaben der Forscher seine Wirkung nicht. Ein streitendes Hollywood-Ehepaar, das Wölfe vertreibt? „Es ist absolut möglich“, so Julian Sandrini vom Koordinationszentrum Luchs und Wolf in Rheinland-Pfalz im SWR. „Im Prinzip geht es darum, dass da ein lautes Geräusch ist. Man könnte aber auch ein Licht nehmen. Oder einen Geruch. Aber das nutzt sich ab. Es gibt einen Gewöhnungseffekt.“

Wirklich? In Deutschland sollte man das Experiment mit einem Klassiker von Hape Kerkeling wagen. „Der Wolf! Das Lamm! Hurz!“? Kaum vorstellbar, dass der Wolf das irgendwann für total normal hält. Laut US-Landwirtschaftsministerium (USDA) schreckt der Lärm die Tiere ab. Man probiere alles aus, weil die Farmer nicht mehr bereit seien, einen immer höheren Blutzoll in Form von Rindern und Schafen zu zahlen. Wenn dabei ein berühmter Ehestreit helfe – nur zu. „Ich möchte, dass die Wölfe reagieren und wissen, dass Menschen böse sind“, sagt ein USDA-Bezirksaufseher in Oregon namens Paul Wolf. Er leitet seit die Einsätze zur Vergrämung von Wölfen mit Drohnen. Für eine bundesstaatliche Studie. Bleibt die Frage: Wenn das bei den Wölfen funktioniert - mit welcher Lärmquelle vertreibt man eigentlich Trump-eltiere?


In unserer Kolumne „Kleine Freuden“ geht es um mehr oder weniger bedeutsame Nachrichten, die uns zum Schmunzeln bringen.