Gefängnis statt UrlaubAustralischer Student landet wegen Einreisebestimmung in Haft

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Ein Flugzeug startet vom Flughafen in Frankfurt am Main (Hessen) in den Sonnenuntergang. (Symbolfoto)

Erst NBA-Playoffs und danach eine Backpack-Reise durch Mexiko und Südamerika – das war der Plan von Jack Dunn. Der australische Student hatte mehr als ein halbes Jahr für seine Reise gespart. Doch sein geplantes Abenteuer fand ein abruptes Ende in einem US-Bundesgefängnis, wie der „Guradian“ berichtet.

Am 5. Mai landete Jack Dunn am Flughafen in Honolulu, jedoch verweigerten die US-Behörden ihm die weitere Einreise. Grund dafür: Der Student konnte nicht beweisen, wie er die USA wieder verlassen würde.

Da der Australier eine Befreiung der Visumspflicht beantragt hatte, hätte er einen Rückflug oder einen Nachweis über eine Weiterreise in ein Land, welches nicht an die Vereinigten Staaten angrenzt, gebraucht. Nach eigener Aussage habe der Australier das nicht gewusst.

Verdacht auf Einwanderung in die USA

Darauffolgend führten die Beamten in einen Vernehmungsraum. Dort wollte der Student dann wohl seine Weiterreise buchen. Leider ohne Erfolg – zu wenig Kontoguthaben oder fehlendes Internet hinderten Jack Dunn daran.

Das Resultat des Verhörs lautete: Jack Dunn könne die Einreise nicht gewährleistet werden, weil er den Verdacht nicht ausräumen könne, in die USA einwandern zu wollen.

Schlechte Bedingungen im Gefängnis – kein Kontakt zur Außenwelt

Laut dem Bericht der „Guardian“ wurde Dunn in Handschellen ins Federal Detention Center Honolulu gebracht um dort zu bleiben bis er einen Rückflug nach Australien bekommt. Dort soll man ihn aufgefordert haben, sich auszuziehen. Er sei im Intimbereich auf Schmuggelware untersucht worden. Auch die weitere Behandlung im Gefängnis soll sehr schlecht gewesen sein, so Dunn. Er spricht von einer Papiertüte als Kopfkissen, dem Betonboden als Bett und einer Zelle mit Blut um Fäkalien an der Wand. Außerdem hatte er keinen Zugang zu seinem Handy und demnach auch keinen Kontakt zur Außenwelt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Rund 30 Stunden soll Dunn in der Zelle verbracht haben, bevor er zurück zum Flughafen gebracht wurde. Er flog nach Sydney zurück. Seine Familie reichte wohl eine Beschwerde über die Behandlung und über das Verhalten einzelner Beamten bei der Grenzschutzbehörde ein.

Wegen seiner Erlebnisse erlitt der Australier mehrere Panikattacken. Nach eigener Aussage habe er versucht erneut Urlaub zu machen, dieses Mal in Thailand, musste den aber wegen sich häufender Anfälle abbrechen. (ph)

KStA abonnieren