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Angebliche SicherheitsbedenkenSupreme-Court-Richter legt spendierte Reisen mit Privatjet offen

Lesezeit 2 Minuten
Clarence Thomas, US-Richter am Supreme Court. posiert mit anderen Mitgliedern des Obersten Gerichtshofs für ein neues Gruppenfoto im Gebäude des Obersten Gerichtshofs.

Supreme-Court Richter Clarence Thomas. 

Der Richter begründete sein Vorgehen damit, dass ihm aus Sicherheitsgründen zum Verzicht auf Linienflüge geraten worden sei.

Nach öffentlicher Kritik an mehreren Privatreisen auf Kosten eines konservativen Milliardärs hat der einflussreiche US-Richter Clarence Thomas einen Rechenschaftsbericht dazu vorgelegt. In dem am Donnerstag vom Obersten Gericht des Landes veröffentlichten Bericht legte der Jurist Flüge in einer Maschine des Immobilienmoguls Harlan Crow sowie Hotelbuchungen auf dessen Kosten offen. Der erzkonservative Richter begründete die umstrittene Praxis damit, dass ihm aus Sicherheitsgründen zum Verzicht auf Linienflüge geraten worden sei. Hintergrund sei seine ablehnende Haltung zum Abtreibungsrecht und die Reaktion gewaltbereiter Linker darauf.

Richter Thomas steht für eine erzkonservative Position

Am Supreme Court, dessen neun Richter auf Lebenszeit ernannt werden und gesellschaftspolitisch wegweisende Urteile fällen, gilt Thomas als Stimme am rechten Rand. Gerade bei Streitthemen, die christliche Wertevorstellungen berühren und ähnlich polarisieren wie das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, vertritt er in der Regel stramm konservative Positionen.

Umso mehr geriet der 75-Jährige in die Kritik, als im Frühjahr Berichte über spendierte Reisen und die Annahme anderer Gefälligkeiten publik wurden. Laut Investigativ-Recherchen von „ProPublica“ wurden Thomas' Luxusreisen über Jahre von Harlan Crow finanziert, einem Großspender für konservative Projekte. Als Beispiel führte „ProPublica“ eine Reise nach Indonesien im Jahr 2019 auf, für die Thomas und seine Ehefrau Ginni Crows Jacht und dessen Privatjet nutzen durften. Dass der Richter dazu lange schwieg und keine Stellung bezog, ließ die Kritik umso lauter werden. (dpa)