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Zigarette mit FolgenVater verschätzt sich bei Raucherpause – Kinder fahren allein mit Zug weiter

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Ein Mann raucht auf einem Hauptbahnhof in einem still stehenden Zug eine Zigarette (Symbolbild)

Ein Mann raucht auf einem Hauptbahnhof in einem still stehenden Zug eine Zigarette (Symbolbild)

Ein Mann wollte seine drei Kinder eigentlich nur für wenige Minuten alleine lassen, am Ende wurden es mehrere Stunden.

Ein Familienvater hat sich in Schleswig-Holstein bei einer Raucherpause an einem Bahnhof verschätzt und seine drei Kinder unfreiwillig in einem Zug zurückgelassen. Die zwei Mädchen und ein Junge im Alter zwischen acht und 14 Jahren hätten deshalb am Dienstagabend allein von Neumünster bis nach Flensburg fahren müssen, teilte die Bundespolizei am Mittwoch in Flensburg mit. Demnach legten die Geschwister rund 100 Kilometer ohne den Vater zurück. Die Kinder seien aber vom Zugpersonal und später von Bundespolizisten betreut worden.

Laut Beamten erkundigte sich der 56-jährige Vater während eines Halts des Zugs in Neumünster beim Zugpersonal nach der Abfahrtszeit und ging danach auf den Bahnsteig – offenbar in der Annahme, er habe noch genug Zeit. Als er sich die Zigarette anzündete, schlossen sich die Türen – und der Zug fuhr ab. Anschließend suchte der Mann sofort Hilfe bei einem Bahnmitarbeiter.

Vater geht eine rauchen – Zug fährt mit Kindern ab

Dieser informierte seine Kolleginnen und Kollegen in dem Zug, die sich der Geschwister annahmen. Am Flensburger Bahnhof nahe der deutsch-dänischen Grenze nahmen Bundespolizisten die Kinder im Empfang.

Sie standen außerdem telefonisch in Kontakt mit dem Vater, der hinterherfuhr und seinen Nachwuchs knapp zweieinhalb Stunden später in Flensburg abholte. Warum der Vater sich trotz Nachfrage derart verschätzt hat, blieb unklar.

Dass Kinder versehentlich im Zug allein gelassen werden, kommt immer wieder vor. In NRW sorgte 2021 ein Fall für Aufsehen, bei dem ein Vater sein Baby in Düsseldorf allein in einem Zug davon fahren ließ. Er hatte das Kind bereits in den Zug gebracht, selbst aber auf dem Bahnsteig auf seine Frau gewartet, als sich die Türen schlossen.

2020 hatte eine Mutter, ebenfalls in Düsseldorf, einen Kinderwagen mit ihrer einjährigen Tochter in einen ICE geschoben – es selbst aber nicht mehr rechtzeitig in den Zug geschafft. Der ICE fuhr ohne die Mutter in Richtung Berlin los, wie die Bundespolizei mitteilte. In allen Fällen gab es am Ende ein Happy End. (pst mit afp)