Rätselhafter TodesfallPolizei entdeckt weitere Knochen und Kleidung von zweijährigem Émile

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Mehrere Häuser im französischen Alpendorf Le Vernet im Département Haute-des-Alpes-Provence. Die Polizei hat weitere Knochen des zweijährigen Émile in den Wäldern der Gemeinde entdeckt.

Die Leiche des monatelang vermissten Émile ist im Alpendorf Le Vernet entdeckt worden. Die Ermittler entdeckten unweit des Fundorts weitere Kleidungsstücke und Knochen des zweijährigen Jungen.

Die Polizei hat nach dem Schädel des zweijährigen Émile weitere Knochen in den Wäldern von Le Vernet gefunden. Die Ermittler nennen neue Details.

Im Fall des toten Émile aus Le Vernet hat die französische Polizei neue Knochen des zweijährigen Jungen entdeckt. Nach dem Schädel seien weitere Knochenfragmente unweit des ursprünglichen Fundorts entdeckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Digne-les-Bains mit.

Die Knochen des Jungen waren mehr als neun Monate nach dessen Verschwinden von einer Wanderin abseits eines Waldweges entdeckt worden. Einige Meter weiter im Tal wurde kurz darauf die Kleidung Émiles gefunden. Wie der Junge dorthin gekommen ist, ist weiterhin unklar. Die Familie hat sich in der Öffentlichkeit nicht geäußert.

Toter Émile: Polizei entdeckt nach Schädel weitere Knochen in Le Vernet

Die Leiche des zweijährigen Émile sei „etwa 25 Minuten Fußweg“ vom Ortszentrum von Le Vernet entfernt gefunden worden, sagte Staatsanwalt Jean-Luc Blachon auf einer Pressekonferenz. Ein Kind hätte für die Strecke deutlich länger gebraucht, das Gelände dort sei zudem sehr steil, erklärte der Staatsanwalt weiter.

150 Meter vom Fundort des Schädels und mehrerer Zähne sei talabwärts zudem eine Unterhose, das T-Shirt und die Schuhe des Jungen gefunden worden. Warum die Kleidung nicht bei Schädel und Zähnen entdeckt wurde, sei derzeit noch unklar. Die von der Staatsanwaltschaft eingesetzten Sonderermittler haben mehrere Theorien.

Zweijähriger Émile ist tot: Kleidung des Jungen unweit des Leichen-Fundorts entdeckt

So sei es möglich, dass die Kleidung durch Tiere, eine Person oder Witterungsverhältnisse den Hang mit einer Steigung von 30 Prozent heruntergekommen sei. Zu den neuen Knochenfunden machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben, sie könnten aber zweifellos dem toten Émile zugeordnet werden.

Die Gegend um den Fundort war mehrfach von Suchtrupps, Spürhunden und auch Wärmebildkameras abgesucht worden, ohne dass es einen Hinweis auf den Zweijährigen gab. Die Ermittler hatten allerdings zuletzt erklärt, dass sich die Spürhunde in der Nähe des Fundorts komisch verhalten hätten.

Le Vernet: Spürhunde verhalten sich an Fundort von Émiles Leiches rätselhaft

Ein Spürhund der französischen Gendarmerie hatte wenige Meter vom Fundort entfernt plötzlich gestoppt, dann allerdings keine konkrete Spur aufgenommen. Die Ermittler wissen nach wie vor nicht, ob die Leiche Émiles bereits seit Monaten am Fundort liegt, oder ob sie zu einem späteren Zeitpunkt dorthin gebracht wurde.

Von weiteren Knochen fehlt weiterhin jede Spur, die Todesursache könne auch durch die neuen Knochenfunde nicht näher bestimmt werden. Die Polizei ermittelt nach wie vor in alle Richtungen, hält eine Ermordung ebenso für wahrscheinlich wie einen Unfall oder eine Entführung mit Todesfolge. 

Vermisster Émile: Zweijähriger neun Monate lang spurlos verschwunden – Familie unter Druck

Der zweijährige Émile war am 8. Juli 2023 vom Grundstück seiner Großeltern im 125-Einwohner-Ort Le Vernet verschwunden. Zeugen hatten den Jungen noch gesehen, wie er talabwärts eine Straße in Richtung Ortszentrum lief. Er soll sich dabei in der Nähe seines Großvaters befunden haben.

Die Familie des zweijährigen Jungen war nach dessen Verschwinden unter Druck geraten, mehrere Verwandte waren aufgrund von Unregelmäßigkeiten in ihren Aussagen mehrfach befragt worden. Auch mehrere Anwesen der Großeltern wurden Monate nach dem Verschwinden durchsucht, allerdings ohne eine Spur zu finden. (shh)

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