Im Besitz der Familie der MutterPolizei prüft Verbindung zwischen Brand und Verschwinden von zweijährigem Émile

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Freiwillige und Polizei suchen bei Le Vernet nahe der französischen Alpen nach dem vermissten Zweijährigen Émile in einem großen Feld und einem Waldstück. Im Hintergrund sind die französischen Alpen zu sehen.

Der zweijährige Émile ist nach einem Monat immer noch verschwunden. Die Staatsanwaltschaft prüft nun eine Verbindung zu einem Brand in einem Haus der Familie des vermissten Jungen.

In der Nähe von Le Vernet waren 2019 mehrere Häuser abgebrannt. Eines gehörte offenbar der Familie des verschwundenen zwei Jahre alten Jungen.

Im Fall des vermissten zweijährige Émile aus Frankreich überprüft die Polizei eine neue Spur. Die Sonderermittler untersuchen den Zusammenhang zwischen einem Brand in der Nähe der Ortschaft Le Vernet, in der Émile Anfang Juli spurlos verschwunden war. Bei dem Feuer im Jahr 2019 brannte auch ein Haus der Familie des vermissten Jungen.

„Es ist eine Spur, die existiert, sie wird von den Ermittlern in diesem Stadium weder bevorzugt noch ausgeschlossen“, erfuhr die französische Zeitung „Le Parisien“ aus Justizkreisen. Das Verschwinden des zweijährigen Jungen hatte international Aufsehen erregt, die Polizei geht derzeit mehr als 1600 Hinweisen nach.

Frankreich: Vermisster Émile – Polizei untersucht Brand in Haus der Familie

Das betroffene Haus in der Ortschaft Boullard, etwa zehn Kilometer südlich von Le Vernet, wurde zusammen mit weiteren Häusern in der Nacht vom 22. zum 23. März 2019 in Brand gesetzt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, konnte die Tat aber nie vollständig aufklären.„Zwangsläufig zwingt uns die Tatsache, dass diese Familie offenbar Ziel von Brandstiftungen war, dazu, uns mit dieser Spur näher zu befassen“, heißt es seitens der französischen Justiz weiter.

Ein ehemaliger Angehöriger der Familie vermutet gegenüber „Le Parisien“ ebenfalls eine Verbindung zwischen dem Brand und dem Verschwinden von Émile: „Ich kann nicht umhin, eine Verbindung zwischen diesem Brand von 2019 und diesem schrecklichen Drama um Émile zu sehen.“ Das Haus soll der Familie von Émiles Mutter gehört haben. Die Ermittler hatten auch eine Verwicklung der Familie in das Verschwinden des zweijährigen Jungen nicht ausgeschlossen.

Vermisster Émile: Sonderermittler suchen mit Drohnen in Le Vernet nach verschwundenem Jungen

Der zweijährige Émile war am 8. Juli vom Grundstück seiner Großeltern in der Ortschaft Le Vernet im Département Alpes-de-Haute-Provence verschwunden. Trotz einer groß angelegten Suchaktion in den umliegenden Feldern und Waldstücken fehlt weiter jede Spur von Émile. Die Polizei setzte bei der Suche auch Drohnen und hypersensible Metalldetektoren ein, um Spuren des Jungen zu finden.

Französische Polizisten durchsuchen ein Feld in der Nähe der Ortschaft Le Vernet nach dem vermissten zweijährigen Jungen Émile. Auch nach vier Wochen fehlt weiter jede Spur.

Französische Polizisten durchsuchen ein Feld in der Nähe der Ortschaft Le Vernet nach dem vermissten zweijährigen Jungen Émile. Auch nach vier Wochen fehlt weiter jede Spur.

Erst vor wenigen Wochen hatte die zuständige Staatsanwaltschaft in Digne-les-Bains zwei Sonderermittler eingesetzt, die mit weitreichenden Befugnissen das Verschwinden des zweijährigen Jungen aufklären sollen. Eine erneute Befragung der Einwohner von Le Vernet hatte zunächst keine weiteren Erkenntnisse gebracht.

Frankreich: Kritik an Familie von vermisstem Émile – Verwandter äußert sich erstmals

Die Staatsanwaltschaft geht weiterhin drei Theorien nach. Der zweijährige Émile könne entweder Opfer eines Verbrechens oder eines Unfalls geworden sein. Auch eine Beteiligung der Familie könne nicht ausgeschlossen werden. Zum Zeitpunkt des Verschwindens von Émile hatten sich weitere Familienmitglieder im Haus der Großeltern befunden.

Die Familie hat sich öffentlich nicht zu dem Vorfall geäußert. Ein Mitglied der Familie sagte dem französischen Sender BFMTV am Telefon: „Es bleibt so. Das müssen Sie respektieren.“ Die Familie war wegen ihrer konservativen Haltung öffentlich teils stark kritisiert worden. Die Polizei hofft unterdessen, unter 1600 Spuren den entscheidenden Hinweis auf das Verbleiben von Émile zu finden. (shh)

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