Das „Smokehouse Creek Fire“ ist das größte der texanischen Buschfeuer. Laut Forstbehörde vernichtete es bereits rund 120.000 Hektar Fläche.
„Armageddon“ in TexasHeftige Buschbrände wüten in US-Bundesstaat – Atomwaffenfabrik kurzzeitig stillgelegt

Die regionale Forstbehörde A&M Forest teilte mit, dass inzwischen 25 der 31 Brände in Texas unter Kontrolle seien.
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Ausgedehnte Buschbrände haben im US-Bundesstaat Texas schwere Verwüstungen angerichtet. Auch wurde eine wichtige Atomwaffenfabrik nahe der Stadt Amarillo durch die näherrückenden Flammen zur vorübergehenden Schließung gezwungen. Am Mittwoch sollte die Pantex-Anlage jedoch wieder den normalen Betrieb aufnehmen, wie die Betreiber mitteilten.
Die regionale Forstbehörde A&M Forest teilte mit, dass inzwischen 25 der 31 Brände in Texas unter Kontrolle seien. Nahe Amarillo im Nordwesten des Bundesstaats wüteten aber den Angaben zufolge fünf Feuer unkontrolltiert weiter. Darunter war das als „Smokehouse Creek Fire“ bezeichnete größte der jüngsten texanischen Buschfeuer, das laut der Forstbehörde bereits rund 120.000 Hektar Fläche vernichtete.
Texas: Atomanlage soll bald wieder normal laufen
Die Pantex-Atomanlage sollte gleichwohl nach dem kurzzeitigen Produktionsstopp am Mittwoch wieder „normal in der Tagesschicht“ operieren, wie die Betreiber im Onlinedienst X mitteilten. Das gesamte Personal werde entsprechend den Dienstplänen arbeiten. Die Betreiber äußerten sich nicht dazu, ob die Gefahr für die Fabrik inzwischen gebannt sei.
Zuvor vom Nationalen Wetterdienst der USA veröffentlichte Bilder hatten gezeigt, wie sich die Flammen südwärts in Richtung Amarillo bewegten. Am Dienstag hatten die Pantex-Betreiber die vorübergehende Schließung der Fabrik bekanntgegeben. Sie versicherten zugleich, dass alle dortigen Waffen und sonstigen Materialien „sicher“ und von den Feuern nicht betroffen seien.
Das Werk liegt 34 Kilometer von Amarillo entfernt. In der Anlage werden Atomwaffen zusammen- und auseinandergebaut, Tests mit Nuklearmaterialien ausgeführt und Sprengmittel von hoher Kraft hergestellt.
Gouverneur ruft Katastrophenfall für 60 Verwaltungsbezirke aus
Die Brände wurden von den für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen begünstigt und von starken Winden angefacht. Der texanische Gouverneur Greg Abbott rief für 60 Verwaltungsbezirke den Katastrophenfall aus. In Amarillo rief die örtliche Filiale des Wetterdienstes die Menschen auf, in ihren Häusern zu bleiben. Die Luftqualität in der Gegend sei wegen des südwärts strömenden Rauchs schlecht.
In anderen Orten des als Panhandle bezeichneten Gebiets im texanischen Nordwesten riefen die Behörden die Bevölkerung auf, ihre Häuser zu verlassen und Notunterkünfte aufzusuchen. In der Ortschaft Fritch lagerten mehr als 200 Menschen in einer Kirche. Viele von ihnen berichteten, sie hätten durch die Flammen ihre Häuser verloren, sagte Pastor Dwight Kirksey dem Fernsehsender CNN. „Natürlich sind sie am Boden zerstört und untröstlich.“
Die Motel-Managerin Melanie McQuiddy sagte im selben Sender, sie habe ihren Heimatort Canadian verlassen, als die Flammen bis auf zehn Meilen (16 Kilometer) herangerückt seien. „Es sieht wie Armageddon aus“, berichtete sie. „Alle Bäume sind mit weißer Asche bedeckt.“
US-Wetterdienst rechnet mit rapidem Temperatursturz
In mehreren Gegenden der USA wie auch Kanadas werden derzeit Wärmerekorde aufgestellt. In St. Louis im US-Bundesstaat Missouri erreichte das Thermometer am Dienstag 30 Grad Celsius - die höchste dort jemals in diesem Monat gemessene Temperatur. Im kanadischen Montreal wurden für diese Jahreszeit ungewöhnliche 15 Grad Celsius gemessen.
Laut US-Wetterdienst ist in den betroffenen Gebieten aber schon bald mit einem rapiden Temperatursturz zu rechnen. Es sei mit Unwettern und sogar mit heftigen Schneestürmen zu rechnen, hieß es. (afp)