Wie in Köln-NippesWo Anwohner von Pfeifen und Brummen gequält werden

Ein tieffrequenter Schall kann zur ernsthaften Belastung werden und sich in körperlichen Beschwerden äußern.
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Köln – Vielleicht haben Sie es auch schon einmal gehört. Vielleicht daheim auf der Couch, im Wald oder im Keller? Ein immer wiederkehrendes Pfeifen zieht offenbar über Köln-Nippes. Die Anwohner rätseln.
In anderen Orten leiden die Bewohner dagegen unter mysteriösem Brummen. Viele vergleichen es mit dem Brummen einer Pumpe, für andere hört es sich an wie ein Dieselmotor. Bisher bleibt jedoch ungeklärt, wo die Quelle des Geräusches liegt.
Quelle bisher unentdeckt
Das Brummen ist ein alter Freund: Seit über zehn Jahren wird in Deutschland immer wieder von dem quälenden Geräusch berichtet, das Menschen, ja ganze Dorfgemeinschaften, an unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Tageszeiten wahrnehmen. Drei Städte in Deutschland leiden ganz besonders:
Von Norden bis Süden
Die Menschen in Stuttgart-Möhringen leben seit Anfang 2001 mit dem Brummen. Sie berichten, dass sie es vor allem in Innenräumen wahrnehmen. Experten konnten vor Jahren einen tieffrequenten Schall messen, der als gesundheitsschädlich gilt. Die Belastung wurde so schlimm, dass sich die Interessensgemeinschaft zur Aufklärung des Brummtons IGZAB gründete.
Auch in Steinhöringen in Bayern brummt es und raubt den Anwohnern seit fast drei Jahren den Schlaf. Die vielen Fälle von Herzrasen, Schwindel, Nervosität und Schweißausbrüchen bestätigen, wie belastend das Geräusch ist. Auch in dem idyllischen Örtchen spekulieren die Anwohner. Ein Fachmann vermutet, das Brummen gehe von großen Pumpen für Luftwärme oder Grundwasserwärme aus. Ein anderer behauptet: tieffrequente Töne, die über einen Luftschall transportiert werden, erzeugen Schwingungen, die sich auf Bauwerke übertragen.
Auch Norddeutschland leidet unter den tiefen Tönen. In Kroog bei Kiel hoffen Bewohner auf eine schnelle Lösung des Rätsels. Seit 2011 nehmen einige Bewohner das Brummen war, andere wiederum nicht. Sie vergleichen das Geräusch mit dem Dröhnen eines Generators. Hier gibt es die Vermutung, die Quelle könnte in einer unterirdischen Gas-Lagerstätte der Stadtwerke liegen.
Rätsel bleibt vorerst ungelöst
Außer an diesen drei Orten taucht das Brummen immer wieder fleckenartig in der ganzen Republik auf und gibt den Anwohner viel Raum für eigene Spekulationen fernab der Expertenmeinungen. So machen die Betroffenen elektromagnetische Felder und das Mobilfunknetz für das Brummen verantwortlich. Auch eine Vibration der Erde oder die zu starke Rotation der Windkraftanlagen wird oft als Ursache genannt. Natürlich halten sich auch wilde Spekulationen über militärische Geheimprojekte und außerirdische Strahlungen.
Weltweites Phänomen
Das Brummen ist kein deutsches Problem. Auf der ganzen Welt quält es Menschen - und das schon seit Jahrzehnten. In der sechziger Jahren gab es erste Aufzeichnungen aus England und Schottland, in den Achtzigern klagten Amerikaner über das Geräusch. Seit Anfang der Nullerjahre kam Deutschland hinzu. Experten beißen sich die Zähne aus. Wo liegt die Quelle des „Brumm-Phänomens"?